Das EU-Parlament fordert ein europaweites Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien.
Das EU-Parlament hat mit großer Mehrheit einen Bericht (PDF) verabschiedet, der den Schutz von Kindern und Jugendlichen in digitalen Medien deutlich verschärfen soll. Kernpunkt ist die Einführung eines einheitlichen Mindestalters von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien, Videoplattformen und KI-basierter Dienste.
Kinder zwischen 13 und 16 Jahren sollen diese Angebote nur mit elterlicher Zustimmung nutzen dürfen. Die Abgeordneten betonen die Notwendigkeit, Minderjährige vor den Gefahren süchtig machender Designs und manipulativer Nutzerführung zu schützen.
Im Bericht wird hervorgehoben, dass etwa ein Viertel der Minderjährigen problematische Nutzungsweisen von Smartphones zeigt. Funktionen wie Endlos-Scrollen, Autoplay oder Belohnungssysteme sollen kinderfreundlich deaktiviert werden, um geistige und körperliche Gesundheit zu fördern. Zudem werden Empfehlungssysteme auf Profiling-Basis und sogenannte „Dark Patterns“ kritisiert, da sie Minderjährige zu unerwünschtem Verhalten verleiten können.
Verschärfte Pflichten für Plattformbetreiber
Das EU-Parlament fordert, dass Plattformbetreiber durch zuverlässige Altersverifikationssysteme, zum Beispiel über eine geplante EU-weite eID-App, die Einhaltung des Mindestalters sicherstellen. Diese technischen Lösungen sollen den Datenschutz wahren und keine detaillierten Nutzerdaten erheben.
Gleichzeitig soll die Verantwortung der Plattformen für sichere Produkte nicht entfallen. Bei schweren Verstößen sehen die Abgeordneten unter anderem persönliche Haftung für Verantwortliche sowie Sanktionen bis hin zu Verboten vor.
Auch der Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz soll reguliert werden. Deepfakes, Nacktheits-Apps und KI-Chatbots sollen strenger kontrolliert werden. Darüber hinaus fordert das Parlament ein Verbot von spielerischen Glücksspielmechanismen wie Lootboxen, die Kinder zu exzessivem Verhalten verleiten könnten.
Ich finde, die Vorschläge des EU-Parlaments verdeutlichen die wachsende Verantwortung der Politik beim Schutz von Kindern im digitalen Raum. Besonders die Kombination aus Altersgrenze, technischen Kontrollmechanismen und Regulierung von Online-Designs zeigt einen umfassenden Ansatz. Wie streng sich solche Einschränkungen in der Realität letztlich umsetzen lassen, bleibt allerdings fraglich.
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