CDU, CSU und SPD haben ein Förderprogramm für Elektroautos beschlossen, das Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen unterstützen soll. Gleichzeitig bleiben Fragen zum Verbrenner-Aus offen.

Union und SPD planen gezielte Kaufanreize für Elektroautos. Laut Beschluss des Koalitionsausschusses sollen bis 2029 Mittel aus dem EU-Klimasozialfonds und drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds bereitgestellt werden, um den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge zu fördern.

Ziel sei es, Verbraucher beim Übergang zu klimaneutraler Mobilität zu unterstützen, insbesondere finanziell schwächere Haushalte. Weitere Details zur Umsetzung sollen folgen.

Zum Vergleich: Der Bund hat von 2016 bis 2023 etwa 10,2 Milliarden Euro für den Umweltbonus bei Elektroautos aufgewendet. Gefördert wurden rund 2,2 Millionen Fahrzeuge. Ende 2023 wurde die Förderung eingestellt.

Streitpunkte beim Verbrenner-Aus

Beim Thema Verbrenner-Aus konnten sich CDU, CSU und SPD nicht einigen. Bundeskanzler Merz erklärte, dass zunächst Gespräche mit der Autoindustrie stattfinden und europäische Entscheidungen abgewartet werden sollen, hauptsächlich die Prüfung der EU-Kommission zur Neuzulassung emissionsfreier Fahrzeuge ab 2035.

CSU-Chef Markus Söder bezeichnete ein striktes Aus für Verbrenner nach 2035 als problematisch. SPD-Chef Klingbeil betonte die Notwendigkeit von Flexibilität und Technologieoptionen, um Arbeitsplätze und den Automobilstandort zu sichern. Der bevorstehende Autogipfel soll weitere Erkenntnisse liefern, bevor die Bundesregierung eine Positionierung vornimmt.

Insgesamt wirkt das Vorhaben wie ein Kompromiss zwischen Klimazielen, Verbraucherförderung und Industrieinteressen. Es bleibt spannend zu sehen, wie die Gespräche mit der Autoindustrie und die EU-Entscheidungen den endgültigen Kurs beeinflussen. Aus meiner Sicht zeigt die Ankündigung vor allem, dass die Politik noch auf der Suche nach einem ausgewogenen Fahrplan ist, ohne eine klare Richtung für das Verbrenner-Aus zu setzen.


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  1. Sam 🏅

    Na dann bereitmachen für den ersten Monat der Förderung und zuschlagen. Schon im Folgemonat wird die Förderung beim Kaufpreis nämlich direkt draufgeschlagen (wenn nicht sogar noch schneller reagiert wird). Wobei das vermutlich nur bei der sehr spontan eingeführten Corona Verdopplung funktioniert hat. Wenn der Startmonat von vornherein klar ist, wird da wohl früh genug bei den Preisen justiert.

  2. Peter 👋

    Mit dem freien CO2-Zertifikatehandel wird der Verbrenner eh einen großen Dämpfer bekommen und der Tod dann wirklich langsam eingeleitet werden, da so kurz vorher noch so eine Förderung aufzusetzen…

  3. Ticar ☀️

    Kleine und mittlere Einkommen werden unterstützt und dadurch nicht zu BMW, Audi oder Mercedes Kunden. VW und Skoda könnten mit ihren günstigen Modellen profitieren.

    Die Franzosen könnten davon profitieren.
    Ich befürchte das vor allem leider die Chinesen profitieren werden, da einige Firmen mit ihren Modellen zu den günstigsten ihrer Klasse gehören.

    1. Könnte auch eine Art Social Leasing Modell werden, wie wir uns aus anderen Ländern kennen

  4. Robert 🌀

    Weitere Milliarden an Stzeuergeldern werden verschenkt und die Autobauer damit querfinanziert. E-Autos sind doch soll toll und werden immer günstiger, wozu da noch Geld versenken?

    1. Hat mehrere Gründe, auch wenn ich selbst kein großer Freund von der Förderung in dieser Form bin. Zum einen geht es darum, dass man die Wirtschaft ankurbelt, dann geht es darum, dass man die Technologie fördert, die wichtig für unsere Branche ist und am Ende geht es darum, die umweltfreundlichere Version attraktiver zu gestalten.

      Wir haben auch die Automobilbranche damals massiv unterstützt und das Steuergeld „verschenkt“, nur wenige würden aber behaupten, dass das für den wirtschaftlichen Standort ein Fehler war.

      1. Mandfred ☀️

        Wieso sollte man eine Technologie „ankurbeln“ (haha, Wortspiel mit Ankurbelwelle am Auto und so), die doch ach so überlegen, ach so attraktiv, ach so umweltfreundlich und ach so billig im Unterhalt sein soll?

        Es sollten alle Subventionen für BEV gestrichen werden, weil sie eh in Herstellung und Verkauf eingepreist werden.

        Und vor allem, was sind „geringe und mittlere Einkommen“? Wenn man zu wenig verdient, kann man eh kein Kfz kaufen, wenn am genug verdient, bekommt man keine Förderung mehr; diese Einkommen bezahlen nämlich die Subventionen.

        Was macht mit Menschen, die gar kein Einkommen haben? Bekommen die ihr BEV geschenkt?

    2. Mick 🪴

      Alles wird direkt oder indirekt subventioniert oder querfinanziert. Stahl, Kohle, Fleisch, Bauern, Energiekonzerne, Bahn, Hotels… man kann ewig so weitermachen.
      Warum nicht auch der Automobilbau der mit am meisten in die Staatskassen reinspült.

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