O2-Shops: Mit LTE-Speed in die Arbeitslosigkeit

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Es brodelt bei O2. Die goldenen Zeiten für Mobilfunkshops sind langsam aber sicher vorbei. Die großen Provider fokussieren immer mehr den Onlinevertrieb. Das führt dazu, dass oftmals zentral entschieden wird, dass lokale Shops dicht gemacht werden.

Bei O2 scheint dies aktuell vermehrt der Fall zu sein. So wurden jüngst in Bottrop, Gladbeck, Duisburg, Limburg, Montabaur, Bergheim und Recklinghausen O2-Shops geschlossen. An ersten Orten machen betroffene Mitarbeiter ihrem Unmut mit lautstarken Protesten (und durchaus heftigen Vorwürfen) Luft, wie die WiWo aktuell berichtet. Es herrsche demnach „große Wut“ vor.

O2 can do – Mit LTE-Speed in die Arbeitslosigkeit.

Mega Data – Mega Digital – 0 Moral

#Lüge #Perfide #Gewissenlos #A-Sozial #Warum?

– heißt es auf den Plakaten der betroffenen Mitarbeiter.

Da wird von Managern in der Münchner Telefónica-Zentrale entschieden, dass etabliere O2-Ladengeschäfte geschlossen werden, so einer der Vorwürfe der Mitarbeiter.

Auch berichtet man von Einnahmeausfällen wegen der Probleme bei Service und vor allem in der IT, was dazu geführt haben soll, dass den Händlern erhebliche Einnahmen weggebrochen sind.

Ohne Zugriff auf ihren selbst aufgebauten Datenschatz können die Händler nicht mehr feststellen, welche Mobilfunkverträge ihrer Stammkunden gerade auslaufen. Die Folge: Die Kunden schließen neue Verträge online oder telefonisch ab, und den Händlern gehen Prämien verloren. […]

Händler, die ihre O2-Filialen aufgeben mussten, berichten von Umsatzausfällen von über 50 Prozent.

Zudem sei auffällig, dass vor allem Shops von ehemaligen E-Plus-Händlern von den Schließungen betroffen sind. Die hatte Telefónica nach der E-Plus-Übernahme zum Weitermachen unter der Dachmarke O2 „überredet“.

Telefónica hat uns goldene Zeiten versprochen und uns dann absichtlich verhungern lassen.

– beschwert sich ein namentlich nicht genannter Telefónica-Händler

Die Probleme bei der IT und im Service hatte Telefónica Deutschland bereits eingeräumt. Bei den Vorwürfen bezüglich des Vertriebs heißt es:

Unsere Partner haben die Chance, ihren Kunden die gleichen Angebote zu machen wie jeder andere Vertriebskanal.

Die Frage ist am Ende natürlich: Welchen Vertriebskanal wählen die Kunden in Zukunft? Ich vermute, von derartigen Einschnitten werden wir in den nächsten Jahren noch häufiger lesen – nicht nur bei O2.


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