Angeschaut und ausprobiert: Das SCHENKER S306 SLIM Notebook

Die deutsche Firma SCHENKER Technologies war lange hauptsächlich mit ihren Notebooks für das Gaming-Segment bekannt. Doch das Unternehmen hat auch eine Businessreihe im Programm. Wir haben uns das SCHENKER S306 SLIM Notebook angeschaut und schildern euch unsere Eindrücke.

Info

Wir konnten das Modell in Ruhe testen und haben auch diverse Fotos davon gemacht. Leider hat sich die SD-Karte mit den Fotos nach dem Test verabschiedet, als das Gerät schon wieder weg war. ☹️ Daher mussten wir diesen Beitrag mit offiziellen Produktbildern bestücken. Dickes Sorry dafür.

Das SCHENKER S306 SLIM Notebook hat mehr Anschlussmöglichkeiten als ein MacBook. So verspricht es der Hersteller. Und das Gerät ist in dieser Hinsicht tatsächlich gut ausgestattet. Trotzdem ist der Vergleich mit einem Mac womöglich nicht immer ganz glücklich.

Das SCHENKER S306 SLIM Notebook

Das uns zugesandte Modell des SCHENKER S306 ist hardwareseitig üppig ausgestattet und dürfte allen üblichen und auch etwas ausgefalleneren Anwendungsprofilen gerecht werden.

Verbaut ist ein Intel Core i5-6200U – 2,3 – 2,80 GHz-Prozessor. Er kann auf einen 8GB (1×8192) SO-DIMM DDR3 Arbeitsspeicher zurückgreifen. Die Festplattenkapazität setzt sich aus 250 GB auf einer Samsung 850 EVO (MZ-N5E250B-SSD und weiteren 500 GB fassenden Western Digital WD Blue Slim zusammen. Der performancetechnische Vorteil einer Systempartition auf einer SSD in Kombination mit einer rotierenden Festplatte für Nutzdaten liegt auf der Hand und wird konsequent genutzt.

Die Intel HD Graphics 520-Einheit bespielt das 13,3 Zoll durchmessende und 1920×1080 Bildpunkte auflösende Non-Glare IPS-Panel.
Windows 10 Home ist vorinstalliert.

Äußerlichkeiten und Verarbeitung

Das SCHENKER S306 kommt im dunkelgrauen Aluminiumgehäuse und macht von Anfang an einen wertigen, sowie robusten Eindruck. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Nichts knatscht, wackelt oder hat Luft.

Schenker S306 - Schenker Technologies

Schenker S306 – Schenker Technologies

Trotz Alugehäuse ist das Notebook leicht, praktisch für den Einsatz unterwegs. Den Umstand, dass man zum Aufklappen des Bildschirms meist zwei Hände braucht, teilt es mit den meisten Modellen der MacBook-Linie. Das ist dem schwierigen Balanceakt eines genügend schwergängigen Scharniers in einem gleichzeitig möglichst leicht zu fertigendem Gerät geschuldet. Die Abluft wird, ebenfalls vergleichbar zum MacBook, zwischen Gehäuse und Bildschirm nach oben abgeführt, praktisch fällt das allerdings fast nie auf.

Tastatur und Maus

Das Keyboard des SCHENKER S306 wird dem Anspruch an ein Businessgerät gerecht. Es kann durch eine in zwei Helligkeitsstufen regelbare Keyboardbeleuchtung illuminiert werden.

Vielschreiber werden keine Probleme damit haben unverzüglich loszuschreiben. Der Druckpunkt ist deutlich, Tastengröße- und Abstand entsprechen den gewohnten Normen, wenigstens was die alphanumerischen Tasten betrifft. Etwas gewöhnungsbedürftig sind indes die Pfeiltasten, die relativ klein ausgefallen und ohne die oft anzutreffende, charakteristische Dreiecksanordnung ausgeführt sind. Das bewirkt bei häufiger Nutzung der Cursortasten ein sporadisches Danebengreifen.

Auch sind die FN-Hotkeys teilweise etwas unkonventionell belegt. Die Lauter/Leiser-Kombination liegt auf zwei Tasten am Ende der Zahlenreihe, was eine gewisse Eingewöhnung erfordert. Die ab und an auftauchende Hersteller-Animation beim Betätigen von Sondertasten, etwa der Feststelltaste, scheint unter Windows 10 verzichtbar.

Das Multitouch-Trackpad verfügt über eine leicht aufgeraute Oberfläche. Das Zoomen mit zwei Fingern, etwa im Browser, wirkt stellenweise etwas ruckelig, was allerdings auch Windowsinduziert sein kann.

Das System: Windows 10 Home

Das uns zugesandte Gerät verfügte über ein jungfräuliches Windows 10. Ungewöhnlich: Vorinstalliert ist die Home-Edition, was im adressierten Preis- und Käufersegment etwas überrascht. Windows 10 Home lässt dem Anwender praktisch keine Möglichkeit das Windows Update zu beeinflussen, während Nutzer der höheren Versionen das Einspielen neuer, eventuell problematischer Updates, zumindest verzögern können. Das war bereits verschiedentlich notwendig, da einige von Microsoft herausgegebene Updates zu mehr oder minder schweren Störungen aktiver Windows 10-Installationen geführt haben.

Das Einrichten mit dem persönlichen Microsoft-Konto verlief erwartungsgemäß unproblematisch, dafür tauchte im späteren Betrieb eine Seltsamkeit auf.

Ich bin Cortana: Frag mich etwas

Microsoft ist durchaus innovativ. Anders als Apple bringt es seine noch junge digitale Assistentin, deren Benennung von der Xbox stammt, inzwischen auch auf den Desktop.

Cortana unterstützt verschiedene Sprachen, darunter auch deutsch. Auf unserem SCHENKER S306 funktionierte das allerdings nicht.

Aus einem unklaren Grund war ab Werk nur die amerikanische Stimme installiert und das Nachladen weiterer Stimmen über den entsprechenden Link gelang nicht. Üblicherweise spricht Windows 10 vom Einschalten an deutsch. Warum es sich hier anders verhält, bleibt unklar.

Im Alltag

Um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie sich das SCHENKER S306 als Businessnotebook schlägt, haben wir es 10 Tage lang unter Realbedingungen getestet.

Hierfür haben wir Microsoft Office, unsere präferierten Cloud-Dienste, Media Player und Browser installiert und es für unsere tägliche Arbeit eingesetzt. Während dieser Zeit, in der wir das Gerät abwechselnd verwendeten, gab sich das SCHENKER S306 keine Blöße. Alle Alltagsaufgaben ließen sich problemlos erledigen.

Die verbaute Performance war für unsere Standard-Tasks mehr als ausreichend. Der Lüfter dreht fast nie hörbar hoch. Filme laufen flüssig. Das matte Display ist ein Pluspunkt. Besprechungen lassen sich über das integrierte Mikrofon nebst Webcam unbeanstandet abhalten. Die Akkulaufzeit liegt bei fünf bis sechs Stunden, eine Variable, die auch vom System beeinflusst wird. Im Standby, den Windows „Energie sparen“ nennt, entleert sich der Akku allerdings in etwa sieben Stunden. Mac-Nutzer sind hier von deutlich längeren Standbyzeiten der MacBooks verwöhnt.

Gute Businessgeräte fallen vor allem dadurch auf, dass sie nicht auffallen, sprich dass es keine ungewöhnlichen Überraschungen im Tagesbetrieb gibt und man das verwendete Gerät gar nicht bewusst wahrnimmt. Diesen Anspruch erfüllt das SCHENKER S306 tadellos.

Das Problem des MacBook-Vergleichs

In seiner Kommunikation bewarb SCHENKER TECHNOLOGIES, das SCHENKER S306 sei vielseitiger als ein MacBook. Das zielte besonders auf die reichhaltigen Schnittstellen, USB 3.0 und 3.1 und HDMI sind vorhanden, hier sind Apple-Kunden traditionell häufig weniger üppig bedient, mit dem neuen MacBook mit nur einem USBC-Anschluss hat Apple dieses Dogma des Adapternachkaufens auf die Spitze getrieben, sehr zum Ärger auch langjähriger Apple-Nutzer. Nur, ist der MacBook-Vergleich klug?

Schenker S306 - Schenker Technologies

Schenker S306 – Schenker Technologies

Schenker S306 - Schenker Technologies

Schenker S306 – Schenker Technologies

Längst nicht nur SCHENKER TECHNOLOGIES bemüht den Vergleich mit Applerechnern, dies scheint eine Art Branchenphänomen zu sein.
Viele Unternehmen vermeinen sich permanent mit Apples iPhones und MacBooks vergleichen zu müssen, was teilweise allzu deutlich bei Design und Gestaltung der Produkte auffällt. Warum sich auch nicht etwas inspirieren lassen, Apples Designsprache ist, gerade bei den MacBooks, seit Jahren mehr oder minder unverändert klar wie populär. Nichts erinnert heute noch an die bonbonbunten, wie erfolglosen Experimente während Apples zeitweisem Niedergang.

Aber es tut nicht not sich kleiner zu machen durch einen zu häufig herbeigeredeten MacBook-Vergleich, der auch aus einem anderen Grund in den meisten Fällen hinken muss: Wer einen Mac nutzt, nutzt zu einem Gutteil auch das Mac-Betriebssystem, so er keine Windowspartition oder Virtuelle Maschine nutzt. Das aber werden gerade die weniger IT-affinen Anwender nicht tun. Und während sich Gestaltung und Hardwareeigenschaften recht problemlos nachbilden lassen, gibt es derzeit nichts, was sich mit der Arbeitserfahrung von OS X vergleichen lässt, gänzlich ohne Wertung gesprochen. Aus diesem Grund sind Vergleiche mit MacBooks, wie sie schon HP mit einem seiner neuen Subnotebooks versucht, häufig nicht ideal platziert.

Apple-Nutzer nutzen gerne Macs, dem Sog des Ökosystems geschuldet. Und auch wenn manche Linuxdistributionen äußerlich Mac-mäßig daherkommen, so wie es früher vermehrt Windowsnachgebildete Desktops gab, sind dies Linuxsysteme, die das im Tagesbetrieb auch nie verleugnen können. Windows indes legt gerade einen spritzigen Neustart hin, der vielversprechend ist. Eine Mac-Erfahrung ergibt sich aber auch hier nicht. Das MacBook als Messlatte für eigene Produkte heranzuziehen, schmälert manchmal vielleicht sogar die eigene Leistung, indem es sie unnötig relativiert und in einen trügerischen Bezug setzt.

Fazit und Preis

Das SCHENKER S306 SLIM Notebook ist ein solides Businessnotebook mit dem Potenzial ein verlässlicher Gefährte im Büro, als auch unterwegs zu sein. Signifikante Mängel sind nicht offenbar geworden. Alle Alltagsaufgaben dürften locker von der Hand gehen.

Schenker S306 - Schenker Technologies

Schenker S306 – Schenker Technologies

Preislich neigt SCHENKER TECHNOLOGIES nicht zur Bescheidenheit. Für die Konfiguration unseres Testgeräts wird ein Preis von 1047,00€ aufgerufen. Der Preis geht in Ordnung, abheben kann sich der Hersteller damit allerdings nicht. Der Einstiegspreis für die Modellreihe liegt bei 799 Euro, was schon deutlich mehr Nutzer zum Kauf animieren dürfte.

Es bleibt etwas unklar, welche Zielgruppe die hochpreisigen Modelle adressieren. Eine etwas offensivere Preisgestaltung könnte diesem Produkt helfen Käufer zu finden.

Wertung des Autors

Roman van Genabith bewertet SCHENKER S306 SLIM Notebook mit 3.8 von 5 Punkten.

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