Das Problem von Facebook

Facebook Header

Und wieder ein neuer Skandal für Facebook, man kommt 2018 einfach nicht aus den Schlagzeilen raus. Das Problem ist aber ein ganz anderes.

Seien es Cambridge Analytica oder der heutige Skandal, Facebook kommt 2018 kaum zur Ruhe. Eine negative Schlagzeile jagt die nächste. Natürlich sollte man auch immer den Kontext beachten, aber bei vielen Nutzern wird am Ende hängen bleiben: Facebook hat meine Daten an Netflix und Co verkauft.

Facebook hat sich in den letzten Jahren zwar gebessert, doch in der heutigen Pressemitteilung schiebt man die Schuld so ein bisschen auf die Nutzer. Die haben sich ja bei Netflix und Co angemeldet, sie wollten das doch so.

Facebook glaubt auch, dass man offen genug kommuniziert hat, dass die Daten an große Unternehmen weitergereicht wurden. Ich glaube tief drin wussten wir das auch, aber so ein Bericht der NYT öffnet einem eben die Augen.

Aber ich glaube es wird nur ein weiterer Skandal von vielen sein, die 2019 sicher kommen. Facebook war lange Zeit zu gierig nach Geld und das rächt sich nun.

Facebook zog es übrigens mal in Erwägung die Daten komplett zu verkaufen.

Das eigentliche Problem von Facebook

Doch ich glaube, dass diese Skandale nicht das Hauptproblem von Facebook sind. Die Nutzer sind faul und viele werden es hinnehmen, dass eben jemand ihre Chats mitlesen konnte. Ich vermute übrigens, dass wir dies in ein paar Jahren bei WhatsApp durchmachen werden, immerhin kommt dort bald Werbung.

Doch gehen wir mal davon aus, dass da nun ein paar Nutzer ihr Konto löschen und wirklich ihre Daten entfernen werden. Das bedeutet Aufwand, das wird sich glaube ich in Grenzen halten. Viel schwieriger wird es die kommende Generation von Facebook zu überzeugen.

Die Jugend wächst damit auf, dass Facebook regelmäßig für Skandale sorgt, gleichzeitig müsste man sich in einem alten Netzwerk anmelden, wo schon alle sind, sprich Eltern, Großeltern und Co. Das ist „uncool“.

Die Jugend kann mittlerweile auf Facebook verzichten und die Popularität bei Teenagern nimmt dramatisch ab. Das belegt nicht nur eine Studie. Obwohl man immer noch wächst (in absoluten Zahlen), so gibt es viele Zielgruppen, die weniger werden. In Europa war es zum Beispiel rückläufig.

Facebook kaufte klug ein

Und das spürt man auch, Facebook ist verzweifelt. Man muss die Nutzer auf Teufel komm raus irgendwie wieder zu aktiven Nutzern machen, denn man hat Werbepartner und die werden sonst irgendwann das Geld streichen.

Als börsennotiertes Unternehmen muss man außerdem schauen, dass man irgendwie wächst. Dort hört man nicht gerne, dass die Nutzer das Netzwerk immer seltener nutzen und die kommende Generation sich erst gar nicht mehr anmeldet. Und wenn, dann Facebook nicht wirklich nutzt.

Facebook versucht daher auch immer wieder Dienste aufzukaufen, oder eben zu kopieren. Jüngster Konkurrent: TikTok. Hier war man sehr schnell. Bei Snapchat hat es länger gedauert, bis man den Dienst kopiert hatte.

Die besten Einkäufe der letzten Jahre waren aber Instagram und WhatsApp, bei WhatsApp beobachtete man vorher übrigens ganz genau, wie der Messenger den Facebook Messenger langsam aber sicher ablöste.

Doch Facebook selbst wird zunehmend ein Problem haben, denn auch wenn Instagram und WhatsApp sehr populär sind, man selbst verliert wichtige Nutzer. Daher hat man Instagram in den letzten Jahren auch perfekt auf Werbung ausgerichtet, das ist eine wichtige Einnahmequelle geworden.

Bei WhatsApp wird das ab 2019 auch passieren.

Datenskandale als Katalysator

Ich bin gespannt, wann nach diesen ganzen Skandalen der Punkt erreicht ist, an dem Facebook selbst ein „richtiges“ Problem bekommt. Meine Vermutung ist, dass das 2019 oder 2020 passieren wird. Daher kann man auch nicht länger mit Werbung bei WhatsApp warten, das wird sehr schnell passieren.

Für Facebook hat ein Kampf begonnen: Was kommt nach Facebook selbst? Im Moment besitzt man wie gesagt zwei populäre und mit Sicherheit auch bald zwei lukrative Plattformen. Aber was, wenn sich diese Plattformen irgendwann auch „uncool“ werden und sich die Jugend davon abwendet?

Die Gründer von WhatsApp und Instagram sind mittlerweile übrigens weg, über die Gründe spricht man offiziell nicht wirklich. Ich glaube für beide Plattformen wird 2019 ein interessantes Jahr, denn sie werden irgendwann den „Verlust“ von Facebook ausgleichen müssen.

Lange hat es gedauert, doch ich glaube in den kommenden 2-3 Jahren wird Facebook massive Probleme bekommen. Der Blick auf die Zahlen bei den Quartalsmeldungen wird von nun an sehr spannend sein. Denn das eigentliche Problem ist, dass viele das Netzwerk nicht mehr „aktiv nutzen“.

Die ganzen Meldungen rund um die Privatsphäre und die ganzen Datenskandale könnten aber zunehmend ein Katalysator werden. Die Moral der Mitarbeiter sinkt bereits und fast täglich kommen neue (und teilweise sehr bekannte) Personen dazu, die Facebook verlassen.

twitter.com


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Marktgeschehen / Social / ...