Wero: Europas Antwort auf PayPal floppt (vorerst)

Wero

Der europäische Bezahldienst Wero wurde mit dem Ziel entwickelt, den europäischen Zahlungsverkehr unabhängiger von amerikanischen Unternehmen wie PayPal, Visa und Mastercard zu machen. Nach vier Monaten auf dem Markt ist der Bekanntheitsgrad von Wero in Deutschland jedoch gering.

Laut einer Verivox-Umfrage kennen rund 88 Prozent der Deutschen Wero nicht. Nur 12 Prozent der Befragten konnten die Funktion des Dienstes richtig beschreiben und nur etwa 2 Prozent haben ihn bisher genutzt.

Nutzung extrem gering und Bankenzugang begrenzt

Der Service ist derzeit nur für Kunden von Sparkassen und einigen Genossenschaftsbanken in Deutschland verfügbar. Eine geplante Ausweitung auf die Postbank steht noch aus. Kunden der teilnehmenden Banken können mit Wero zwar Geld in Echtzeit versenden, die Akzeptanz ist jedoch noch gering: Nur 2,2 Prozent der Befragten haben den Dienst bereits genutzt.

Einen Grund für die geringe Resonanz sehen Experten im eingeschränkten Funktionsumfang, da Wero bislang nur das Versenden von Geld ermöglicht und keinen deutlichen Mehrwert gegenüber etablierten Diensten wie PayPal bietet.

Die Vision: ein europäischer Bezahldienst

Wero wurde im Rahmen der European Payment Initiative (EPI) ins Leben gerufen, einer Kooperation europäischer Banken, um langfristig eine eigenständige europäische Bezahllösung zu schaffen. Diese soll grenzüberschreitend und sowohl online als auch offline funktionieren, um die Abhängigkeit Europas von amerikanischen Zahlungsdiensten zu verringern.

Heute dominieren Anbieter wie PayPal oder US-amerikanische Kreditkartenunternehmen den europäischen Markt, insbesondere bei Online-Zahlungen. Bis Wero dieses Ziel erreicht, ist es allerdings noch ein sehr weiter Weg.

In der Verivox-Umfrage (siehe PDF) zeigten sich die meisten Befragten skeptisch, ob Wero eine ernsthafte Konkurrenz zu den etablierten Anbietern darstellen kann. Rund 61 Prozent glauben nicht an den Erfolg des Dienstes. Jüngere Befragte sind dagegen optimistischer: Knapp die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen sieht Potenzial, dass sich Wero bei entsprechender Weiterentwicklung langfristig als Bezahldienst etablieren kann.

In der Schweiz zeigt der Bezahldienst Twint, dass ein neuer Bezahldienst erfolgreich sein kann, wenn er einen klaren Mehrwert bietet. Rund 60 Prozent der Schweizer nutzen Twint regelmässig, um alltägliche Zahlungen zu tätigen oder Geld zu versenden.

Der Erfolg von Wero hängt nur vor allem davon ab, wie schnell das Angebot ausgebaut wird und wie viele Banken mitmachen. Ich persönlich bleibe sehr skeptisch, denn Wero will eine Lücke schließen, die es quasi nicht gibt und solche Dienste haben es immer schwer.

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