Fitbit Versa Test

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In den letzten Tagen habe ich mal wieder zwei Smartwatches am Arm getragen, denn ich wollte mir das aktuelle Modell von Fitbit (Versa) genauer anschauen.

Die Fitbit Ionic kam in meinem Test nicht besonders gut weg, trotzdem sehe ich sie doch öfter mal im Fitness Studio. Fitbit ist für viele immer noch eine bekannte und auch beliebte Marke für Fitness-Tracker, einige trauen der Marke also auch bei einer neuen Smartwatch. Und auch Fitbit hat seit dem aktiv am Ökosystem gearbeitet und unter anderem ein großes Update Ende 2017 und vor ein paar Wochen ausgeliefert.

Doch interessanter als das fand ich die neue Fitbit Versa, die nun quasi das „günstige“ Modell von Fitbit darstellt. Man kann sie seit etwas mehr als einem Monat kaufen und ich habe sie in den letzten Wochen öfter an meinem rechten Arm getragen.

Fitbit Versa: Kurzes Fazit als Video

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Fitbit Versa: Klein, kompakt, sportlich

Der vermutlich größte Unterschied zur Ionic ist das Design, denn die Versa ist nun kleiner und runder. Ich finde sie ist mehr für den Massenmarkt geeignet und ich musste auch ein bisschen an die Pebble Time 2 denken. War eine Pebble Time 3 die Grundlage für die Versa? Könnte ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen.

Die Verarbeitung und Haptik ist jedenfalls wieder gut und vor allem das dünnere und kleinere Gehäuse gefällt mir deutlich besser. Trägt sich angenehm am Handgelenk (ich hatte ein schwarzes Gummiarmband). So hochwertig wie die Apple Watch in Space Black aus Edelstahl (an meinem linken Handgelenk) ist sie nicht, aber sie wirkt auch nicht billig. Das mattschwarze Alu würde ich mir auch für die günstige Apple Watch wünschen, optisch finde ich die Versa in diesem Punkt sogar ansprechender.

Fitbit Versa Test8

Nur beim Display kann Fitbit in dieser Preisklasse leider immer noch nicht mit Apple mithalten, vor allem im direkten Vergleich mit einer Apple Watch wirkt das LC-Display deutlich blasser. Man erkennt den etwas zu dicken Rand, auf dem meiner Meinung nach ein komplett überflüssiges Fitbit-Logo untergebracht wurde.

Das Display lässt sich aber sonst gut ablesen und die Bedienung über Touch klappt auch einwandfrei. Das Display ist übrigens 1,34 Zoll groß und löst mit 300 x 300 Pixel auf. Ich finde es ausreichend scharf. Das Gehäuse ist 39,3 x 37,6 x 11,2 mm groß.

Fitbit Versa: Fitbit, aber nur Fitbit

Bei der Versa gibt es die üblichen Ionic-Funktionen dazu: Wasserabweisend bis 50 Meter, Pulsmesser, Kalorienzähler, MP3-Player und eine gute Akkulaufzeit von bis zu 4 Tagen (drei sportliche Tage kann ich bestätigen). GPS fehlt aber leider, wer seine Strecke aufzeichnen möchte, der muss das Smartphone mit dabei haben.

Fitbit Versa Test3

Mit der Versa kann man den Schlaf aufzeichnen, sich ans Bewegen erinnern lassen und es gibt „geführte“ Atemübungen. Es sind viele Sportmodi vorinstalliert und natürlich bekommt man auch in der App (die mir immer noch gut gefällt) einen Überblick.

Doch auch bei der Versa muss ich kritisieren, dass Fitbit sich leider nur im eigenen Ökosystem bewegt. Besitzt man viele Freunde bei Fitbit, dann kann das motivierend sein. Daten werden aber immer noch nicht an Apple Health und Co geschickt.

Fitbit Versa: Für jedes OS geeignet

Die Smartwatches von Fitbit wurden mittlerweile etwas schlauer und es gibt neue Apps, wie zum Beispiel Deezer, mit der man bis zu 300 Songs auf der Uhr speichern kann. Davor musste man die Lieder manuell von einem PC übertragen. Da ich aber Spotify nutze, habe ich das nicht getestet. Für Deezer-Nutzer aber eine super Sache.

Fitbit Pay ist theoretisch auch dabei, doch wie bei Apple Pay, Google Pay und Co ist diese Art zum mobilen Bezahlen leider noch nicht in Deutschland verfügbar.

Weiterhin ein Vorteil von Fitbit: Man kann die Smartwatch mit jedem OS nutzen, neben Android und iOS also immer noch mit Windows Phone/Mobile. Vor allem für die letzte Zielgruppe sind die Smartwatches von Fitbit interessant.

Fitbit Versa: Nicht smart genug

Wer jedoch eine „richtige“ Smartwatch unter iOS möchte, der ist hier immer noch falsch. Das liegt vor allem auch daran, dass Apple viele Dinge nicht erlaubt und der Apple Watch vorenthält, aber Fitbit selbst hat ebenso eigene Schwächen.

Es sind nun einige neue Apps dabei und ich konnte auch mein Hue-System steuern, doch ich will das nicht über eine App machen. Ich will das über einen Dienst (Siri, Google, Alexa) auf der Uhr erledigen und mit der Smartwatch sprechen.

Ein Mikrofon fehlt immer noch und das ist für mich bei einer Smartwatch wichtig. Sehr wichtig sogar, da ich nicht am Handgelenk rumtippen, sondern beispielsweise Siri eine Nachricht schreiben lassen möchte.

Fitbit Versa Test6

Wer eine WhatsApp-Nachricht auf dem Smartphone erhält, der kann mit der Versa eine Kurznachricht als Antwort schicken, jedoch nur unter Android. Daher geht sie für mich dort gerade noch so als Smartwatch durch, beim iPhone allerdings gar nicht.

Mit einer Smartwatch will ich nicht nur ein paar hübsche Zifferblätter (hier gibt es ein paar ansehnliche), das Wetter und etwas Musik haben, für mich ist vor allem die Apple Watch zu einem so essentiellen Bestandteil im Alltag geworden, dass es mir weiterhin schwer fällt die beiden Modelle von Fitbit als Smartwatch zu bezeichnen.

Fitbit Versa: Guter Fitness-Tracker

Die Ionic und Versa sind sehr gute Fitness-Tracker und das funktioniert alles ohne Probleme. Schritte, Puls und Kalorien, es ist alles dabei. Dazu eine hübsche App und eine Community (wie oben erwähnt, nur Fitbit), das sind weiterhin Stärken von Fitbit.

Allerdings sind die beiden Uhren für mich weiterhin ein Fitness-Tracker mit smarten Möglichkeiten. Sie sind jedenfalls mehr Fitness-Tracker, als Smartwatch. Vor allem im direkten Vergleich mit Wear OS von Google oder watchOS von Apple. Fitbit kann zwar nicht alle Möglichkeiten der großen Konzerne nutzen, doch es gäbe da noch so ein paar Dinge, die man machen könnte und die man leider nicht nutzt.

Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem Mikrofon und dann zum Beispiel Amazon als Partner. Dann könnte man Alexa auf die Uhren bringen und sie wären mit einem Schlag deutlich smarter. Sowas fehlt mir ehrlich gesagt, denn jede aktuelle Smartwatch ist mindestens auch ein solider Fitness-Tracker. Doch den Fitness-Trackern von Fitbit fällt es meiner Meinung nach schwer eine gute Smartwatch zu sein.

Fitbit Versa Test10

Fitbit Versa: Gar nicht so preiswert

Ich mag die Versa irgendwie, klein, mattes Schwarz, halbwegs solide Hardware und ein paar nützliche Funktionen. Ein paar alte Fitbit-Kontakte haben sich sicher auch etwas gewundert, als ich mal wieder aktiv war. Doch das reicht mir leider nicht.

Nehmen wir mal die blanken Zahlen: Eine Fitbit Versa liegt bei knapp unter 200 Euro bei Idealo im Moment. Eine Apple Watch Series 1 liegt bei etwa 250 Euro laut Idealo, war jedoch auch eine ganze Weile im April bei knapp 200 Euro. Und ein vergleichbares Modell mit Wear OS? Die Misfit Vapor kostet in etwa so viel wie die Versa.

Fitbit Versa Test4

Meine Meinung: Wear OS und watchOS sind bei den Smartwatch-Funktionen denen einer Fitbit Versa weit überlegen. Alleine die digitalen Assistenten, ja, selbst Siri, sind da ein großer Mehrwert. Und der preisliche Unterschied ist jetzt nicht wirklich groß.

Müsste ich wählen: Ich würde eine Smartwatch mit Fitness-Funktionen einer Fitness-Uhr mit Smartwatch-Funktionen vorziehen. Und das ist hier der Fall. Hinzu kommt, dass ich die Fitness-Funktionen sogar noch besser finde, weil ich sie in „offiziellen“ Apps wie Apple Health oder Google Fit sehe. Ich mag es, wenn alle meine Daten (z.B. auch die Waage) an einem Ort landen. Das ist mit Fitbit leider nicht möglich.

Wäre die Versa nun deutlich attraktiver beim Preis, sagen wir 120-130 Euro, dann wäre das eine andere Sache. Aber sie ist meiner Meinung nach immer noch nicht die „attraktive“ Smartwatch für den Massenmarkt von Fitbit.

Fitbit Versa: Was könnte besser sein?

Ich will hier nicht erneut auf Fitbit grundlos kritisieren, sondern habe mir dieses Mal auch ein paar Gedanken gemacht, was besser werden könnte. Meine Vorschläge:

  • Eine Partnerschaft mit Amazon, ein Mikrofon und Alexa als digitaler Assistent
  • Eine Partnerschaft mit Spotify, dem größten Musikstreamingdienst
  • GPS, auch wenn es der Akkulaufzeit schadet
  • Ein OLED-Display und weniger Rand (und kein Logo vorne)

Das OLED-Display ist nicht zwingend notwendig, aber man sieht das viereckige Display deutlicher als bei anderen Modellen mit schwarzem Rand und OLED-Display. Dadurch wirkt der Rand auch dicker. Außerdem noch ein besserer Vibrationsmotor.

Der Motor der Versa hämmert einem so hart auf das Handgelenk, dass man es sogar in stillen Räumen hört. Und ich habe die Einstellungen sogar auf „Normal“ und noch nicht mal auf „Strong“. Ich mag von der Taptic Engine verwöhnt sein, aber vor allem am Arm ist mit eine dezente Vibration äußerst wichtig. Der Motor der Versa ist zu stark.

Fitbit Versa Test2

Fitbit Versa: Das Fazit

Ihr könnt euch, sofern ihr nicht einfach nur zum Fazit gescrollt habt, das Fazit nun bereits denken: Eine Kaufempfehlung kann ich nicht wirklich aussprechen. Meiner Meinung nach ist die Apple Watch, selbst als Series 1, eine deutlich bessere Option und selbst wenn sie etwas teurer ist, so würde ich das Geld als iOS-Nutzer zahlen.

Als Android-Nutzer würde ich mir eine sportliche Smartwatch mit Wear OS holen. Das OS ist auch nicht mehr im Fokus von Google, aber immer noch smarter, als das OS von Fitbit. Für viele Dinge kann Fitbit nichts, aber es sind zu viele Punkte, die man besser machen müsste. Fitbit bezeichnet die Versa als „Smartwatch“ und das ist sie für mich nicht. Es ist ein guter Fitness-Tracker mit smarten Funktionen.

Dieser ist besser, als sehr viele reine Fitness-Tracker da draußen, aber wer wirklich zu einer Smartwatch greifen möchte, dem würde ich ein anderes Modell empfehlen.

Fitbit Versa Test7

Für wen ist die Fitbit Versa geeignet? Für alle, die sich unbedingt im Fitbit-Ökosystem bewegen wollen. Wer unbedingt die Community und App von Fitbit nutzen möchte (und das kann ich verstehen), der bekommt hier die beste „Smartwatch“, die Fitbit Versa gefällt mir jedenfalls deutlich besser als die Fitbit Ionic.

Es ist ok, wenn man einfach nur eine halbwegs smarte Fitness-Uhr und die Fitbit-Vorteile möchte, mir persönlich reicht sowas aber nicht aus. Dazu habe ich mich nach den ganzen Jahren zu sehr an die Vorteile einer richtigen Smartwatch gewöhnt.

Das Testgerät wurde von uns von Fitbit gestellt. Weitere Details gibt es auf der Produktseite von Fitbit. Falls euch interessiert, wie wir Produkte testen, dann schaut hier vorbei. Bei Fragen zur Versa schreibt uns in den Kommentaren.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Fitbit Versa mit 3.0 von 5 Punkten.

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