WhatsApp wird umgebaut und steht vor einer gewaltigen Veränderung, welche man bei Meta allerdings nicht ganz freiwillig geht. Im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) muss sich WhatsApp öffnen, es geht um die sogenannten „Interoperabilität“.

Das bedeutet in diesem konkreten Fall, dass WhatsApp mit anderen Messengern kompatibel sein muss – sofern diese das wollen. Und genau das ist das Problem, dazu aber gleich mehr. Laut Meta starten jetzt die „3rd Party Chats“ (wie man es selbst nennt). Zum Start werden BirdyChat und Haiket bei WhatsApp unterstützt.

Ihr könnt also in Zukunft mit Nutzern bei BirdyChat und Haiket schreiben, aber weiterhin WhatsApp nutzen, was ich grundsätzlich keine schlechte Idee finde. Ich begrüße eine offene Messenger-Landschaft, so müsste man in der Theorie nicht zig Apps installieren. Aber es wird vermutlich nur eine Theorie bleiben. Leider.

Das Problem dieser Umsetzung

Einige werden sich nämlich sicher direkt gefragt haben, was mit Signal, Telegram und Co. ist und ja, diese Messenger sind nicht dabei. Die Gefahr ist nämlich, dass man Nutzer an WhatsApp verliert. Ich würde, da bei mir viel über WhatsApp läuft, direkt Signal und Co. von meinem iPhone werfen und nur noch eine App nutzen.

Oder in Zukunft eben den Messenger, der die beste App anbietet.

Wenn die EU die Idee der Interoperabilität also nur für die ganz großen Anbieter umsetzt, dann wird sich bei den Messengern vermutlich nicht viel ändern. In der Theorie ist das ein netter Gedanke, die Praxis zeigt, dass kaum jemand dabei ist.

Ich würde es daher begrüßen, dass man die Interoperabilität nicht nur bei den ganz großen Messengern implementiert, sondern auch die mittelgroßen mit ins Boot holt. Die Idee, dass man WhatsApp, iMessage, Signal oder was auch immer nutzt, aber mit allen anderen kommunizieren kann, wird so nämlich nicht funktionieren.


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  1. P45 💎

    Ich nutze neben WhatsApp auch Threema, aber nur in sehr kleinem Kreis. Leider wollen die meisten nicht „einsteigen“ wegen der hohen Kosten (kein Witz, wir reden über einmalig sechs oder sieben Euro, so genau kenne ich den aktuellen Preis nicht)…. Was soll man da noch sagen.

    1. Neuhier 🔅

      Gier frisst Hirn…. war schon immer so… und bleibt auch so.

      1. Arjoma 🏅

        Ist schon etwas arrogant, oder? Man kann auch sagen, es ist eine zumindest teilweise einfache rationale Entscheidung bzw. ein Abwägen.

        Es gibt mehrere Messaging- Apps, fast alle kosten 0€, nur eine kostet 6,49. Und die kostenpflichtige ist nicht mal die, die die meisten nutzen, sprich, ich muss WhatsApp so oder so immer installiert behalten. Da kann man jetzt nicht sagen, dass jeder „mit Hirn“ Threema installieren muss.

        Und auch wenn investiert – wer sagt mir, dass die App 100 % sicher ist und bleibt oder überhaupt in der Form auf ewig bestehen bleibt? Ende-zu-Ende-Verschlüsselung habe ich auch bei WhatsApp (ich weiß, natürlich sprechen andere Punkte für Threema) – und auch da steht immer mal im Raum, ob die Konservativen in der EU nicht reingrätschen und den Schutz per Gesetz aufweichen.

        1. Neuhier 🔅

          Was hat denn das mit Arroganz zu tun!

          Nahezu jeder weiß was er/sie sich mit WA ins Haus holt. Und jetzt zu argumentieren, dass ja nicht klar ist, wie lange zB. Threema sicher bleibt ist ja wohl „schwach“. Du „investierst“ 6(!) Euro… 6!

          Wegen jedem Pups wird sich aufgeregt. Bei der zB Corona App bekam halb Deutschland Schnappatmung aber bei 99 Cent für ne App schaltet das Gehirn aus.
          TikTok, Google Maps, Facebook, Insta die ganzen bekloppten Einkauf-/Cashbackapps sind aber alle fein. Und sich dann aufregen, wenn es für KI Training oder Werbung genutzt wird.

          1. Aaron Matthiesen 🏅

            Im Moment sehe ich nur, dass du dich aufregst. Du schreibst „jeder weiß, was er sich mit WhatsApp ins Haus holst“ – dann fasse mir das gerne einmal zusammen, was das exakt ist.

            Und wie passt das zusammen mit „und sich dann aufregen, wenn es für KI-Training oder Werbung genutzt wird“? Klar, wer sich darüber aufregt, soll kein WhatsApp benutzen. Aber wie du selbst bemerkst: Die Mehrheit regt sich nicht auf, eben weil sie einen guten Gegenwert bekommt mit Google Maps, Payback etc.
            Und für genau diese Mehrheit macht es eben keinen Sinn, Geld auszugeben für eine Leistung, die anderswo 0 Euro kostet.

            1. Neuhier 🔅

              Wo reg ich mich denn auf? Mir ist das vollkommen wumpe wenn irgendwelche Sparfüchse ihre Daten verkaufen…. und Aaron, bitte les dir doch mal die Kommentare zu den Artikeln durch, wenn vermeintlich kostenfreie Services ihre AGBs anpassen….. gibt es hier zuhauf.

              …. und google doch auch gerne mal selbst wie Meta das Geld verdient. Das Business Modell ist kein Geheimnis. Das schaffst du schon!

              1. Aaron Matthiesen 🏅

                Kein Bedarf, jetzt eine Reihe von Artikeln herauszusuchen, danke.
                Ich bin schon zufrieden, solange jeder nach seiner Fasson nutzen kann, was er/sie will und nicht einer meint, dass alle pauschal dumm sind, weil sie nicht dieselbe Ansicht vertreten und dieselbe Dienste nutzen wie man selbst.

                Und ja, Meta hat ein Geschäftsmodell – aber nicht jeder User ist gleich. Der eine mag Instagram, Facebook, Meta und Threads nutzen, dort alle Datenschutzeinstellungen auf „mir egal“ gestellt haben, die KI nutzen, mit Hunderten Menschen über alles mögliche chatten und liken – und der andere User ist Oma Erna, die in der Gruppe ab und zu mal ein Rezept für Bohnensuppe teilt.

    2. Warpig 🏅

      6,49 Euro, aber dann halt ein Smartphone von 1000 Euro mit sich rum tragen, aber für sichere Kommunikation kein Geld ausgeben.

      1. Arjoma 🏅

        Zur Info: Nicht jeder trägt ein 1000€-Telefon mit sich herum es gibt auch welche, bei denen ist es ein 120€-Smartphone, vielleicht auch schon Jahre alt. Vielleicht darf auch jeder selbst entscheiden, wofür er oder sie Geld ausgeben will.

        Nach dem Argument kann man sonst hundertfach sagen „Kann doch nicht so schwierig sein, hier 7 Euro auszugeben und da 15, dann hier noch zwei, drei Abos…“ – es wird so oder so immer noch 20 weitere Kommunikationskanäle geben, die werden so oder so nicht 100% absicherbar sein.

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