Porsche 911 GTS t-Hybrid im Test: Der 911er wird „elektrisch“

Porsche hat in den letzten Jahren immer wieder betont, dass alle Modelle früher oder später elektrisch werden, mit einer Ausnahme, dem 911er. Die Aussagen der Manager haben sich jedoch etwas angepasst und in diesem Jahr gab es eine kleine Überraschung, denn man hat einen Elektromotor im Porsche 911 GTS verbaut.

Mit dem aktuellen Modelljahr gibt es den ersten „t-Hybrid“, der Porsche 911 wird also zum Teil „elektrisch“, aber die VW-Marke geht das ganz anders an. Ich habe mir den neuen 911er ein paar Tage angeschaut und ein paar Gedanken dazu.

Porsche 911: Wie viel Elektro steckt drin?

Vorab, was ist ein t-Hybrid? Das ist ein neues Hybridantriebssystem, welches von Porsche entwickelt wurde und im Porsche 911 Carrera GTS verbaut wird. Der 3,6-Liter-Boxermotor wird hier mit einem Elektromotor, der als elektrisch angetriebener Turbolader fungiert und in das Doppelkupplungsgetriebe integriert ist, erweitert.

Dazu gibt es eine leichte und kompakte 400-Volt-Traktionsbatterie mit 1,9 kWh Kapazität und Wasserkühlung unter der Fronthaube. Die Leistung liegt bei 398 kW (541 PS) und 610 Nm, was für einen Sprint auf 100 km/h in 3 Sekunden ausreicht.

Ich habe mir dazu ein paar Fragen gestellt:

Das hier ist ein sehr zaghafter Schritt in die Elektromobilität von Porsche, doch die Aussage von 2020, dass der 911er nie elektrisch wird, trifft nicht mehr ganz zu. Bei Porsche kommuniziert man das seit etwa zwei Jahren auch ein bisschen offener.

Angeblich ist seit 2022 sogar ein elektrischer 911er in Planung, aber vorher steht noch ein anderer Sportwagen als Elektroauto an und der bereitet noch Probleme und kommt erst 2027. In diesem Jahrzehnt würde ich also nicht damit rechnen.

Porsche 911: Der perfekte Sportwagen

Doch würde es überhaupt einen elektrischen 911er benötigen? Ja, ich könnte mir das sehr gut vorstellen. In den paar Tagen sind einige Personen mitgefahren und oft war die Meinung, dass es genau diesen Motor braucht, um „Emotionen“ zu wecken.

Ich sehe das etwas anders, denn ich fahre seit bald einem Jahrzehnt elektrisch und habe hier schon häufiger betont, dass ich Sound oft gut finde, aber nicht immer. Es gab auch Momente, da hat mich der laute Motorsound im Nacken eher gestört.

Doch ich habe auch eine Sache festgestellt, denn ein Porsche 911 fährt sich am Ende doch anders und sportlicher als die Performance-Elektroautos, die ich bisher gefahren bin. Vor allem das tiefe Sitzgefühl und Gewicht machen extrem viel aus.

Ich weiß jetzt, warum der 911er als Sportwagen so beliebt ist.

Es dürfte extrem schwer sein, sowas als Elektroauto zu realisieren, daher kann ich Porsche gut verstehen, wenn sie immer wieder behaupten, dass der 911er noch lange ein Verbrenner bleibt. Schade, dass der elektrische 718er doch nicht mehr in diesem Jahr kommt, da hätte mich mal der direkte Vergleich im Alltag interessiert.

Als jemand, der im Alltag jedoch elektrisch unterwegs ist, muss ich anerkennen, dass ich dieses Fahrgefühl in dieser Form bisher bei keinem Elektroauto hatte und nicht abstreiten kann, dass es extrem viel Spaß macht. Nicht auf der Autobahn, da ist der 911er gar nicht so angenehm, aber auf den Landstraßen hier in The Länd.

Ein elektrischer 911er wäre für mich extrem spannend, daher bin ich gespannt, wie sich das jetzt entwickelt. Zu schnell wird dieser nicht kommen, Porsche fokussiert sich ja jetzt wieder mehr auf Verbrenner, aber irgendwo gibt es in Zuffenhausen sicher einen elektrischen Prototyp und wer weiß, vielleicht kommt der irgendwann.

Mir haben die Tage mit dem Porsche 911 GTS viel Spaß gemacht, aber mir war es etwas zu wenige „Elektro“, da wäre vielleicht noch mehr drin. Es ist aber ein erster Schritt in die Zukunft der Sportwagen-Ikone. Aber ich verstehe, dass Porsche da besonders vorsichtig ist. Doch im Moment können sie sich diese Zeit auch lassen.

PS: Als „Familienauto“ eignet sich der 911er zur Not auch, mein Junior und ich sind aber mittlerweile froh, dass wir wieder etwas ruhiger im Alltag unterwegs sind 😄

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