Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen durch die Energiekrise

Das Umweltbundesamt (UBA) ruft angesichts des Krieges in der Ukraine dazu auf, mit Energie deutlich sparsamer umzugehen.

Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen könnte man besser durch die Energiekrise kommen. Reduzieren die Bürger in Deutschland die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf maximal 100 km/h und auf 80 km/h auf Straßen außerorts, spart das laut Umweltbundesamt rund 2,1 Milliarden Liter fossilen Kraftstoff ein. Das wäre selbst dann der Fall, wenn man davon ausgeht, dass sich wie auch heute nicht alle an das Tempolimit halten und Einzelne schneller unterwegs sind.

Die Kosteneinsparung läge zwischen 3,5 Mrd. und 4,2 Mrd. Euro. Die Minderung läge bei aktueller Befolgung bei 5,3 Mio. Tonnen CO₂‑Äquivalenten und fällt aufgrund der Corona-bedingt reduzierten ⁠Fahrleistung⁠ damit geringer aus als noch 2020 berechnet. Dazu heißt es:

Das spart immerhin sofort rund 3,8 Prozent des im Verkehrssektor verbrauchten Kraftstoffs. Würde man es schaffen, dass tatsächlich niemand mehr schneller unterwegs ist, fiele die Einsparung noch einmal rund 20 Prozent höher aus.

– UBA-Präsident Dirk Messner

Heizung runterdrehen und Wasser sparen

Weitere Dinge, die private Haushalte tun könnten: Die Heizung etwas runterdrehen oder einen wassersparenden Duschkopf einbauen.

Nach Berechnungen des ⁠Umweltbundesamts würden rund 10 Terawattstunden (TWh) Gas weniger benötigt, wenn alle Haushalte in Deutschland die Temperatur in den Wohnungen um ein Grad reduzieren. Bei einer Absenkung um zwei Grad wären es sogar rund 21 TWh. Das sind etwa 5 Prozent des derzeit aus Russland importierten Erdgases. Dies entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch an Endenergie für Warmwasser und Raumwärme von Berlin und Hamburg.

UBA-Präsident Dirk Messner rief auch Hotels, Gaststätten und andere Gewerbebetriebe dazu auf, sich der Aktion anzuschließen. Um 2 Grad niedrigere Raumtemperaturen dort würden weitere 10 TWh bringen. In allen Wohn- und Nichtwohngebäuden zusammen könnten so über 7 Prozent der Erdgasimporte vermieden werden. Das entspricht 7,5 Millionen Tonnen Treibhausgasen und 3 Milliarden Euro Energiekosten (bei 10 Cent pro Kilowattstunde).

Auch beim Baden und Duschen lässt sich Energie sparen: Ein Spar-Duschkopf etwa senkt den Energieverbrauch fürs Duschen um rund 30 Prozent. Wenn das alle Menschen in Deutschland nutzen, spart das rund 11,3 TWh Erdgas. Das entspricht 2,6 Prozent der Erdgasimporte aus Russland und bedeutet etwa 2,8 Millionen Tonnen Treibhausgase und 1,1 Milliarden Euro Energiekosten weniger.

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