Chromecast ausprobiert

Unterhaltung

Der Google-TV-Stick Chromecast ist nun auch bei mir gelandet und ich habe das gute Stück natürlich direkt mal ausprobiert. Ich wollte einfach nicht mehr warten, bis es das kleine Gadget hierzulande zu kaufen gibt, aus diesem Grunde habe ich mir einen bei eBay bestellt. Google will in den USA 35 Dollar + Steuern haben, über eBay habe ich ca. 50 Euro + Versand bezahlt. Diverse Angebote, auch mit Versand aus Deutschland, sind dort weiterhin zu finden.

Das kleine Gerät wird direkt in den HDMI-Port des Fernsehers eingesteckt, per USB mit Strom versorgt und dann ins heimische W-LAN eingebunden.

Der Chromecast hat darüber hinaus folgende Features:

  • 1080p-Videoausgabe
  • 72 x 35 x 12 mm Größe bei 34 g Gewicht
  • 2,4 GHz Wi-Fi 802.11 b/g/n

Folgende Betriebssysteme werden (vor allem zur Einrichtung) unterstützt:

  • Android 2.3 und neuer
  • iOS 6 und neuer
  • Windows 7 und neuer
  • Mac OS 10.7 und neuer

Der erste Eindruck ist positiv, aber unspektakulär. Der Chromecast ist halt ein kleiner schlichter Kunststoffstick, denn ich nach dem Anschließen sowieso nicht mehr zu sehen bekommen. Ein US-Netzteil lag meinem Chromecast bei, dieses benötige ich allerdings nicht, da er sich problemlos über einen USB-Port meines Samsung UE46D5000 betreiben lässt. Nette Sache.

Einrichtung

Die Einrichtung vom Chromecast soll laut Google in wenigen Sekunden ablaufen, das war in meinem Fall nicht so. Nach dem Anschließen sagt mir der Stick, welche Webseite ich ansurfen soll, um entsprechende Software zu finden. In meinem Fall kam die Windows-Software und die Android-App in Frage. Ich wollte beides Testen, die App lässt sich allerdings nicht offiziell aus Deutschland laden, also musste die APK aus dem Netz gefischt werden.

[appbox googleplay com.google.android.apps.chromecast.app]

Mit Windows-Programm

Mit der Software für Windows läuft das Ganze im Grunde genau so ab, wie mit der Android-App. Der Chromecast baut eine Art Hotspot auf, damit verbindet sich der PC und so kann man den Chromecast dann mit seinem W-LAN verbinden. An sich funktioniert das sehr einfach, mein W-LAN wollte das gute Stück allerdings nicht finden und auch nicht verbinden. Die Fehlersuche dauerte eine ganze Weile, bis ich herausfand, dass der Chromecast mit dem W-LAN-Kanal 13, auf dem mein W-LAN funkt, nicht klar kommt.

Der Chromecast-Hotspot selber funkt bei mir auf W-LAN Kanal 11, nachdem ich den Kanal umgestellt habe, klappt dann auch die Verbindung.

Mit Android-App

Nachdem der Stick im TV steckt und mit Strom versorgt wird, startet die App automatisch die Suche.

Auf dem TV wird ein Code angezeigt, um sicher zu gehen, dass es sich um das richtige Gerät handelt.

Hier wird das W-LAN-Netzwerk angezeigt und kann verbunden werden, alternativ kann es manuell eingerichtet werden.

Wenn alles geklappt hat, dann erscheint der Chromecast in der Übersicht.

Bei Google Play landet man direkt auf einem Unterbereich „Apps for your Chromecast“. Dieser ist (noch) mehr als dünn besiedelt.

In der YouTube-App taucht automatisch ein Chromecast-Button auf, das ist in der Android-Version und auch der iOS-Version der Fall.

Die Wiedergabe der Inhalte funktioniert problemlos und startet schnell, auch in HD.

Über die Benachrichtigungsleiste kann man die Wiedergabe auf dem Chromecast steuern. Ebenso kann die Lautstärke ganz normal vom Gerät aus verstellt werden. Das funktioniert problemlos.

An sich eine nette Sache, allerdings sind die Möglichkeiten bisher doch sehr begrenzt. Zwar kennen wir bereits diverse Vorablösungen, die es zum Beispiel ermöglichen Medien vom Androiden zu streamen (auch zum Androiden), Google Now auf dem Chromecast zu erweitern, oder Inhalten aus der Dropbox und RSS-Feeds, oder sogar lokale Videos von einem PC zu übertragen, diese sind allerdings noch nicht öffentlich verfügbar. Hier bleibt nur zu hoffen, dass da in Zukunft eines passiert.

Auch die Chrome-Erweiterung „Google Cast“ habe ich natürlich probiert, diese schafft es (mit Verzögerung), den aktuellen Browser-Tab 1-zu-1 auf meinem TV zu spiegeln, die Beta-Funktion, auch den ganzen Screen außerhalb von Chrome auf den TV zu bringen, funktioniert bei mir nicht. Update: Soeben erhielt der Chromecast ein Update und nun funktioniert auch das Streamen des kompletten Bildschirminhalts.

Erstes Fazit

Nett, aber eher eine Wette auf die Zukunft. Die Technik ist da, die Apps nicht. YouTube, Play Movies und Play Music, das sind die Kernfunktionen, welche ich mir derzeit brauchbar auf den TV holen kann, das ist nichts weltbewegendes und gerade im Fall von YouTube ist das ja bisher bereits bei vielen TV-Geräten auch auf anderem Weg möglich.

In dem kleinen HDMI-Stick steckt meines Erachtens viel Potential, bisher kann der normale Nutzer aber wenig davon nutzen. Wenn erste brauchbare Apps nicht mehr in Entwicklerbeiträgen bei Google+ zu finden sind, sondern wirklich bei Google Play landen, dann wird der Chromecast so richtig interessant, bis dahin besteht im Grunde* keine Eile, dieses kleine Zubehör kaufen zu müssen.

* außer ihr seid Entwickler, dann kauft das Teil bitte und programmiert uns geile Apps dafür. :)


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