ZDF und Disney+ machen gemeinsame Sache


ZDF Studios und Disney+ haben eine mehrjährige Lizenzvereinbarung geschlossen, die Tausende Stunden regionaler Inhalte auf Disney+ bringt. Ab Ende August startet eine neue Sammlung, die bis Jahresende über 3.000 Folgen und Filme umfassen soll.
Die Inhalte stehen Abonnenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ohne Zusatzkosten zur Verfügung. Unter dem Namen „ZDF Filme und Serien“ werden ausgewählte Produktionen aus dem Programm des ZDF kuratiert, darunter sowohl Klassiker als auch aktuelle Formate.
Die Partnerschaft zwischen ZDF Studios und Disney+ soll den Zuschauern laut Unternehmensangaben eine größere Auswahl an lokal produzierten Formaten bieten.
Disney+ erweitert Angebot um regionale ZDF-Inhalte
Neben Serienklassikern wie „Wilsberg“, „Marie Brand“ und der „SOKO“-Reihe werden auch neue Staffeln bestimmter Produktionen wenige Monate nach der TV-Ausstrahlung in der Sammlung verfügbar sein. Disney+ ergänzt damit bereits bestehende deutsche Originals wie „Sam – Ein Sachse“ oder „Deutsches Haus“. Die Inhalte sind über die Suchfunktion auffindbar und tragen ein eigenes ZDF-Branding.
Laut ZDF Studios umfasst das Angebot unter anderem Krimiserien wie „München Mord“, „Nord Nord Mord“ und „Der Alte“. Auch weitere Reihen wie „Der Kriminalist“ oder „Ein starkes Team“ sollen integriert werden. Damit positioniert sich Disney+ stärker im Bereich regionaler Inhalte, was für den deutschsprachigen Markt strategisch relevant sein dürfte.
Zukunftsperspektiven und bisherige Zusammenarbeit
Bereits seit 2021 bestehen Lizenzkooperationen zwischen Disney+ und ZDF Studios, etwa mit „Der Bergdoktor“ und „Die Bergretter“. Die aktuelle Vereinbarung baut darauf auf und soll den Zugang zu einer noch umfangreicheren Auswahl an Produktionen sichern. Nach Unternehmensangaben sei dies Teil einer Strategie, die das Angebot in Europa gezielt um lokale Inhalte erweitert.
Parallel dazu verweist Disney+ auf sein bestehendes Abo-Modell mit unterschiedlichen Preisstufen, darunter ein werbegestütztes Angebot ab 5,99 Euro pro Monat. Damit will der Streamingdienst mehr Flexibilität und Reichweite erzielen. Neben ZDF-Inhalten bleiben internationale Produktionen aus dem Disney-Kosmos wie Marvel, Pixar und Star Wars zentrale Bestandteile der Plattform.
Ehrlich gesagt finde ich den Deal bemerkenswert, aber auch ein wenig widersprüchlich: Disney+ baut sein Profil eigentlich auf internationalen Marken und Originals auf, greift jetzt aber zunehmend auf klassische deutsche Krimiformate zurück. Für Fans dieser Serien mag das praktisch sein, für mich wirkt es allerdings wie ein Versuch, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Ich frage mich, ob Disney+ damit wirklich neue Zielgruppen gewinnt oder eher die bestehenden Angebote von ZDF Mediathek und linearem Fernsehen dupliziert.
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Wie sieht das eigentlich auf der „Geldseite“ aus?
Die ZDF Mediathek (und deren Inhalte) wird ja per GEZ finanziert/gezahlt. Für Disney+ braucht es ja ein Abo, dass man die Inhalte schauen kann.
Heißt, ich müsste bei Disney+ zahlen um mir dort GEZ finanzierte Inhalte anzuschauen?
Was ist den da bitte der Mehrwert?
Das ist eigentlich ganz einfach. Die Gebühren finanzieren die Produktion und sorgen dafür, dass Inhalte in der ZDF-Mediathek kostenlos verfügbar sind – aber meist nur zeitlich begrenzt. Danach verkauft das ZDF die Rechte weiter, z. B. an Disney+, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Das ist keine „Doppelzahlung“, sondern eine Refinanzierung: Erst frei über die Mediathek, später optional über Streamingdienste, oft länger und international verfügbar. So bleiben die Inhalte nicht ungenutzt im Archiv, sondern bringen dem Sender und damit wieder der Allgemeinheit Geld ein.
Spannend wäre es, wenn die Video- & Soundqualität bei Disney+ besser wären als in der Medithek. Gibt es dazu Infos?
Dazu hat man keine Details verkündet, ich gehe von FHD aus, aber das bietet die Mediathek inzwischen auch.
Dient wahrscheinlich der EU Qoute