Apple knickt in EU ein und spricht von „gigantischer Bedrohung“

Apple hat sich in letzter Minute doch noch den Forderungen der EU angepasst, um weitere Strafzahlungen in der EU zu vermeiden. Es geht um den Digital Markets Act und wie man mit Entwicklern umgeht, die Anpassungen reichten der EU nicht aus.

Apple mit neuen Regeln in der EU

Daher hat Apple diese am gestrigen Abend aktualisiert, die Entwickler dürften jetzt zum Beispiel mit alternativen Bezahlmethoden außerhalb des App Stores werben. Und die „Core Technology Fee“, die Apple auch dann verlangt, wenn eine App nicht im App Store heruntergeladen wird, wird ab dem 1. Januar 2026 neu überdacht.

Mit iOS 18.6 wird Apple auch den Vorgang überarbeiten, wenn man einen anderen Store in der EU installieren möchte, das hat man hier aufgezeigt. Es sind also kleine Anpassungen, die für mehr Konkurrenz sorgen sollen – was Apple nicht gefällt.

Apple spricht von einer Bedrohung

In einem Gespräch mit der F.A.Z. bezeichnet Greg Joswiak den Digital Markets Act als „gigantische Bedrohung“, denn die Privatsphäre sei gefährdet. Ein Argument, welches Apple gerne vorbringt, auch wenn es um rein wirtschaftliche Interessen geht. Apple sieht sich auch unfair behandelt, weil sich die EU auf Apple fokussiert.

Es sei „verrückt“, was die EU von Apple verlangt, dabei habe Android hier einen höheren Marktanteil. Was stimmt, aber Apple hat das geschlossenere Ökosystem, der Beitrag der F.A.Z. selbst geht überhaupt nicht kritisch auf diese Aussagen ein.

Mal schauen, ob die EU mit den Anpassungen von Apple zufrieden ist und wie sich der Rechtsstreit entwickelt, denn Apple geht mittlerweile dagegen vor. Und bevor ich jetzt wieder das Argument mit „es ist die Plattform von Apple“ höre. Ja, aber es ist „die Plattform der EU“. In China passt sich Apple doch auch der Regierung an.

Dort gibt es wesentlich strengere Vorgaben der Diktatur und da geht auch keiner der hohen Manager von Apple in Medien öffentlich gegen diese vor. Und es ist auch kein Sonderfall in der EU, in den USA sieht die Entwicklung schon sehr ähnlich aus.

Eine iOS-Version für jeden Markt

Ich befürchte aber, dass Apple seine Strategie beibehält und in Zukunft mehrere „iOS-Versionen“ für die jeweiligen Regionen verteilt. In den USA gibt es andere Funktionen als in der EU und hier gibt es andere Funktionen als in China. Hier muss man zum Beispiel bis heute auf die „iPhone Spiegelung“ bei macOS verzichten.


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  1. Philipp 🍀

    Apple kann aufhören so peinlich rumzuheulen. Kann den Punkten im Beitrag nur zustimmen.

  2. Marco 🌀

    50 % der Dinge, in denen sich die EU einmischt, haben negative Auswirkungen auf die Bürger in der EU.
    Ist wissenschaftlich bewiesen.

  3. Tom 💎

    So sehr ich Apple-Produkte mag, dieses Mimimi von Apple ist einfach nur noch peinlich.

  4. Enes 🍀

    Das Vorgehen der EU wird sich langfristig nachteilig für uns Nutzer entwickeln. Die Unternehmen werden nicht mehr viel in neue Funktionen für ihre Geräte und Plattformen investieren – warum auch? Es ist schlichtweg unsinnig, eine neue Funktion zu entwickeln, wenn man diese dann für andere freigeben muss. Alleinstellungsmerkmale werden mit der Zeit verschwinden.

    1. Tom 💎

      Diese Behauptung ist völliger Blödsinn. Das komplette Gegenteil ist der Fall. Nur dank der des DMA der EU ist es beispielsweise möglich, eigene Browser-Engines auf iOS zu nutzen und Spoiler: Google und Mozilla arbeiten daran. Das bringt riesige Vorteile für die Nutzer, weil da viel mehr dran hängt als „nur“ die Darstellung von Websites (und alleine das wäre ja schon ein Vorteil – man nennt von Safari nicht ohne Grund den „neuen Internet Explorer“). Angefangen von größeren Möglichkeiten für Erweiterungen bis hin zu Datenschutzverbesserungen, die auf Ebene der Engine implementiert werden müssen. Informiere dich bitte über die Fakten, ehe du mit so einem Stammtischgerede kommst.

  5. Fabian Nappenbach 👋

    Android mag nach Volumen führen, nach Wert ist es iOS

  6. Mick 🪴

    Ich kann da Apple schon verstehen. Sicherheitsrisiko hin oder her, warum kann ich an meinen TV nur Apps vom jeweiligen Hersteller Store runterladen?
    Warum kann ich in meinem Auto nur Apps aus den jeweiligen Hersteller-Store runterladen?….
    Die Liste lässt sich beliebig erweitern, entweder ist es generell ein Problem oder nicht, aber da jetzt so extrem ausschließlich gegen Apple vorzugehen und „Problem“ nicht allgemein anzugehen, erschließt sich mir nicht.

    1. Marktanteil, bei TVs und Autos ist das deutlich besser verteilt.

    2. Christian 🔅

      Und da ist schon der erste Lemming.

      1. Mick 🪴

        Fahr mal runter Kollege.
        Du könntest auch begründen warum es bei Firma A ein Riesen Problem ist und bei Firma B und C interessiert es die EU in keinster Weise.

        1. Spiritogre 👋

          Marktanteil.

          Vor Jahren musste Microsoft „bluten“ und hat alles brav geändert, jetzt ist eben Apple dran, zum Teil bei gleichen Dingen.

  7. Christian 🔅

    denn die Privatsphäre sei gefährdet.

    Sie (Apple) werden nicht müde diesen Blödsinn weiterhin zu erzählen.

    Das schlimme ist leider nur, dass es genug User gibt, die Apple dahingehend sogar noch unterstützen anstatt selber mal kritischer nachzudenken.

    1. Marc-Oliver Schmidt ☀️

      Kritisches Denken will gelernt sein. Viele hinterfragen ja nicht einmal Tik Tok Videos ;o)

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