Kommentar: Apple fehlt die Konkurrenz für iPads

Apple Ipad 10 Ich

Was passiert, wenn ein Unternehmen einen Bereich dominiert? In den meisten Fällen profitiert nur das Unternehmen, die Nutzer verlieren. Und das Apple iPad ist ein gutes Beispiel für fehlende Konkurrenz. Das wird sich hoffentlich bald ändern.

Teurere Pro-iPads mit minimalen Updates

Da gibt es viele Beispiele, unter anderem, dass das iPad Pro zwar immer mehr Power bekommt und mittlerweile sogar bei einem Apple M2 angekommen ist, die entsprechende Pro-Software aber nicht entwickelt wird, die das Potenzial nutzt.

Und der M2 ist bereits vorhanden, Dinge wie ein gutes Panel werden ignoriert. Das iPad Pro mit 11 Zoll besitzt zwar ein solides LCD-Panel, aber diese Technologie ist alt, sehr alt. Seit dem ersten iPad Pro wurde das Display eigentlich nicht optimiert.

Dabei gibt es mittlerweile Mini-LEDs, die Apple ja beim großen iPad Pro nutzt. Oder OLED, was wir von Samsung kennen. Kommt, vielleicht, aber erst 2024. Warum so spät? Weil Apple keinen Druck hat, sie können sogar noch die Preise erhöhen.

Und ja, Inflation und Euro-Kurs spielen eine Rolle, aber wenn ein Gerät kaum besser wird, dann rechtfertigt das keinen Anstieg von 879 Euro auf 1.049 Euro. Apple nutzt neue Generationen aktuell grundsätzlich für eine Preiserhöhung, egal, ob das ein großer oder kleiner Schritt ist. Beim iPad kann man sich das entspannt erlauben.

Ein teureres Basis-iPad mit Nachteilen

Das Basis-iPad wurde in diesem Jahr auch besser, es nutzt jetzt den Body vom iPad Air. Apple hat es aber so umgebaut, dass es keinen Pencil 2 gibt, es gibt kein laminiertes Display, es gibt nur den A14 und es gibt ein neues Tastatur-Case.

Der neue Apple-Adapter ist für alle ein Rätsel und wurde zur Lachnummer. Ich habe das iPad 10 und einen Pencil 1 hier, kann diese Produkte aber nicht koppeln, da ich keinen Adapter habe, der gerade mehrere Wochen ausverkauft ist. Und mal ganz davon abgesehen: Was hat denn so ein Schritt bitte mit Umweltschutz zu tun?

Apple verkauft mittlerweile für jedes iPad eine eigene Tastatur, dabei nutzt man im Kern das gleiche Gehäuse. Kompatibilität ist nachhaltig, daran hat Apple hier aber kein Interesse. Es geht vermutlich nur darum, dass sich iPad und iPad Air am Ende unterscheiden. Dabei kostet ein Basis-iPad mittlerweile auch fast 600 Euro.

Und wer mehr als 64 GB Speicher haben möchte, der darf direkt zu 256 GB greifen, da es keine 128 GB gibt. Das kostet dann fast 800 Euro. Für ein Basis-iPad. Und auch hier darf man diskutieren, ob das nachhaltig ist, denn langfristig ist mehr Speicher wichtig und wenn man 200 Euro mehr will, wären 128 GB nicht schlecht.

Bei Apple konnte man viele Jahre das alte iPad-Design für fast 400 Euro verkaufen und jetzt gibt es zwar ein neues Design und eine heftige Preiserhöhung und noch diverse Nachteile, aber das dürfte dennoch funktionieren, da man einen Vorteil hat.

Das iPad hatte bisher kaum Konkurrenz

Windows ist auf Tablets nicht relevant und für Microsoft kein wichtiges Gebiet. Und damit meine ich keine 2-in-1-Hybride wie die Surface-Reihe, die sind super, ich rede von normalen Tablets. Bei Android war die Lage bisher auch nicht besser.

Doch das ändert sich gerade, denn Google konnte sich in den letzten Jahren nicht entscheiden, ob nun Chrome OS oder Android für Tablets geeignet ist. Jetzt hat man sich auf Android festgelegt und es gibt eine richtig gute Tablet-Offensive.

Google Pixel Tablet mit Dock

Android wird immer mehr für Tablets und Foldables optimiert, die Apps ziehen so langsam nach und die Hardware kommt auch – selbst von Google gibt es 2023 ein eigenes Pixel Tablet. Das dauert noch, aber wir befinden uns auf einem guten Weg.

Und dieser ist wichtig für das iPad.

Je besser Android-Tablets werden und, desto eher sie eine Alternative für das iPad sind, desto mehr muss sich Apple wieder anstrengen. Ich kenne viele, die Android auf dem Smartphone nutzen, aber eben ein iPad daheim haben. Und das habe ich bisher auch immer empfohlen, denn es ist in meinen Augen das beste Tablet.

Das ist es auch weiterhin, aber es bröckelt. Statt richtigem Multitasking gibt es eine Lösung wie den Stage Manager, die weder Fisch noch Fleisch ist. Und die hätte Apple am liebsten auch nur für die M-iPads angeboten. Der Grund ist simpel, denn so bewegt man Nutzer zu einem Upgrade, wenn sich sonst quasi gar nichts tut.

Mit dem neuen iPad Pro gibt es nur einen M2-Chip, den Apple sowieso in Masse bei den Macs produziert, und diese Hover-Funktion für den Pencil, die wir seit Jahren von der Note-Reihe von Samsung kennen. Das war es, mehr ist da nicht drin.

Wozu auch, man kann parallel die Preise erhöhen und sich zurücklehnen, da es keine guten Alternativen gibt. Als iPad-Nutzer und iPad-Fan der ersten Stunde und des ersten iPads hoffe ich daher, dass Apple jetzt mehr Konkurrenz bekommt.

Upgrades wie in diesem Jahr sind gut für die Börse und Gewinnmarge, aber nicht mehr für die Nutzer. Apple kann es sich noch erlauben, der Marktanteil bestätigt diese Strategie von Tim Cook. Doch die Kritik wächst und selbst Pro-Apple-Medien, die eingeladen werden und sich daher mit Kritik zurückhalten, teilen jetzt aus.

Konkurrenz belebt das Geschäft und diese fehlte Apple in den letzten Jahren, das hat man schon 2020 und 2021 gespürt, doch 2022 ist der Peak erreicht. Ich weiß nicht, ob wir schon 2023 die iPad-Wende sehen werden, hoffe aber dann auf 2024.

Video: Die Kritik am Apple iPad wächst

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
12 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen