Das Samsung Galaxy S22 Ultra ist eigentlich ein Samsung Galaxy Note 21 oder 22 Ultra, je nachdem wie man das einordnen möchte. Das ist kein Geheimnis. Doch ist es nur ein Galaxy S21 Ultra mit S Pen oder steckt da noch etwas mehr dahinter?
Die Note-Reihe ist jedenfalls Geschichte und wird so schnell kein Comeback bei Samsung feiern und da es letztes Jahr kein Note-Modell gab, werden jetzt sicher auch einige Note-Fans genau hinschauen, die kein Foldable im Herbst wollen.
Samsung Galaxy S22 Ultra: Fazit als Video
Samsung Galaxy S22 Ultra: Die Spezifikationen
- Hersteller: Samsung
- Modellbezeichnung: Galaxy S22 Ultra
- Preis: ab 1249 Euro
- Verfügbar: ab 25. Februar 2022
- Größe: 163,3 x 77,9 x 8,9 mm
- Gewicht inklusive Akku: 229 g
- Betriebssystem: Android 12
- Akku: 5000 mAh
- Display: 6,8″ (OLED, 120 Hz, QHD, LTPO)
- Kamera: Triple-Kamera (108 + 12 + 10 MP)
- Speicher: 128, 256, 512 GB oder 1 TB Speicher
- CPU: Exynos 2200
- RAM: 8 oder 12 GB
Das sind noch nicht alle Spezifikationen des Samsung Galaxy S22 Ultra. Auf der offiziellen Webseite bekommt ihr mehr Informationen zum Android-Smartphone.
Samsung Galaxy S22 Ultra: Meine 10 Stichpunkte
- Fangen wir mit dem Design an, was mein persönliches Highlight ist. Das war es schon beim Samsung Galaxy Note 20 Ultra und ist es auch jetzt wieder. Da der dicke Kamerabuckel hinten verschwunden ist, gefällt es mir jetzt sogar noch besser. Ich mag ein paar Kanten hier und da (sie sind auch nicht scharf), das Gerät fühlt sich gut und hochwertig in der Hand an und es gibt gute Druckpunkte bei den Tasten.
- Samsung Display baut die besten OLED-Panels für Smartphones und natürlich hat man die neue LTPO-Generation (2.0) auch hier eingebaut. Die ist noch eine Ecke heller, aber ich muss sagen, dass ich kaum einen Unterschied im Vergleich zu 2021 sehe und die Helligkeit eher der vom letzten Jahr angepasst habe. Was aber nicht negativ klingen soll, das hier ist das beste Smartphone-Display auf dem Markt und Fortschritt ist immer gut und wichtig. Die Seiten sind übrigens ganz leicht abgerundet, was für mich okay ist, aber man dürfte auch gerne darauf verzichten.
- Der Fortschritt bei der Hauptkamera ist für mich nicht wirklich sichtbar, aber ich finde, dass das Samsung Galaxy S22 Ultra hier weiterhin ganz oben mitspielt und vor allem bei schlechtem Licht sehr gute Fotos macht. Teilweise sogar fast zu hell seit diesem Jahr. Die Ultraweitwinkel-Kamera ist solide bis gut, kann aber nicht mit der Ultraweitwinkel-Kamera von manch anderer Marke (wie beim Oppo Find X5 Pro) mithalten. Dafür gibt es hier einen sehr guten Zoom, da Samsung weiterhin eine Periskop-Kamera nutzt. Mir ist der Zoom etwas wichtiger als Ultraweitwinkel, aber sowas ist subjektiv.
- Bei einem Exynos-Chip stellen sich immer zwei Fragen, eine betrifft die Akkulaufzeit. Schnelles Laden mit bis zu 45 Watt, kabelloses Laden und Reverse Charging sind dabei, aber wie sieht es mit dem Verbrauch aus? Da war ich zufrieden und kam gut über den Tag. Auch im Standby-Modus, der gerne mal eine Schwäche war, konnte ich keine Auffälligkeiten beobachten.
- Und die zweite Frage betrifft die Performance, da gibt es ja Benchmarks, die den Snapdragon 8 Gen 1 vorne sehen, den Samsung auch in den USA und anderen Ländern nutzt. Das stimmt, auf dem Papier ist Qualcomm etwas besser, aber im Alltag habe ich das im Vergleich mit den anderen Highend-Modellen nicht gemerkt. Und ja, es ruckelt ab und zu mal minimal hier und da, die Performance ist nicht ganz so, wie man es erwarten kann, aber auch nicht so dramatisch, dass ich davon abraten würde (ich kann so manche Aussage von anderen Tech-Medien aus Deutschland nicht bekräftigen, habe aber gesehen, dass es bei einigen Modellen doch gravierende Probleme gibt).
- Wo wir gerade bei der Software sind: 4 Major-Updates und 5 Jahre für die Sicherheit sind der neue Standard für die Android-Welt. Großes Lob von meiner Seite, damit ist man in etwa auf iPhone-Level und noch vor der Pixel-Reihe von Google. Außerdem liefert Samsung die Sicherheitsupdates in letzter Zeit sehr schnell aus.
- Die Stereo-Lautsprecher klingen gut, aber auch hier gibt es die übliche Schwäche, denn der Speaker in der Hörmuschel ist deutlich leiser und dumpfer, als der Speaker unten. Er klingt im Vergleich zu manch anderen Modellen ganz passabel, da habe ich schon deutlich schlechtere Geräte im Test gehabt, aber ich wollte es erwähnt haben.
- Für mich ist der S Pen kein essenzielles Feature, aber ein wirklich nettes Extra. Und ich habe mir sogar angewöhnt, den Stift häufiger zu nutzen, denn die Notizen auf dem Standby-Bildschirm sind sehr praktisch (und die Stifteingabe sehr präzise). Es wäre für mich kein Kaufgrund, aber es ist ein Feature, mit dem man sich von der Konkurrenz abhebt (so lange es keine Nachteile mitbringt, die ich hier aber nicht sehe).
- Der Vibrationsmotor bekommt einen eigenen Punkt von mir, denn der ist sehr gut, zusammen mit der Pixel-Reihe der beste in der Android-Welt. Die Haptic Engine für das iPhone ist minimal besser, aber der Unterschied ist in den letzten Jahren sehr klein geworden. Finde ich gut, denn sowas ist mir wichtig.
- Samsung bietet mit Blick auf die Alternativen das beste Gesamtpaket, denn es gibt Dinge wie eine IP68-Zertifizierung, gute Frontkamera, einen sehr schnellen Fingerabdrucksensor und mehr, aber auch Dinge wie UWB (Ultrabreitband), die viele Marken im Jahr 2022 leider weiterhin nicht einbauen.
Samsung Galaxy S22 Ultra: Mein Fazit
Ich stimme den bisherigen Reviews zu, das Samsung Galaxy S22 Ultra ist eigentlich ein Samsung Galaxy Note 22 Ultra. Stört mich aber nicht, denn so gibt es das für mich schönere Design und der S Pen ist ein Feature, mit dem man sich abhebt.
Es gibt kein Smartphone, was ein so rundes Gesamtpaket bietet und alles abhakt und man sucht die Schwachpunkte im Detail. Mit Blick auf Oppo würde ich zum Beispiel langsam mal mehr Fokus auf die Ultraweitwinkel-Kamera legen. Aber nur, wenn der Zoom so gut bleibt, denn da ist Samsung weiterhin Oppo überlegen.
Nur die Sache mit den Exynos-Chips ist so ein Punkt, der mich stört. Es gibt ein paar deutsche Medien, die ihr Gerät laut eigenen Angaben kaum nutzen können. Bei mir ist das nicht so, aber man spürt, dass die Software noch nicht rund läuft.
2020 war der Exynos-Chip ein großer Nachteil, 2021 war man auf einem Level mit Qualcomm und jetzt fühlt sich der Snapdragon 8 Gen 1 wieder etwas besser an. Und ja, auf dem Papier und in Benchmarks ist der auch objektiv besser, auch wenn mir das egal wäre, denn mir würde auch die Power der Chips von 2021 ausreichen.
Es ist aber eine Schwachstelle, die man klar erwähnen muss und die eben schade ist, weil mich das Gesamtpaket sonst wirklich überzeugt. Samsung muss und wird das mit Updates in den Griff bekommen, aber es ist ein unnötiges Start-Problem.
Von meiner Seite gibt es eine Kaufempfehlung, da ich die Probleme von manch anderen (meine Tastatur hat zum Beispiel nicht bei der Eingabe geruckelt) nicht habe. Die Software ruckelt nur hier und da ein kleines bisschen, läuft aber sonst rund und flüssig. Es ist ehrlich gesagt schwer, ein gutes Fazit für alle zu ziehen.
Darf man Geräte vor Marktstart bewerten? Ja, immerhin kamen diese schon bei Vorbestellern an. Und ja, weil Samsung sowas sonst fixen muss, bevor man sie in den Verkauf schickt. Für mich ist es aber nicht so gravierend, wie ich es hier und da gelesen habe – auch wenn ich den Snapdragon 8 Gen 1 wieder bevorzugt hätte.