Deutschlandticket wird teurer

Das Deutschlandticket wird ab Januar 2025 von 49 Euro auf 58 Euro teurer. Das haben die Verkehrsminister der Länder beschlossen, um die gestiegenen Kosten zu decken.

Im Vorfeld hatte es unterschiedliche Auffassungen über eine Preiserhöhung gegeben: Bayern hatte eine Erhöhung auf 64 Euro vorgeschlagen, andere Länder wie Niedersachsen und Baden-Württemberg plädierten für eine geringere Erhöhung. Die Minister betonten die Notwendigkeit einer soliden Finanzierungsbasis, um die Attraktivität des Tickets zu gewährleisten.

Trotz der Preiserhöhung ist das Deutschlandticket vor allem für Pendler attraktiv: Mehr als 11 Millionen Menschen nutzen es monatlich. Verkehrsminister Oliver Krischer aus Nordrhein-Westfalen wies darauf hin, dass ohne zusätzliche Mittel des Bundes eine moderate Preiserhöhung unumgänglich sei. Gleichzeitig warnte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Hermann vor zu hohen Preissteigerungen, die zu einem Rückgang der Nutzerzahlen führen könnten. Die 58 Euro sind nun also der Kompromiss.

Eine Studie zeigte zuvor, dass viele Kunden bei einer Preiserhöhung kündigen könnten. Bei einer Erhöhung um fünf Euro würden schätzungsweise 6,7 bis 7,1 Prozent der Kunden abspringen. Bei einer Erhöhung um zehn Euro könnte der Verlust sogar zwischen 10,3 und 21,1 Prozent liegen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Schmerzgrenze für viele Abonnenten bereits bei 49 Euro erreicht ist und eine Erhöhung erhebliche Auswirkungen auf die Nutzerzahlen haben könnte. Ob das so sein wird, wird sich jetzt zeigen.

VCD sieht Verkehrswende bedroht

Der Verkehrsclub Deutschland e. V. (VCD) vermisst die Bereitschaft von Bund und Ländern, das 49-Euro-Ticket preisstabil zu halten und auszubauen. Statt den Preis zu erhöhen, sollten die Länder Jugend- und Sozialtickets auf das 49-Euro-Ticket ausrichten und so weitere Abos generieren, heißt es. Der VCD fordert: Der Bund sollte seinen Anteil an der Finanzierung erhöhen und zum Ausgleich umweltschädliche Subventionen abbauen.

Die Ampel-Koalition hat versprochen, die Fahrgäste auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln – daraus wird nichts, wenn sie weiter ihre eigenen Erfolgsprojekte sabotiert“ – so der Verein.


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  1. Memo 🏅

    Für mich lohnt sich damit das Ticket nicht mehr. Für die paar Fahrten ins Büro Dank Homeoffice nutze ich dann wieder das Auto. Selbst bei 2€ der Liter Benzin rentiert es sich für mich nur unter 50€… So bleibe ich beim Auto leider

    1. max 🔆

      Mit Auto hast du aber wesentlich mehr Freiheiten.

  2. Hazz 💎

    Für Pendler lohnt es sich weiterhin. Ich werde evtl. wieder zum normalen Monatsticket des regionalen Nahverkehr zurückgehen. Ich denke vielen wird es ähnlich gehen. Wirklich genutzt habe ich die zusätzlichen Fahrtmöglichkeiten nicht.

  3. Carlo 💎

    Na ja, die Hauptsache ist, dass Spitzenverdiener mit den E-Autos entlastet werden. Wen interessiert da der Proletarier.

  4. Nemo ☀️

    Finde ich persönlich okay, ist immer noch deutlich günstiger als vorher nur das Ticket für Berlin. Was mir aber immer noch fehlt ist ein bundesweites günstiger Schüler/Jugendticket. Für Jugendliche sind 60€ pro Monat schon teuer, und die können besonders vom ÖPNV profitieren.

  5. BenBoogie 🌟

    Das Zeichen ist schlicht Fatal: da werden Steuergrenzen verschoben damit besser verdienende ihre E-Autos für 90.000€ noch bei der Steuer absetzen können aber für günstigen ÖPNV ist natürlich kein Geld da.

    Lindner und sein Gelber Misthaufen gehören einfach schnellstmöglich entsorgt.

    1. Robert 🌀

      Jede mögliche zukünftige Regierung, die irgendwie realistisch wäre, würde noch viel schlimmeres mit dem Ticket tun. Davon abgesehen, ist das ganze Ländersache und hat wenig mit Lintner zu tun.

      1. BenBoogie 🌟

        Falsch!

        Der Bund hat über das Verkehrsministerium die Zusage gegeben die Häflte der Kosten für das 49€ Ticket zu tragen.

        Aber wer hält sich, wie immer, nicht an getätigte Abmachungen? Und wer sitzt am Geldtopf und im Verkhersministerium? Lindners korrupte Verbrecherbande!

        Aber wenn sein Kumpel, der VW Chef anruft, sind etliche Milliarden für die VW Aktionäre kein Problem. Dann werden zum Dank noch zig Tausende Jobs bei VW abgeschafft weil das Management komplett versagt und wer darf das bezahlen? Natürlich wieder die einfachen Arbeiter.

        1. Stfan 🌟

          Verstehe den Frust nicht. Warum sollte die Mehrheit ein Ticket extrem mitfinanzieren? Es gibt gerade mal 3-4% Umsteiger auf Öffis. Auch Öffis fahren hat einen Wert, das muss auch jeder bezahlen. Es kann auch nur eine Minderheit richtig nutzen. Meiner Meinung nach wären auch 60€ i.O. gewesen. Viel Erfolg mit dieser kostenlos Einstellung im Leben.😀

          1. Carlo 💎

            Weil die Mehrheit, damit auch du, meinen Dienstwagen mitfinanzieren. Die Mehrheit hat keinen Dienstwagen, finanziert aber mit.

          2. BenBoogie 🌟

            Warum sollten Autos so massiv subventioniert werden? ;-)

            Wenn man mal alle Investitionen von Komunen, Ländern und Bund in den Individualverkher per Auto addiert, übersteigt das sämtlche Steuereinnahmen (KFZ, Mwst auf Öl, etc) bei weitem! Zudem verpesten die Verbrenner immer noch die Städte. Zu einem nicht unerheblichen Teil durch Leute die selber nicht in der Stad wohnen, aber per subventioniertem PKW vom Land in die Stadt düsen wollen.

            Aber wie schon erwähnt: wenn der VW Chef beim Lindner anruft, sind Milliardensubventionen für die Aktionäre kein Problem. Für den normalen Bürger bleibt da natürlich nichts übrig. Davon abgesehen fehlt das Geld auch für den Straßenbau ;-)

          3. Ronald 💎

            Warum sollte die Mehrheit ein Ticket extrem mitfinanzieren?
            Dieses extreme mitfinanzieren durch die Mehrheit/ Allgemeinheit beläuft sich auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbereich und kann von jedem genutzt werden.

            Wenn die Mehrheit aber die nur 23 Millionen Führerscheinbesitzer jährlich mit zweistelligen Milliardenbeträgen finanziert, sieht man schon wer von dieser kostenlos Einstellung im Leben am meisten profitiert.

          4. Newt 🎖

            Dann aber auch keine Auto und Straßen Subventionen mehr von Menschen, die kein Auto besitzen. Dann würdest du sicherlich anders denken.

            Der Unterschied ist, dass das Auto deutlich stärker subventioniert wird als die Bahn, weil das Auto eine starke Lobby hinter sich hat.

  6. Thierry 👋

    Ich wünschte die ÖPNV wäre überhaupt eine Option. In meinem Fall sind es nur 12km bis zum Arbeit, aber ich komme nur dorthin mit eigenem PKW, weil es keine vernünftige Verbindungen gibt – da ist man sogar mit dem Rad (im Sommer) schneller.

    1. Michael 🏅

      Schon mal drüber nachgedacht, für den Arbeitsweg aufs Rad zu steigen? Klingt nach einer machbaren Strecke. Ich selbst mache das seit Jahren und konnte dadurch einen PKW abschaffen.

      1. Denis 🏅

        Kommt aber auch wieder auf die Beschaffenheit und Strecke an. Bergauf/bergab? Hauptstraße mit dichtem Berufsverkehr?
        Benötigt man „Gepäck“, sei es Laptop, sein Mittagessen, Unterlagen etc.

        Gibt sicher viele Menschen die das Rad, jedenfalls an milden Tagen, nutzen würden. Aber Strecke und Berufsgruppe lassen das nicht wirklich praktikabel zu.
        Dazu dann noch die eigene körperliche Verfassung und das u.U. höhere Unfallrisiko.

  7. Jonas 🏅

    Ehrliche Meinung? Selbst 60€ sind gerade mal so teuer wie ÖPNV-Abo für eine Stadt bevor es das D-Ticket gab. Viele Menschen haben nun mal durch das 9€-Ticket das Verhältnis zwischen Dienstleistung und Preis verloren. Man möchte den besten ÖPNV der Welt und eigentlich noch Geld dafür bekommen, dass man ihn benutzt.
    Also ich finde es vielleicht nicht großartig (Wer findet Preiserhöhungen schon toll? ;) ), werde garantiert Abonnent bleiben, allein weil Alternativen (Auto oder Einzelfahrten, „normale“ Abos bei den Verkehrsbetrieben) noch teuerer sind.

    1. Newt 🎖

      Wenn man die Preise erhöht, dann erwartet man in aller Regel auch einen besseren Service und den sehe ich beim ÖV schon seit Jahren nicht mehr. Wenn der Service so bleibt oder sogar abbaut, dann kann auch der Preis so bleiben oder sogar gesenkt werden.

    2. Michael 🏅

      Sehe ich genauso! Verwöhnt durch das 9 Euro Ticket, aber die Wirtschaftlichkeit vergessen.

      Beispiel vor dem D-Ticket, der Preis von Dortmund nach Düsseldorf, 170 Euro als Ticket1000 Abo.
      Berlin VBB gesamter Bereich 107 Euro.
      usw, usw.
      Ergo liegt man selbst jetzt mit dem erwarteten, erhöhtem Preis noch deutlich niedriger!

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