Die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland liegt bei 11.085 Kilometer und bei Check24 wollte man mal wissen, was bei so einer Strecke eigentlich günstiger ist, das Elektroauto oder der Verbrenner? Es gibt einen Gewinner, aber mit Haken.
Elektroauto schlägt jede Antriebsart
Doch bevor wir dazu kommen, zunächst das Ergebnis: Das Elektroauto hat Kosten von ca. 900 Euro pro Jahr und beim Verbrenner sind es ca. 1.600 Euro. Das ist ein durchaus großer Unterschied, aber die Parameter für den Vergleich passen.
Man ging von einem Verbrauch von 21,4 kWh pro 100 Kilometer beim Elektroauto und 7,7 Liter beim Verbrenner aus. Die kWh hat man mit 38,3 Cent berechnet und beim Benzinpreis waren es 1,88 Euro. Doch hier kommt auch der Haken in Spiel.
So einen Preis für Strom erzielt man nur daheim, an der Ladesäule sind die Preise deutlich höher. Wer also nicht daheim laden kann, der ist fast auf einem Level mit einem Benziner (und laut Check24 sogar noch über dem Level mit einem Diesel).
PS: Es gibt auch entsprechende Ladetarife, bei denen man ähnliche Preise an der Ladesäule erzielt, eine Ladesäule ist also nicht per se teurer, das ist auch wichtig.
Drei weitere Punkte für den Vergleich
Drei Punkte sollte man noch bedenken: Ein Elektroauto ist bei der Anschaffung oft etwas teurer, wenn man beispielsweise auf etwas Ausstattung verzichten kann, da weiterhin gerne Top-Ausstattungen angeboten werden. Es wird immer besser, aber in vielen Bereichen ist ein Verbrenner (trotz Förderung) eine ganze Ecke günstiger.
Den zweiten Punkt sollte man aber nicht vernachlässigen: Ein Elektroauto ist bei der Wartung ca. 35 Prozent günstiger laut ADAC, da viel weniger verschleißanfällige Teile verbaut sind. Und wer sein Auto in ein paar Jahren verkaufen möchte, der sollte einkalkulieren, dass ein Verbrenner womöglich stärker im Preis sinken wird.
Womit wir auch beim letzten Punkt wären: Die Kosten für die Zukunft. Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise und je größer die Katastrophen und die Kosten dafür werden und desto länger das von vielen ignoriert wird, desto stärker werden Preise für CO2 und Co. irgendwann ansteigen müssen, daran führt kein Weg vorbei.
Ja, Strom ist teuer geworden, aber erneuerbare Energien werden ausgebaut und somit gibt es das Potenzial, dass das günstiger wird. Beim Benzin ist das genau anders, da wird der Preis steigen müssen, um CO2-Grenzwerte zu erreichen.
Man darf bei so einer Kalkulation also nicht einfach nur die aktuelle Situation und die aktuellen Preise betrachten, die Automobilbranche befindet sich derzeit im größten Wandel der Geschichte und da wird sich in nächster Zeit noch viel tun.
Das iPhone war 2007 auch teurer als ein Symbian-Smartphone in der Anschaffung, aber das Gerät von Apple konnte man 2010 noch halbwegs verkaufen, was bei den Modellen von Nokia nicht mehr der Fall war. Das muss hier nicht passieren, aber es ist sehr wahrscheinlich, denn wer kauft schon gerne eine veraltete Technologie.
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