Huawei: Konflikt mit US-Regierung wird lange dauern

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Huawei rechnet damit, dass sich die aktuelle Situation mit den USA nicht in den kommenden Tagen oder Wochen erledigt hat, das wird lange dauern. Der Konflikt wird nicht so schnell zu Ende sein und man rechnet bei Huawei aktuell damit, dass man „noch lange mit dem US-Druck leben“ muss.

Huawei: Wir haben keine Angst

Angst hat man jedoch keine, denn man hat damit gerechnet, dass es früher oder später zu so einem Schritt gekommen wäre. Fair ist die aktuelle Situation laut Eric Xu von Huawei nicht, aber das Unternehmen kann das aushalten.

Doch Huawei will nicht nur mit dem Druck leben, man will sich weiterentwickeln und wir haben bereits vor ein paar Tagen erfahren, dass man sich nun in den Kampfmodus begeben hat. Doch was passiert, wenn die neue Frist abläuft?

Nichts. Wir sind nicht von den Übergangsfristen der US-Regierung abhängig. Wir sind heute schon autark genug. Wenn es anders wäre, wären wir schon bankrottgegangen.

Xu gab an, dass man „in der Produktion vollständig ohne Komponenten von US-Unternehmen auskommen“ kann und Bauteile von anderen Firmen kauft. Und beim OS ist man ebenfalls zuversichtlich, denn vor allem in China besitzt man bereits ein Ökosystem, der Schritt zu einem eigenen OS wäre nicht so schwer.

Hinweis: Huawei hat vor ein paar Wochen HarmonyOS offiziell vorgestellt.

Huawei: Europäische Lösung geplant?

Auf die Frage, was Huawei ohne WhatsApp und Co. machen würde, wich Xu aber gekonnt aus. Stattdessen warb er für ein „eigenes Ökosystem für smarte Endgeräte“ aus Europa. Huawei würde es nutzen und „das Problem der europäischen digitalen Souveränität“ wäre damit gelöst, so der Huawei-Manager.

Huawei hat sogar schon mit einigen Unternehmen über so einen Plan gesprochen, möchte aktuell jedoch noch keine weiteren Details dazu nennen. Aber: Die Details sollen bis Ende 2019 oder Anfang 2020 geklärt werden.

Für uns hat es eine hohe Priorität, europäische Firmen beim Aufbau eines eigenen Ökosystems zu unterstützen. Wir sind bereit, langfristig zu investieren.

Eric Xu sprach mit dem Handelsblatt auch darüber, dass Huawei ein Opfer im Handelsstreit zwischen den USA und China sei, aber man die Regierung in China dazu aufgefordert hat, Huawei nicht zu benutzen. Man sei unabhängig.

Wir sind nicht von dem US-Markt abhängig. Wenn wir ausgeschlossen werden, gefährdet das nicht die Zukunft von Huawei.

Huawei: Globalisierung aktuell gefährdet

Xu gab auch an, dass die Globalisierung dank „Populismus und Nationalismus“ gefährdet sei, aber sobald das überwunden ist „werden wir eine neue Phase verstärkter Globalisierung erleben“. Man hofft, dass sich nun keine Lager bilden, beim 3G-Standard hat das zum Beispiel der Entwicklung geschadet.

Im restlichen Interview ging es noch um die Spionagevorwürfe und die Frage, ob die Regierung im Notfall auf die Daten von Huawei zugreifen könnte. Aber diese Frage wurde nun oft gestellt und beantwortet und auch Eric Xu konnte sie nicht mehr hören. Ich weiß nicht, was sich das Handelsblatt davon erhofft hat.

Ich habe diese Frage sehr oft beantwortet. Ich sehe keine Notwendigkeit, mich zu wiederholen. Könnten chinesische Journalisten auch Volkswagen, Mercedes-Benz oder BMW ähnlich kritische Fragen stellen, wie westliche Journalisten uns beim Thema 5G? Chinesische Journalisten könnten auch fragen, ob die deutsche Regierung oder die EU die Autobauer zwingt, Hintertüren einzubauen.

Ich bin mal gespannt, ob Huawei auf der IFA-Keynote und dem Mate-Event in München über die aktuelle Situation sprechen wird. In Interviews hat man sich schon häufig geäußert, auf der großen Bühne hat man sich aber zurückgehalten.

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