Wikipedia warnt: Immer weniger Menschen besuchen die Plattform, weil KI und Suchmaschinen Antworten direkt liefern.
Die Wikimedia Foundation berichtet laut einem Blogbeitrag von einem deutlichen Rückgang menschlicher Seitenaufrufe. Grund sei, dass immer mehr Nutzer Informationen über KI-Chatbots oder Suchmaschinen erhalten, die Wikipedia-Inhalte zusammenfassen, ohne auf die Seite zu verlinken. Dadurch sei die langfristige Aufrechterhaltbarkeit der Online-Enzyklopädie gefährdet.
Weniger Klicks durch KI und Suchmaschinen
Laut Marshall Miller, Senior Director of Product bei Wikimedia, führte die Umstellung auf ein verbessertes Bot-Erkennungssystem zu einem erkennbaren Besucherrückgang. Im Vergleich zu 2024 seien die menschlichen Seitenaufrufe um etwa acht Prozent gesunken. Besonders Suchmaschinen mit KI-Antworten sowie Social-Media-Plattformen verdrängten den klassischen Website-Besuch.
Kernprobleme laut Wikimedia:
- Künstliche Intelligenz nutzt Wikipedia-Daten, ohne Nutzer weiterzuleiten
- Weniger Besucher bedeuten weniger Freiwillige und Spenden
- Jüngere Zielgruppen informieren sich zunehmend über Video-Plattformen
Die Stiftung betont, dass fast alle großen Sprachmodelle mit Wikipedia-Daten trainiert werden. Gleichzeitig arbeite man an neuen Rahmenbedingungen, um die Nutzung der Inhalte durch Dritte transparenter zu gestalten und faire Zugriffe zu sichern. Geplant sei zudem eine stärkere Präsenz auf Plattformen wie YouTube, TikTok und Instagram, um jüngere Nutzer zu erreichen.
Ich finde diese Entwicklung zwar nachvollziehbar, aber auch bedenklich. Wenn KI-Systeme Wissen nutzen, ohne den ursprünglichen Quellen Traffic zu bringen, leidet langfristig die Qualität freier Inhalte und damit der offene Wissensaustausch im Netz. Mit diesem Problem sehen sich sicherlich nicht nur Wikipedia, sondern auch viele andere Publikationen im Netz konfrontiert.
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