Gebrochene Rückseite beim Nexus 4 – Garantiefall?

Gastbeitrag

Das Google / LG Nexus 4 – Ein gut ausgestattetes Smartphone mit schneller Updateversorgung zum Schnäppchenpreis. Da konnte ich Anfang des Jahres nicht widerstehen.

Leider hielt der Spaß nicht sonderlich lange an, denn nach ca. einer Woche stellte ich fest, dass das Glas auf der Gehäuserückseite einen Riss hatte. Das ganze muss aber ohne Fremdeinwirkung passiert sein, denn das Handy lag nur auf meinem Mauspad, welches aus Schaumstoff ist. Wie soll da das Glas einen Riss bekommen? Meine Vermutung war, dass die Scheibe generell etwas viel Spannung hatte und somit der Riss auftrat.

Was nun also tun in diesem Fall? Da ich es nicht selbst verschuldet hatte, hoffte ich auf einen Garantiefall. Doch an wen wenden? Google als Vermarkter? Oder LG als Hersteller?

Ich versuchte es zunächst bei Google. Dort teilte man mir am Telefon mit, ich sollte mich mit LG in Verbindung setzen, die wären der Garantiepartner. Wenn es Probleme gibt, sollte ich mir Namen aufschreiben und mich wieder bei Google melden. Hmm, scheinbar gibt es da öfters Probleme?

Am Telefon habe ich bei LG leider niemanden erreicht, also versuchte ich es im Chat auf der Homepage. Der Mitarbeiter teilte mir nach der Fehlerbeschreibung direkt mit:

Wenn das Glas gerissen ist, handelt es sich nicht um einen Garantiefall. Diese umfasst lediglich technische Maengel und keine mechanischen Schaeden. Wenn Sie das Geraet allerdings im Play Store gekauft haben, wird der komplette Support und die Garantie von Google abgewickelt. Ich gehe davon aus, dass Google die Garantieabwicklung abgelehnt und Sie daher an uns verwiesen hat.

und weiter:

Dann kann ich Sie nur an Google zurueckverweisen. Wie gesagt, koennen wir grundsaetzlich nur kostenpflichtige Reparaturen anbieten, wenn das Geraet im Play Store gekauft wurde.

Ok, also wieder bei Google im Playstore angerufen und die Erfahrung mit LG (und den Namen des Servicemitarbeiters) mitgeteilt. Nun sollte ich an den netten Mann Fotos der Bruchstelle schicken. Ich habe die auch in diesem Beitrag verwendeten drei Fotos versendet.

Nach rund einem Tag bekam ich Antwort auf die Mail mit den Bildern. Ich bekomme ein Ersatzgerät! Google schickt mir zunächst ein Ersatzgerät – zusammen mit einem Rücksendekarton. In diesen sollte ich dann mein defektes Gerät packen und zurückschicken. „Toll“, dachte ich, „erst das Ersatzgerät, dann zurückschicken“. Ist auch praktisch, so hat man immer ein Handy und muss nicht warten. Der Haken an der Sache: Google braucht schließlich auch eine Absicherung, dass ich das defekte Gerät zurücksende. Hierzu musste ich das Ersatzgerät im Play Store „kaufen“, wieder für 349,- €, welche laut Aussage von Google aber nur auf der Kreditkarte vorgemerkt, aber nicht gebucht werden. Nur in dem Falle, dass ich das Gerät nicht zurücksende. Ok, etwas blöd aber ich versuchte es mal.

Nach drei Tagen kam dann auch schon das Ersatzgerät, zusammen mit dem Rücksendekarton. Auch der Lieferschein war schon ausgefüllt – Ich musste lediglich über eine Nummer mit DHL einen Abholtermin vereinbaren. Noch am selben Tag kam also DHL vorbei und holte das Paket ab. Dieses ging übrigens zu LG Electronics nach Polen. Durch einen weiteren Rücksendeschein, welchen ich per Mail von Google erhalten habe, sollte das Gerät meinem Fall zugeordnet werden.

Scheinbar hat auch alles funktioniert, ich habe seitdem nichts mehr gehört und die 349,- € wurden auch nicht auf der Kreditkarte gebucht. Alles etwas kompliziert und umständlich, letztendlich aber super!

Übrigens habe ich auf die Rückseite meines Nexus 4 nun sicherheitshalber eine Carbonfolie von dBrand geklebt, welche auch schon bei mobiFlip getestet wurden.


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