LG G Flex: Mein Fazit zum gebogenen Display

LG G Flex BW

Seit ein paar Tagen habe ich das LG G Flex hier im Test und konnte mir das Gerät in dieser Zeit auch mal etwas näher anschauen. Ich habe mir zu Beginn der Testphase eigentlich nur eine Frage gestellt: Braucht man ein gebogenes Display in einem Smartphone? Die Antwort gibt es in diesem Beitrag.

Seit letzter Woche kann man das LG G Flex auch hier in Deutschland kaufen. Das Smartphone wurde schon im Oktober 2013 vorgestellt, war bisher allerdings nur in den USA erhältlich. In Deutschland kann man es ab jetzt exklusiv beim Netzbetreiber Vodafone kaufen. Der Preis für das Gerät liegt bei stolzen 800 Euro ohne Vertrag. Das ist auch für ein High-End-Modell eine ordentliche Summe. Immerhin ist es auch das erste Android-Modell mit einem gebogenen Display, welches man im Einzelhandel kaufen kann. Die spannende Frage ist also, ob sich das auch überhaupt lohnt.

LG G Flex Header

Doch bevor wir zur Antwort kommen, gibt es hier mal noch ein paar technische Daten des LG G Flex. Ausgestattet ist es mit einem 6 Zoll großen Display mit einer 720p-Auflösung, einem Snapdragon 800, der mit 2,26 GHz taktet, 2 GB Arbeitsspeicher, einer Kamera mit 13 Megapixel und einem Akku mit 3500 mAh.

  • Hersteller: LG
  • Modellbezeichnung: G Flex
  • Preis: 799,- € (UVP)
  • Verfügbar: 7. Februar 2014 (Exklusiv bei Vodafone)
  • Größe: 160,5 x 81,6 x 8,7 mm
  • Gewicht inklusive Akku: 177 g
  • Betriebssystem: Android 4.2.2 Jelly Bean
  • Akku: 3500 mAh
  • Display: 6″ Curved-POLED-Display mit 1280 x 720 Pixel
  • Kamera: 13 Megapixel
  • Speicher: 32 GB
  • CPU: Snapdragon 800 2,3 GHz
  • RAM: 2 GB

Mal von der Auflösung des Displays abgesehen, hat LG hier also alles reingepackt, was zum damaligen Zeitpunkt stand der Technik war. Inklusive einem Display, mit dem man sich abheben wollte, da es leicht gebogen und einzigartig ist. Samsung hat mit dem Galaxy Round zwar ebenfalls ein Modell mit dieser Technik im Angebot, verkauft dieses allerdings nicht weltweit. Einen Vergleich hatten wir hier auch schon.

Was bei beiden Unternehmen im letzten Jahr wie eine Technik-Demo aussah und wie ein erster Versuch wirkte, war für LG ein bisschen mehr. Im Gegensatz zu Samsung verkauft man das Modell mittlerweile weltweit. Doch neue Technik hin oder her, so schön das auch erst mal klingt, stellt sich aktuell die Frage, ob sich das überhaupt lohnt. Braucht man jetzt schon ein Smartphone mit einem gebogenen Display? Meine Antwort war nach ein paar Stunden mit dem Gerät klar: Nein. Diese Meinung hat sich in den letzten Tagen mit dem LG G Flex im Alltag auch nicht geändert.

Das G Flex ist ein solides Gerät, wenn man große Smartphones mag, aber es gibt einfach genug Alternativen, die nicht nur besser, sondern auch noch günstiger sind. Eine der besten Alternativen kommt aus den eigenen Reihen, nämlich das LG G2. Das Display ist zwar ein bisschen kleiner, dafür hat es eine höhere Auflösung und ist allgemein handlicher. Oder das Galaxy Note 3 von Samsung. hier gibt es zwar kein gebogenes Display, dafür aber einen Stift zur Eingabe. Das ist ein Mehrwert bei einem Gerät mit dieser Größe. Einen solchen liefert das G Flex meiner Meinung nach nicht.

LG G Flex Makro

Hinzu kommt, dass die Auflösung des Displays bei 720p liegt. Das ist, Stand 2014, bei einem Gerät mit 5 Zoll oder mehr in dieser Preisregion einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich vermute es war eine Frage der Kosten. Eine solche Technik wird in der Produktion erst mal mehr kosten und da wird es sicher auch einen Unterschied machen, ob man ein Display mit 720p oder 1080p benutzt. Und da ich davon ausgehe, dass das G Flex mehr eine Technikdemo, als ernstzunehmendes Smartphone ist, macht es nur Sinn hier ein paar Kosten zu sparen. Vergleicht man das Gerät mit anderen Smartphones, die eine höhere Auflösung haben, sieht man definitiv einen kleinen Unterschied.

Dieser fällt aber nicht zugunsten des G Flex aus.

Ich glaube das Wort Technikdemo trifft es ganz gut. Ich konnte in den Zeit, in der ich das Gerät in der Hand hatte, keinen wirklichen Mehrwert erkennen. Zumindest jetzt noch nicht. Ich glaube diese Technik hat eine große Zukunft. Vor allem wenn die anderen Komponenten in einem Smartphone mitmachen und das Gerät am Ende biegbar ist. Dann sieht es schon anders aus. Aber so würde ich diese Funktion in einem Smartphone wie dem G Flex erst mal noch als überflüssig einordnen.

LG G Flex Unboxed (4)

Hinzu kommt, dass das Gerät nicht unbedingt angenehm in der Hosentasche ist. Das liegt aber zum größten Teil an der Größe des G Flex. Kombiniert man das mit einem Display, welches nicht in der Form des Beines gebogen ist, dann ist das nicht die optimale Lösung. Wobei ich jetzt nicht unbedingt sagen würde, dass die Krümmung des Displays das ausschlaggebende Argument ist. Wer mit der Größe von solchen Smartphones klar kommt, den wird die Biegung des Displays nicht unbedingt stören.

Das G Flex ist groß. Das gebogene Display macht es unnötig dicker, wenn man die Höhe vom Rand bis zum Mittelpunkt misst und das Gerät auf dem Tisch liegt. Das Display ist nicht schlecht, doch es gibt da draußen genug Alternativen, die besser sind. Ich würde zum Beispiel ein 5,2 Zoll großes Display des LG G2 vorziehen. Oder, wer etwas mehr Platz möchte, das Samsung Galaxy Note 3 empfehlen. Beide Modelle sind mittlerweile außerdem auch noch deutlich günstiger, als das G Flex.

LG G Flex Hand

Mein Fazit fällt nach ein paar Tagen eindeutig aus. Das gebogene Display im G Flex ist kein Mehrwert für mich. Im Gegenteil, das Gerät ist so unglaublich groß und die Auflösung mit 720p nicht gerade die beste. Das spielt es keine Rolle, wie gut der Akku oder die Kamera des Gerätes ist. Es gibt mittlerweile genug Alternativen auf dem Markt, die nicht nur besser, sondern auch noch günstiger sind. Ich würde also vom LG G Flex abraten. Als Technik-Demo ist das Gerät mit dem gebogenen Display ganz nett anzuschauen, im Alltag bietet es für mich aber definitiv keinen Mehrwert.

Das Testgerät des LG G Flex wurde uns von LG zur Verfügung gestellt.


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