360fly 4K 360 Grad Action-Kamera Testbericht

Vor einiger Zeit präsentierten wir euch schon den Testbericht zur 360fly Kamera. Mit der 360fly 4K ist nun ein Nachfolger dieser Kamera auf dem Markt, welches durchaus interessante Upgrades erhalten hat.

Lieferumfang

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Verglichen mit dem Lieferumfang der normalen 360fly ist der, der 360fly 4K etwas minimalistischer gehalten. Die Verpackung sieht dagegen noch gewitzter aus, als die der normalen 360fly. Im Lieferumfang befindet sich:

  • 360fly 4K Kamera selbst
  • Ladeschale um die Kamera via beigelegtem MicroUSB-Kabel aufzuladen
  • Adapter für den GoPro-Stativ-Anschluss
  • Täschchen zum Schutz der Linse
  • Diverses Papierwerk
  • 2-3 Aufkleber

Die wichtigsten technischen Details

  • Ultra-Fisheye-Linse mit 8 Glaselementen
  • Blende: F2.5
  • Aufnahmewinkel: Vertikal 240°, horizontal 360°
  • Brennweite 0.88mm
  • Mindest-Fokusentfernung: 30cm
  • Videoformat: H.264
  • Videoauflösung: 2880 x 2880 @ 30FPS Max bei 50 Mbps
  • Audioformat: Stereo, 48 KHz, 96Kbps AAC
  • OnePush-Taste (EIN/AUS, Aufnahme Start/Stopp)
  • LEDs: 3-farbige LED (rot, grün, blau)
  • Vibrationsmotor
  • Microfone: Integrierte Dual-Omnidirektionale Mikrofone
  • Sensoren: Beschleunigungsmesser, E-Kompass, Unassisted GPS und Gyroskop
  • Interner Speicher: 64 GB (nicht erweiterbar!)
  • Wlan: 2,4 GHz und 5 GHz 802.11 b/g/n
  • Bluetooth: BT LE
  • USB 2.0
  • Wasserdichtigkeit: 1 ATM (approx. 30 ft.)
  • Staubdichtigkeit: IP6X
  • Stoßfestigkeit: Up to 1.5M
  • Betriebstemperatur: -20°C bis 40°C
  • Akku: Lithium-Polymer-Akku mit 1.780 mAH
  • Akkulaufzeit im Aufnahmebetrieb: bis zu 1,5 Std
  • Abmessungen: Kamera = 61 mm Kugel, Ladestation = 46 mm x 12 mm
  • Gewicht: ~172g

Zur 360fly 3K Kamera selbst

Die 360fly 4K basiert, wie auch der Vorgänger auf dem Prinzip einer einzelnen Linse. Hierdurch muss das Foto bzw. Video nicht noch umständlich gerendert und aus zwei Linsen zusammengerechnet werden. Der Nachteil dabei ist ganz klar der, dass es keine Full-Sphere-Aufnahmen gibt, weil nach unten hin eben über 100 Grad fehlen (nur 240 Grad statt 360 Grad). Ich persönlich finde das nicht so schlimm, da es mich meist eh stört, wenn ich selbst halb abgeschnitten mit einem Stativ nebst Kamera in der Hand auf einem dieser Panoramas zu sehen bin.

Die alternativen Kameras mit zwei Linsen, wie beispielsweise die Samsung Gear 360, haben dafür leider fast immer sichtbare Render-Fehler in den Bereichen, auf denen sich die beiden Linsen überlappen.

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Die 360fly 4K ist super robust aufgebaut, ist stoßfest (aus bis zu 1,5m) und ist im Grunde eine Kugel, bestehend aus der Linse und polygonen kleinen Flächen, die dann die restliche Kugel formen. Zusätzlich zur Stoßfestigkeit ist die Kamera auch bis zu 10m Wasserdicht. Im Gegenteil zur Vorgängerversion muss hierfür nicht extra das Mikrofon verschlossen werden. Ein zusätzliches wasserfestes Gehäuse, wie beispielsweise bei der GoPro ist nicht nötig.

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Auf der Front finden wir wieder die markante (ebenfalls dreieckige) Taste, zur Bedienung der Kamera. Bei dieser Kamera wird die Taste selbst von LEDs umrundet und zeigt mit Farben den aktuellen Betriebszustand an. Diese LED ist auch auf der Unterseite in Ringform um den magnetischen Ladeschalen-Anschluss angebracht. Mittig in diesem Docking-Anschluss befindet sich das genormte Stativgewinde.

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Wir benötigen bei der 360fly 4K also nicht einen extra Adapter für ein normales Stativ, wie es bei der Vorgängerversion noch der Fall war. Einen Lade-Anschluss suchen wir aber leider vergebens. Es muss immer ein kleiner Adapter mitgenommen werden, um an diesem dann das MicroUSB-Anschluss zu befestigen.

Der fest integrierte 1780 mAh Akku ist nicht wechselbar und kann ca. 1,5 Stunden Videomaterial aufnehmen. Der ebenfalls fest integrierte Speicher besitzt eine Kapazität von 64 GB und ist nicht per MicroSD erweiterbar.

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Videos nimmt die 360fly 4K in einer Auflösung von 2880×2880 Pixeln auf. Das teilen der 360 Grad Clips auf Facebook oder dergleichen funktioniert super einfach mittels der erhältlichen Apps für Android, iOS und den PC / Mac.

apps.apple.com

play.google.com

Aus diesen Videos kann man später auch bei Bedarf via eben genannter App auf dem Smartphone oder auf dem PC einzelne Fotos extrahieren. Mit einer noch besseren Qualität kann die 360fly 4K im Gegensatz zum Vorgänger aber auch direkt Fotos schießen. Diese werden dann sogar mit einer Auflösung von 3456×3456 Pixeln aufgezeichnet.

Die Funktionsweise der Kamera ist im Grunde wegen der einzigen seitlich angebrachten Taste ganz schnell erklärt. Langes drücken auf diesen Button schaltet die Kamera begleitet von einer kurzen Bestätigung via Vibrationsmotor ein. Die LED-Anzeige blinkt kurz und signalisiert die Bereitschaft der Kamera. Ein kurzes drücken auf diesen Knopf startet und beendet später auch wieder die Videoaufzeichnung.

Das via WLAN gekoppelte Smartphone dient im Betrieb als Finder oder zum Abspielen der aufgezeichneten Fotos bzw. Videos. Der Upload auf die üblichen sozialen Netze (Facebook oder dergleichen) geht mit wenigen Klicks und ist super einfach gestaltet.

360fly-direktor

Aus einmal aufzeichneten Videos können mit nur wenigen Klicks über die App Fotos in verschiedenen Formaten, wie z. B. 16:9, quadratisch oder als Panorama exportiert, oder Videos geschnitten und zusammengefügt werden. Die 360fly 4K kann auch im POV-Modus als normale Kamera genutzt werden. Dabei wird im 16:9 Modus aufgezeichnet. Hierbei werden die Ränder des Videos aber bedingt durch das Objektiv sehr stark gekrümmt.

Samples der 360fly 4K

Die Qualität der Fotos hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell zwar deutlich verbessert, aber irgendwie bleibt spätestens zum Rand hin meist nur Pixelbrei übrig. Bei den Videos fällt das nicht so sehr auf.

[gplus

plus.google.com

Im folgenden Youtube-Clip habe ich noch mit dem 360fly Director drei Clips zusammengeschnitten und für euch hochgeladen. Die Qualität geht verglichen mit meinen bisher getesteten 360 Grad Kameras in Ordnung. Allerdings wird es auch sehr schnell pixelig und in hellen Stellen reißt es auf und die Kanten bekommen einen leichten Lila-Stich.

Software

360fly4k-einstellungen

Ein paar Worte zur Software gehören hier natürlich auch noch mit angebracht. Das Team hinter der 360fly Kamera gibt alles und so finden wir wie oben schon verlinkt Anwendungen für iOS, Android, Mac und Windows.

play.google.com

apps.apple.com

In der App können beispielsweise Timelapse ganz einfach erstellt werden:

360fly3k-timelapse

Es gibt innerhalb der App auch noch weitere Einstellungen, wie beispielsweise die Auflösung, oder auch Feineinstellungen für das Bild, wie die Helligkeit, Kontrast etc.

360fly4k-aufnahmequalitaet

Direkt nach dem Auspacken und verbinden via WiFi wurde ich auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass ein Firmware-Update verfügbar ist. In der bisherigen Testzeit gab es davon übrigens schon zwei. Mit dem letzten Update wurde der bisher einfache Platzhalter auf den Fotos/Videos durch verschwommene Pixel aus dem restlichen Foto ersetzt. Damit fällt er deutlich weniger auf.

Das Update selbst wird dabei über die App auf das Smartphone heruntergeladen, dann zur Kamera transferiert und anschließend in kurzer Zeit auf der Kamera selbst installiert.

360fly4k-firmware

Und sonst noch?

  • Interessant ist die Funktion mittels GPS und Telemetrie-Sensor die aktuelle Position zu erkennen.
  • Die Kamera kann auch bei Erkennung einer Bewegung die Aufnahme starten.
  • Über die App Livit kann der Stream auch live geshared werden. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert, da die WLAN-Verbindung Kamera<->Handy blockiert ist und der Stream damit wohl über die mobilen Daten übertragen wird.

play.google.com

Fazit zur 360fly 4K

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Mir persönlich gefällt die 360fly 4K sehr gut. Die Verarbeitung mit der damit verbundenen Robustheit ist einfach ideal für eine solche Action-Cam. Persönlich bin ich aber hin- und her gerissen, ob ich nun lieber Stitching-Fehler in einer vollwertigen 360 Grad Sphere-Aufnahme haben möchte, oder lieber keine Renderfehler, dafür aber auf der Unterseite einen Platzhalter, weil die Single-Linse dort nicht aufzeichnen kann.

Die Qualität der Fotos wird mit den Generationen immer besser und kann auch zum jetzigen Zeitpunkt schon prima für den WOW-Effekt sorgen. Wer gerne mal super interessante Dinge erlebt, oder beispielsweise einen sündhaft teuren Urlaub gebucht hat und die Eindrücke davon mit nach Hause nehmen möchte, kann diese mit der 360fly 4K prima aufzeichnen und ggf. mit einer VR-Brille noch besser mit den Freunden teilen. Ob ich dafür aber fast 700,- EUR ausgeben würde, vermag ich zu bezweifeln.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet 360fly 4K mit 4.2 von 5 Punkten.


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