Preisabsprachen-Skandal: Millionenstrafe gegen AVM verhängt

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Das Bundeskartellamt hat gegen die AVM Computersysteme Vertriebs GmbH und einen ihrer Mitarbeiter ein Bußgeld von insgesamt fast 16 Millionen Euro verhängt.

Grund ist eine vertikale Preisbindung mit sechs Elektronikfachhändlern. AVM, ein führender deutscher Hersteller von Produkten der Telekommunikations- und Netzwerktechnik, darunter die bekannte Marke „FRITZ!“, hatte über Jahre hinweg die freie Preisbildung eingeschränkt, indem sie mit Händlern Preiserhöhungen für Endkunden absprach.

AVM wollte Preise permanent hochhalten

Das Verfahren wurde nach einer anonymen Anzeige und weiteren Hinweisen aus dem Markt eingeleitet und führte im Februar 2022 zu einer Durchsuchung. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, erklärte, dass AVM durch diese Maßnahmen den Preiswettbewerb beeinträchtigt habe. Die verhängten Bußgelder sollen ein deutliches Signal setzen, dass Verstöße gegen das Preisbindungsverbot nicht toleriert werden.

Mitarbeiter von AVM haben kontinuierlich die Endkundenpreise der Händler beobachtet und beeinflusst, insbesondere dann, wenn diese Preise unter den festgelegten Mindestverkaufspreisen lagen. In vielen Fällen sagten die Händler nach Interventionen von AVM eine Erhöhung der von AVM beanstandeten Endverbraucherpreise zu bzw. passten ihre Endverbraucherpreise nach oben an.

Die Bußgeldbescheide gegen AVM sind rechtskräftig, das Verfahren konnte durch einen Vergleich abgeschlossen werden. Gegen die beteiligten Händler wurden keine Bußgelder verhängt. Ein ausführlicher Fallbericht soll in Kürze auf den Internetseiten des Bundeskartellamtes veröffentlicht werden, heißt es in der Pressemeldung.

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