VW ID.3 wird günstiger: Volkswagen muss in China reagieren

In China herrscht ein knallharter Preiskampf bei Elektroautos, denn diese werden dort immer beliebter und die Konkurrenz wächst. Marken wie Tesla und BYD haben sich auf einen harten Preiskampf eingelassen, den viele Marken vermeiden wollten.

Volkswagen reagiert auf Preiskampf

Doch jetzt geht es nicht mehr anders, denn BYD hat Volkswagen in China im ersten Quartal als Marktführer abgelöst und so musste man dort reagieren und hat den VW ID.3 erstmals im Preis gesenkt. Laut Werbeanzeige aber nur für eine kurze Zeit.

Was bedeutet das für Europa bzw. Deutschland? Bisher nicht viel, denn die Autos in China müssen andere Standards erfüllen und sind somit günstiger. Dieser VW ID.3 mit dem mittleren Akku kostet zum Beispiel gerade mal 15.000 Euro (umgerechnet).

Solche Preise werden wir bei uns nicht sehen, auch die China-Marken rufen hier höhere Preise auf. Doch China ist mittlerweile der wichtigste Markt für neue Autos und dort darf man das große Wettrennen in der Elektromobilität nicht verlieren.

Preiskampf dürfte nach Europa kommen

Meine Vermutung ist aber, dass wir (wenn auch nicht in dieser Härte) bald einen Preiskampf bei uns sehen werden. Volkswagen musste zum Beispiel schon die Produktion des VW ID.4 senken, da man die Nachfrage komplett überschätzt hat.

Und der neue VW ID.3, den ich gerade teste, kostet mit dem mittleren Akku und ein paar Extras fast 50.000 Euro. Das ist, so viel kann ich vorwegnehmen, zu teuer für die Golf-Klasse. Aktuell versuchen viele aber Marken, diese Preise noch zu halten.

Mit Blick auf die Wirtschaftslage und die sinkenden Umweltprämie kann ich mir nicht vorstellen, dass ein „elektrischer Golf“ ab 2024 noch beim Kunden ankommt, wenn er bei 40.000 Euro (!) startet. Da wird definitiv etwas passieren müssen.

The New Volkswagen Id.3

VW ID.3 startet bei 40.000 Euro

Volkswagen hat eine Teilnahme am Preiskampf bisher immer ausgeschlossen und den Wert der eigenen Autos betont. Doch die Kunden sind der Meinung, dass der nicht (mehr) zur Marke passt, daher musste man in China jetzt doch mal reagieren.

Wir werden sehen, ob die Autohersteller diesen Wettstreit in Europa vermeiden können, die China-Marken wollen das übrigens auch nicht und rufen höhere Preise auf, aber das aktuell sehr hohe Level wird man vermutlich nicht halten können.


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  1. Koch volker 👋

    es ist immer wieder faszinierend zu welchen Preisen deutsche Waren im Ausland angeboten werden . Preisunterschiede von 100 Prozent kommen immer wieder vor.
    Anders herum werden in Asien Dinge verkauft die dann in Deutschland das dreifache kosten .
    der doofe Deutsche zahlts ja

  2. Robert 🌀

    Mehr bezahlen für weniger Leistung, das hat noch nie funktioniert. Auch in Deutschland müssen die Preise für Elektroautos dringend sinken, aber gleichzeitig die Reichweiten massiv erhöht werden. Sonst bleiben die Verkäufe auf diesem extrem niedrigen Niveau.

    1. Extram niedrig? Sind 18 Prozent im Juni extrem niedrig? Sind 35 Prozent beim Benziner so eingewaltiger Unterschied? Und was ist dann mit dem Diesel, der hinter den Elektroautos liegt? Kann man den schon beim Marktanteil ignorieren?

  3. Alfons 🌀

    Einfach unverschämt und dreist was hier für Preise aufgerufen werden.
    Klar, man kann die Märkte nicht ein zu eins vergleichen, aber so ein großer Unterschied ist da nicht mehr zu rechtfertigen.

    Kann man wirklich nur hoffen, daß da in naher Zukunft mehr Druck kommt.
    Leider scheint nur Tesla hier die Preise drücken zu wollen, andere Hersteller gehen eher auf Gewinn als auf Volumen.

    1. Roberto 🌀

      Leute, lasst euch von der Autoindustrie nicht verarschen und fährt eure Verbrenner bis der TÜV euch scheidet. Damit tut ihr mehr fürs Klima als jeder Neuwagenkäufer (egal ob Verbrenner oder Elektro). Die Neuwagenkäufe müssen gegen Null gehen, dann ändern die Autokartelle auch ihre Preise.

      1. Wo verarscht die Autoindustrie denn genau?

        1. Felix 🔆

          Viel zu teuer einfach, die Neuwagenpreise sind für die breite Bevölkerung nicht mehr bezahlbar. Da muss etwas passieren.

          1. Und warum verarscht die Autoindustrie dann die Käufer? Wo passiert das? Wo wird man genau gezwungen, sich den teuren Neuwagen zu kaufen?

          2. Mike 👋

            Und wie sollen die Preise gesenkt werden, ohne dass VW pleite geht? Wie hoch sind denn die reinen Herstellungskosten eines ID3? VW hat derzeit eine Marge von weniger als 5% was verglichen mit der Konkurrenz ziemlich mickrig ist. Ich weiß jetzt nicht, wieviel VW auf dem Festgeldkonto hat, aber sie müssen die Kosten reduzieren, um viel investieren zu können.
            Es hieß mal, dass Apple 200 Mrd. auf der hohen Kante hätte und das war vor 5, 6 Jahren. Und die haben alleine letztes Jahr 100$ Mrd (!) Gewinn gemacht. Gewinn!
            Apple könnte mit einem Schlag VW kaufen und E-Autos für 15.000 Euro anbieten. Werden sie aber nie machen, sofern sie überhaupt je ins E-Autogeschäft einsteigen werden.

            1. Christian 🔅

              Um VW brauchst du dir keine Sorgen machen. Den geht es gut.

  4. CullenTrey 🎖

    Die werden anläßlich der aufgenötigten Preissenkung wohl eher hier mit dem Preis noch weiter raufgehen, um die Verluste auszugleichen.
    Und mit uns Deutschen kann das doch machen, wir zahlen doch gerne die teuersten Preise in Europa … siehe Medikamente, siehe den preislichen Unterschied bei Re-Importen …

    1. Kann man eben nicht, siehe Nachfrage nach ID.4. Ja, viele Marken versuchen gerade die sinkende Nachfrage in „reichen“ Regionen mit hohen Preisen auszugleichen, aber es sieht derzeit so aus, als ob die Grenze überschritten wurde.

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