Motorola moto g 5G plus im Test

Design Moto G 5g Plus

Mit dem moto g 5G plus steigt Motorola in den Markt für günstige 5G-Smartphones der Mittelklasse ein. Schon zu einer UVP von 349 Euro bekommt man das Gerät mit 64 GB internem Speicher und 4 GB RAM. Im gleichen Preisbereich liegt auch die 5G-fähige Konkurrenz, hier trifft das moto g 5G plus zum Beispiel auf das Xiaomi Mi 10 Lite oder das Huawei P40 Lite 5G.

Im Test mit einer Telekom SIM-Karte musste das moto g 5G plus zeigen, wie gut die 5G-Funktion im Alltag funktioniert. Außerdem haben wir uns natürlich auch die anderen von Motorola beworbenen Funktionen besonders genau angeschaut, etwa die Quad-Kamera auf der Rückseite und die Dual-Kamera auf der Front.

Lieferumfang und erster Eindruck

Das Motorola moto g 5G plus wird in einer kleinen Pappschachtel samt USB-Netzteil (Output: max. 20W) und USB auf USB-C Kabel geliefert. Außerdem ist eine transparente Schutzhülle aus Gummi mit dabei.

Einen Schönheitspreis gewinnt die Hülle nicht, aber sie schützt das Gerät zuverlässig und ein kostenloses Case ist in diesem Preisbereich nicht selbstverständlich, alles bestens also. Eine Schnellstart-Anleitung und ein Werkzeug zum Öffnen des SIM-Karten-Schachts sind natürlich auch im Lieferumfang enthalten.

Verpackung Moto G 5g Plus

Packung Moto G 5g Plus

Das moto g 5G plus füllt fast die gesamte Verpackung aus und wirkt nicht nur auf den ersten Blick sehr wuchtig. Auch bei längerer Nutzung sind die Abmessungen (168 x 74 x 9 mm) und das Gewicht (207g) wirklich grenzwertig. Das Gerät ist ein echter Brocken!

Das Gehäuse des moto g 5G plus besteht aus Kunststoff, wirkt aber dennoch recht hochwertig und ist einwandfrei verarbeitet. Die Rückseite des Testgerätes ist mit einem blauen Muster versehen, welches je nach Lichteinfall ein wenig anders schimmert. Motorola bietet das Smartphone aber auch noch in der Farbe „Mysic Lilac“ an.

Menue Moto G 5g Plus

Auf der Front gibt es ein 6,7 Zoll Full-HD+ LC-Display, welches oben links durch zwei Kamera-Linsen unterbrochen wird. Die Tasten bieten einen guten Druckpunkt, die Power-Taste mitsamt integriertem Fingerabdruck-Sensor dürfte aber gerne ein wenig weiter unten platziert sein.

Optisch gewöhnungsbedürftig: auf der Unterseite sind zwischen den Anschlüssen und dem Lautsprecher diverse Schriftzüge platziert. Diese hätten auf der Rückseite sicher eleganter untergebracht werden können.

Unterseite Moto G 5g Plus

Display und Leistung

Auf der Front des moto g 5G plus befindet sich das 6,7 Zoll große FHD+ Display im 21:9 Format. Die Auflösung beträgt 1080 x 2520 Pixel, die Bildwiederholfrequenz liegt bei maximal 90 Hz. Grundsätzlich bietet das Gerät eine sehr scharfe Darstellung und eine gute Farbwiedergabe, allerdings kommt es nicht an Geräte mit AMOLED-Display heran. Auch ist das Display nicht so Blickwinkel-Stabil wie viele AMOLED-Displays.

Frontkamera Moto G 5g Plus

Die Performance war im Test gut, aber nicht überragend. Störende „Hänger“ oder „Ruckler“ waren nicht zu beobachten, allerdings lief auch nicht immer alles flüssig ab. Hier und dort gönnt sich das moto g 5G plus eine kurze Ladezeit. Möglicherweise ist das bei der Variante mit 6 GB Arbeitsspeicher besser, im Test kam die Version mit 4 GB RAM zum Einsatz.

5G im Test: Die Theorie

Die Unterstützung von 5G-Mobilfunknetzen ist das Highlight des Motorola moto g 5G plus. Natürlich haben wir das Gerät entsprechend auf Herz und Nieren getestet. Doch zuerst zur Theorie: zum Einsatz kommt ein Qualcomm Snapdragon 765 Chipsatz mit integriertem Snapdragon X52 5G-Modem. Damit sind theoretisch Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich möglich, sowohl über LTE als auch über 5G.

Rueckseite Moto G 5g Plus

Alle wichtigen LTE- und 5G-Frequenzbänder werden vom moto g 5G plus unterstützt, darunter auch die aktuell in Deutschland relevanten 5G-Bänder n1, n3, n28 und n78. Allerdings werden nicht alle Ankerbänder unterstützt, welche für 5G NSA notwendig sind. So könnten Vodafone-Kunden zwar theoretisch das Band n28 nutzen, praktisch wird daraus aber nichts, denn das Gerät kann das Band 20, welches Vodafone als Ankerband für n28 verwendet, nicht als Anker nutzen.

Motorola teilte zu den unterstützten Frequenzband-Kombinationen auf Anfrage von mobiFlip.de mit, dass fast alle vom Chipsatz unterstützten Kombinationen auch vom Motorola genutzt werden können, mit Ausnahme des Vodafone-Falls: „DC_20A_n28A im Vodafone Netzwerk wird von dem Gerät nicht unterstützt. Die Kombination ist Antennentechnisch schwer zu realisieren“.

In der Tat unterstützen derzeit nur einige sehr wenige Endgeräte die entsprechende Bandkombination, etwa die deutlich teureren Smartphones der Huawei P40 Pro Serie und die Oppo Geräte Find X2 Pro und Neo.

5G im Test: Die Praxis

Kommen wir nun zum Praxis-Teil, denn hier hat sich das Motorola moto g 5G plus sehr gut geschlagen. Im Telekom-Netz waren Download-Datenraten von teilweise über 1 GBit/s im 5G-Netz möglich. Im Uplink wurden bis zu 160 Mbit/s erreicht, ebenfalls ein sehr guter Wert. Diese Geschwindigkeiten sind natürlich nur mit Nutzung des n78 Frequenzbandes möglich, hier steht genügend Frequenzspektrum zur Verfügung.

Motorola Moto G 5g Speedtest

Die Standorte mit n78 sind im Telekom-Netz leider noch rar gesät, daher wollten wir natürlich auch das 5G-Netz auf Band n1 testen, welches derzeit deutschlandweit via Dynamic Spectrum Sharing (DSS) ausgerollt wird und bis Jahresende schon 40 Millionen Menschen mit 5G versorgen soll. Hier sind die theoretischen maximalen Geschwindigkeiten deutlich niedriger, je nach Spektrum sollten aber zwischen 200 und 400 Mbit/s im Downlink problemlos möglich sein.

Leider weigerte sich das Motorola moto g 5G plus im Test, das 5G-Netz der Telekom auf Band n1 zu nutzen. Auf Nachfrage von mobiFlip hat Motorola dann ein Testgerät mit einer neuen Firmware gesendet, welche DSS aktiviert. Mit der neuen Software funktionierte 5G n1 dann tatsächlich einwandfrei. Die Datenraten lagen in der Praxis bei maximal 380 MBit/s im Downlink und etwa 105 MBit/s im Uplink, die Latenzzeiten waren mit deutlich unter 20 Millisekunden angenehm kurz.

Motorola möchte das Update, welches DSS aktiviert und damit 5G n1 im Telekom-Netz sowie 5G n3 im Vodafone-Netz ermöglicht, „in Kürze“ bereitstellen.

Oberseite Moto G 5g Plus

Auch im LTE-Netz zeigte das moto g 5G plus meist eine sehr gute Leistung. Im Telekom-Netz konnten deutlich über 200 Mbit/s im Downlink und knapp 100 Mbit/s im Uplink gemessen werden. An Standorten mit mehr Spektrum wären sicherlich auch noch höhere Geschwindigkeiten möglich gewesen.

Die 6 Kameras des Motorola moto g 5G plus

Das Motorola moto g 5G plus hat insgesamt sechs Kameras integriert, davon zwei auf der Front und zwei auf der Rückseite.

Kameras Moto G 5g Plus

Auf der Front befindet sich eine 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera und eine 16 Megapixel Weitwinkel-Linse. Die verschiedenen Blickwinkel sind sehr praktisch, im Test lieferte die 16 Megapixel Linse jedoch die besseren Bilder als die 16 Megapixel Ultraweitwinkel-Linse, insbesondere bei schlechtem Licht. Insgesamt stellen die Bilder der Frontkameras Farben natürlich dar, sind oft aber ein wenig zu blass.

Ultraweitwinkel Moto G 5g Plus

Auf der Rückseite befinden sich insgesamt vier Sensoren: eine 48 Megapixel Hauptkamera, eine 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera, eine 5 Megapixel Makro-Kamera und ein 2 Megapixel Tiefensensor. Die Hauptkamera macht bei guten Lichtverhältnissen sehr schöne Fotos, auch die Ultraweitwinkelkamera und die Makro-Kamera erzeugen schöne Fotos mit etwas anderen Perspektiven.

Kamera Moto G 5g Plus

Wenn weniger Licht zur Verfügung steht, ist die Ultraweitwinkelkamera leider nur noch begrenzt tauglich und auch die Hauptkamera macht hier keine besonders tolle Figur, trotz optionalem Nachtmodus. Angesichts des Preises von rund 350 Euro geht die Leistung aber voll in Ordnung.

Sonstiges

Freunde des 3,5 mm Klinkensteckers werden mit dem moto g 5G plus glücklich, denn das Gerät hat einen entsprechenden Anschluss auf der Unterseite verbaut. Der integrierte Lautsprecher klingt übrigens bei der Musik-Wiedergabe erstaunlich gut für diese Preisklasse. Zwar fehlt etwas Volumen im tiefen Bereich, doch dafür ist die maximale Lautstärke recht ordentlich.

Tasten Moto G 5g Plus

Der integrierte Akku hat eine Kapazität von satten 5.000 mAh. Im Test hielt das moto g 5G rund zwei Tage lang durch, auch echte Vielnutzer dürften problemlos über den Tag kommen. Kabelloses Laden unterstützt das moto g 5G plus leider nicht.

Der integrierte Speicher ist via MicroSD Speicherkarte erweiterbar, sofern nicht die Dual-SIM Funktion genutzt wird. Da Motorola einen Hybrid-Slot nutzt, muss man sich zwischen Speicherkarte und zweiter SIM-Karte entscheiden.

Display Moto G 5g Plus

Fazit zum moto g 5G plus

Das Motorola moto g 5G plus lieferte im Test eine ordentliche Leistung ab, insbesondere wenn man die Preisempfehlung von nur 349 Euro mit einbezieht. Die Ausstattung ist gut und die Kameras bieten eine ordentliche Bildqualität. Sie können dank insgesamt sechs Linsen mit sehr unterschiedlichen Perspektiven überzeugen.

Sowohl im 5G-Netz als auch im LTE-Netz zeigte das Motorola sehr hohe Geschwindigkeiten. Wer ein günstiges Smartphone für den Einstieg in die Welt des 5G-Mobilfunks sucht, liegt beim Motorola moto g 5G plus genau richtig.

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