Huawei: Die USA können uns nicht zerstören

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Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat sich auf Huawei verlagert. Doch dort ist man mit Blick auf die Zukunft zuversichtlich.

Vor etwas mehr als einem Jahr wollte Huawei den US-Markt mit den eigenen Smartphones erobern. Doch die US-Regierung bekam das mit und übte Druck auf die Netzbetreiber aus. Diese mussten den Rückzug machen, die Politik schaffte es in diesem Fall also den freien Markt zu beeinflussen.

USA üben Druck auf Partner aus

Seit dem ist viel passiert und Huawei rückte weiter in den Fokus, da der 5G-Ausbau ansteht. Huawei ist einer der weltweit größten Netzwerkausrüster. Die USA erhöhten ihren Druck allerdings auch auf Partner. Erst letzte Woche gab es eine Warnung von Mike Pompeo (US Secretary of State). Wer mit Huawei kooperiert, der stellt die Partnerschaft mit Washington infrage.

Huawei reagierte viele Monate mit simplen Statements und gab immer wieder an, dass man keine Bedrohung für die Sicherheit darstellt. So lautet der Vorwurf der USA, sie befürchten, dass die Regierung in China mithört.

Nun geht man in die Offensive und selbst der sonst medienscheue Ren Zhengfei (Gründer von Huawei) stellt sich der Presse. In einem Interview mit BBC gab er an, dass die USA das Unternehmen Huawei nicht zerstören können.

Die USA sind nicht der Mittelpunkt der Welt

Die USA sind nicht der Mittelpunkt der Welt und wenn sie sich quer stellen, dann konzentriert man sich eben auf andere Märkte. Die Welt ist groß genug. Wenn das Licht im Westen ausgeht, dann leuchtet es immer noch im Osten, so Ren Zhengfei. Zu den Spionagevorwürfen äußerte er sich wie folgt:

The Chinese government has already clearly said that it won’t install any backdoors. And we won’t install backdoors either. We’re not going to risk the disgust of our country and of our customers all over the world, because of something like this. Our company will never undertake any spying activities. If we have any such actions, then I’ll shut the company down.

Die Regierung in China und Huawei werden es nicht riskieren, dass keiner mehr Produkte von Huawei kauft, nur um ein paar Daten der Nutzer zu sammeln.

Zhengfei gibt aber auch an, dass es Verbindungen zwischen der Regierung und Huawei gibt, so wie das bei allen Unternehmen in China der Fall ist. Und genau das ist vermutlich auch das Problem bei der öffentlichen Wahrnehmung. So lange diese Verbindung besteht, so lange wird es die Vorwürfe geben.

5G-Versteigerung in Deutschland rückt näher

Wo liegt der richtige Weg? Vermutlich irgendwo in der Mitte. Es schadet nicht, wenn man zusätzliche Sicherheitsbedingungen aufstellt, wenn es um den 5G-Ausbau geht. Aber es ist auch übertrieben, dass man Unternehmen komplett von einem solchen Ausbau ausschließt, nur weil die USA einen Handelskrieg mit einem Land führen und politischen Druck auf den Markt ausüben.

In Deutschland findet immer noch eine offene Diskussion statt, so hat sich zum Beispiel diese Woche Norbert Röttgen von der CDU gegen Huawei beim Ausbau ausgesprochen. Natürlich kann man auch darüber diskutieren, ob solche Politiker überhaupt eine Ahnung von der digitalen Zukunft haben.

Es bleibt spannend und wir werden bald erfahren, wie die Situation mit Huawei in Deutschland aussehen soll. Die Versteigerung der 5G-Lizenzen findet in etwas mehr als einem Monat statt – wobei aktuell nicht nur O2, sondern mittlerweile auch Vodafone die Versteigerung der Lizenzen stoppen möchte.


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