Honor 10 Testbericht

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Das Honor 10 wurde vor einigen Wochen in China vorgestellt und ein paar Wochen später hatten wir dann auch die Gelegenheit der Pressevorstellung in London beiwohnen zu können. Heute folgt der Test zum Honor 10.

Ein paar Zeilen zum Gerät könnt ihr bei uns auch schon in Form meiner ersten Eindrücke lesen. Auf diesem Event bekamen wir auch ein Honor 10 in „glacier grey“ ausgehändigt und sind seitdem eifrig am Ausprobieren und Testen des günstigen Smartphone-Flaggschiffs.

Die wichtigsten technischen Details möchte ich vorab noch extra kurz auflisten, direkt danach geht es dann zu meinen Eindrücken in zehn übersichtlichen Punkten.

  • Prozessor: Huawei Kirin 970 OctaCore (4×2,36 GHz und 4×1,8GHz)
  • Speicher: 4 GB RAM und 128 GB ROM
  • Display: 5,84 Zoll FHD+ mit 2280×1080 Pixeln und 432 ppi
  • Kamera: 24 und 16 Megapixel auf der Rückseite und 24 Megapixel auf der Front
  • Akku: 3400 mAh
  • Maße: 149,6 x 71,2 x 7,7 mm bei 153g

Meine Eindrücke etc. habe ich für euch auch in dem folgenden kleinen Video festgehalten. Für alle, die den Test eher ausführlich in Textform haben möchten, geht es direkt unter dem Video weiter.

Honor 10: Meine Eindrücke im Video

Die Kamera des Honor 10

Für viele ist heute die Kamera eines der wichtigsten Merkmale eines Smartphones. Das Gerät hat man fast immer zur Hand und so ist es einfach ideal für Fotos im Urlaub aber auch für die Schnappschüsse des Essens für Instagram & Co.

Honor verbaut im Honor 10 eine 24 und eine 16 Megapixel als Hauptkameras auf der Rückseite. Als Technik setzt Honor auf die 4in1 Light Fusion Technologie. Hier werden aus vier Pixeln am Ende einer zusammengerechnet. Direkt daneben prangert der Schriftzug AI Camera und die wird auch konsequent umgesetzt. Ein kleiner Schalter in der Kamera App aktiviert/deaktiviert die Funktion.

Die AI erkennt über 500 mögliche Szenarien aus 22 Kategorien und passt die Anwendungsparameter entsprechend an. Später kann auch in der Galerie mit nur einem Klick die AI Berechnung wieder rausgefiltert werden. Das finde ich eine super Umsetzung und gerade das nachträgliche zurück blättern fehlt mir im P20 Pro schon fast. Von der Qualität her geben die beiden Linsen wirklich was her.

Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen wird noch ordentlich rumgerechnet und einige sonst sichtbare Artefakte im Foto verhindert. Ich persönlich bin sehr angetan von der bzw. den Linsen. Die Oberfläche der Kamera-App ist übersichtlich gehalten und versteht sich selbstverständlich auch mit Features wie der Zeitlupe, Zeitraffer, HDR, usw.

Auch ein Pro-Mode ist natürlich integriert worden und ermöglicht die manuelle Einstellung der üblichen Parameter wie Weißabgleich, ISO, etc. Die Frontkamera hat den selben Fehler wie auch die des P20 Pro und verwischt Selfies auch bei Stufe 0 des Beauty-Filters noch spürbar und fabriziert ungewöhnlich helle Hauttöne. Ein umschalten auf Foto statt Portrait sorgt für ein wenig Abhilfe. Eine Galerie mit einigen Fotos der Kamera findet ihr wie immer auf Google+.

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plus.google.com

In Sachen Video ist mittlerweile auch vieles möglich. In 4K schafft die Kamera 30fps, bei 1080p sind sogar 60fps möglich. Eine Hardware-Stabilisierung ist nicht integriert worden. Auch die super Slow-Mo Aufnahmen, wie vom iPhoneX, P20 Pro usw. werden nicht unterstützt. Die Honor 10 Kamera macht hier bei 120 fps Schluss.

Verarbeitung & Design des Honor 10

Dem Honor 10 wurde ein Aurora Glasdesign verpasst. Das kennen wir so ähnlich schon vom Honor 8. Der Effekt und die erhältlichen Farben sind aber deutlich sichtbarer geworden. Selbst bei der glacier grey – Version schimmert es nur so was das Zeug hält.

Das gefällt mir sehr und hebt sich definitiv von den Mitbewerbern ab. Die Rückseite ist aus Glas und die Kanten des Geräts sind 2,5D – also abgerundet. Dem Gerät wird eines dieser transparenten Plastik-Cases beigelegt.

Dieses kann ich nur empfehlen auch zu nutzen, da die Rückseite sonst schon etwas rutschig ist. Die seitlichen Tasten haben einen gut spürbaren Druckpunkt und auch sonst lässt die Verarbeitung keinen Raum für Kritik.

Display des Honor 10

Das Honor 10 hat ein FullHD+ Display mit einer Auflösung von 2280×1080 Pixeln bei einer Größe von 5,84 Zoll. Die Display-Ränder sind zu den Seiten rechts und links sehr schmal und oben finden wir, wie fast schon üblich eine Notch! (Bitte schreien sie jetzt!). Ich muss zur Notch mittlerweile sagen, dass ich mich längst dran gewöhnt habe und es schick finde, so noch ein paar Milimeter mehr Display auf der Frontseite zu bekommen.

Wie ebenfalls üblich lässt sich aber die Notch auch wieder verstecken, indem der Bereich rechts und links der Notch abgedunkelt wird. Die Symbole der Benachrichtigungsleiste bleiben an der selben Position und erhalten einfach einen schwarzen Hintergrund. So müssten alle Käufer glücklich sein. :)

Die Farben werden auf dem Display schön satt dargestellt und können in den Einstellungen des Honor 10 auch von kalt auf warm umgestellt werden. Die Blickwinkelstabilität des Displays geht ebenfalls in Ordnung und von daher gibt auch das Display in meinen Augen kaum einen Grund zur Kritik. Es könnte im Sonnenlicht ein wenig heller sein, aber das Problem haben alle aktuellen Smartphones.

Performance des Honor 10

Im Honor 10 ist der Kirin 970 verbaut, welcher auch in anderen Flaggschiffen, wie z. B. dem Huawei P20 Pro verbaut wurde. Zur Seite steht dem Prozessor eine Mail-G72 GPU. Die beiden lassen absolut keinen Zweifel daran, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt an einem Punkt angekommen sind, bei denen die Flaggschiffe in meinen Augen schon fast zu gut ausgestattet sind, da diese Leistung von kaum einer App, Spiel oder was auch sonst immer abgerufen wird.

Dennoch sehr schön zu sehen, dass die Hersteller hier nicht mit der Entwicklung anhalten. Aktueller Trend ist die NPU (Neural Processing Unit). Hiermit sollen manche Aufgaben spürbar schneller erledigt werden. Im Grunde lernt das Gerät dazu und wird schneller je länger man das Handy genutzt hat. AnTuTu spuckt im Falle des Honor 10 übrigens Werte um oder sogar über 200.000 Punkten aus. Das genügt! :)

Akku des Honor 10

Der verbaute 3.400 mAh Akku ist eine gute Wahl. Viele aktuelle Smartphone Boliden haben nur um die 3.000 mAh und am Ende des Tages hängt es an genau diesen fehlenden 500 mAh und das Handy muss schon vor der Nacht noch einmal an den Strom gehängt werden.

Mit den 3.400 mAh des Honor 10 bin ich aber zu jeder Zeit problemlos über den Tag gekommen. Falls es doch mal knapp werden sollte, verbaut Honor die so genannte SupeCharge-Technik. Mit dem beigelegten Netzteil kann das Smartphone innerhalb von 25 Minuten auf 50 Prozent des möglichen Akkustands aufgeladen werden!

Schmerzlich vermisst habe ich übrigens trotz Glasrückseite die QI-Ladetechnik. Es kann doch wirklich nicht so schwer sein, diese kleine Metallplatte noch unterhalb der Rückseite anzubringen? Plan B wäre dann also auch in diesem Fall das nachrüsten mittels dieser Anleitung.

Fingerabdrucksensor des Honor 10

Honor 10 Fingerabdrucksensor Unter Dem Glas

Joar. Hier möchte Honor sprichwörtlich auf die Kacke hauen und verbockt es in meinen Augen aber ein wenig. Verbaut wird laut Honor der erste Fingerabdrucksensor unter dem Displayglas, welcher in einem Gerät unter 1500,- EUR zu finden ist. Eine klare Anspielung auf das Porsche Design Mate RS. Allerdings gibt es zwei Punkte zu bedenken.

An der Position des Honor 10, also unterhalb des sichtbaren Displays, hätte man auch einen normalen Sensor anbringen können. Der Sensor macht in meinen Augen nur Sinn, wenn er dann auch tatsächlich IM Display-Bereich untergebracht ist und dadurch unten den schwarzen Balken etwas schmälert, also mehr Display verbaut werden kann.

Zum anderen ist die Technik nicht ganz so schnell oder zuverlässig in der Erkennung. Man muss den Finger deutlich länger und komplexer anlernen und gefühlt später auch einen Augenblick länger auf das Displayglas auflegen, damit er erkannt wird. Hier geht es vermutlich zwar am Ende nur im Millisekunden, aber gefühlt ist das eine halbe Ewigkeit.

Gesichtserkennung des Honor 10

Honor 10 2018 05 25 18.09.59Wer keine Lust hat, den Fingerabdrucksensor zu nutzen kann wie immer auf PIN und Muster ausweichen, oder eben auch auf Face Unlock, also die Gesichtserkennung nutzen. Diese funktioniert mittlerweile überraschend gut und stört sich auch nicht daran, ob ich eine Brille aufhabe, oder nicht. Auch bei mittelmäßig dunkler Umgebung erkennt das Gerät noch meine Hackfresse. Das Licht des Displays genügt dann vollkommen, um das Gesicht ausreichend zu erhellen. Die Vergangenheit zeigte, dass Face Unlock nicht ganz so sicher ist, wie es gern verkauft wird, aber die meisten Kollegen und Freunde sollten auch damit abgehalten werden.

Honor 10: Der Sound

Heutzutage fast schon ein Pluspunkt ist der, dass im Honor 10 noch ein 3,5er Klinkenstecker Anschluss verbaut wurde. Selbst in Zeiten von Bluetooth oder Typ-C-Adaptern bin ich manchmal froh, wenn ich noch über das gute alte Kabel Musik hören kann. Die Histen Technik, welche im Honor 10 verbaut ist, bietet einen verbesserten Klang, wenn der Klinkenanschluss genutzt wird. Das weiß zu gefallen.

Negativ dagegen würde ich anmerken, dass keine Stereo-Speaker verbaut wurden. Auch der Höhrerlautsprecher auf der Frontseite wird nicht genutzt. Das kennen wir von anderen Geräten besser, die den kleinen Frontspeaker zumindest teilweise zuschalten, wenn das Handy quer gehalten und beispielsweise ein Film geschaut wird.

Honor 10: Die Software

Das Honor 10 wird von Werk aus schon mit Android 8.1 OREO und der hauseigenen Oberfläche EMUI 8.1 ausgeliefert. EMUI muss nicht jedem gefallen, da ja schon einiges von iOS abgeschaut wurde und vom Stock Android nicht mehr viel übrig ist. Themes bieten hier aber die Möglichkeit das Aussehen den eigenen Wünschen nach anzupassen.

Dennoch werden durch EMUI auch einige Funktionen ins System integriert, die sonst nicht in Stock Android enthalten sind. Ein paar Spiele waren in meinem Fall noch vorinstalliert – diese konnten aber mit wenigen Klicks deinstalliert werden. In der Galerie sieht man sehr schön das AI-Logo, bei den Fotos, welche mit aktiviertem AI geschossen wurden. Hier kann die AI dann die Berechnung durch die AI auch jederzeit wieder vom Foto entfernt werden.

Und sonst noch?

  • Keine IP-Zertifizierung: Die meisten Zertifizierungen sind zwar eh nur auf dem Papier gültig (kein Salzwasser, kein Chlor, kein warmes Wasser, bla bla) aber es bringt doch eine gewisse Sicherheit, dass das Gerät ein paar Sekunden aushalten würde.
  • Keine MicroSD-Erweiterung: Auch wenn im Honor 10 bis zu 128 GB Speicher verbaut werden, so ist es oft auch eine Frage der Datensicherheit, im Falle eines Telefonausfalls o. ä. und manch einer hätte gern die Option Fotos auf der Speicherkarte zu sichern.
  • USB Typ-C ist leider nur der alte 2.0 Anschluss. Dies bedeutet zum einen eine etwas langsamere Dateiübertragung und zum anderen auch keine TV-Ausgabe.

Honor 10 Test Fazit & tl;dr

Alles in allem macht Honor mit dem Honor 10 so einiges richtig! Oder anders gesagt: Für die aktuell aufgerufene Preisempfehlung von 399,- EUR oder 450,- EUR je nach Speichergröße macht man definitiv wenig bis nichts falsch. Das Smartphone schaut sehr gut aus, fühlt sich gut an, kann auch mit den inneren Werten punkten und hat ein aktuelles Android-Betriebssystem vorinstalliert. Das alles zu dem Preis? Zugeschlagen!

Das Honor 10 wurde uns von Honor auf dem Presse-Event in London zur Verfügung gestellt. Weitere Details zum Gerät findet ihr auf der Produktseite. Wie testen wir? Das könnt ihr zusammengefasst hier nachlesen.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Honor 10 mit 4.5 von 5 Punkten.

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