Im Rahmen der Auto Shanghai 2023, einer der größten Automessen in China, gab es viele Ankündigungen und laut Autocar wurden erstmals 100 neue Modelle vor Ort präsentiert. Davon übrigens über 70 Modelle vollelektrisch, der alte Verbrenner stirbt also langsam aus. Doch in China gibt es ein „Problem“ für viele Marken.
Als Tesla zu Beginn des Jahres die Preise senkte, da löste das einen knallharten Preiskampf aus. Dort bekommt man ein Tesla Model 3 jetzt für umgerechnet unter 30.000 Euro und viele Marken haben Tesla seit dem sogar noch mal unterboten.
Harter Wettkampf bei Elektroautos
Das Pendant von BYD, den BYD Seal, der auch bald nach Europa kommt, gibt es zum Beispiel für unter 27.000 Euro und die Händler vor Ort geben dann auch noch einen Rabatt. Das sorgt dafür, dass Elektroautos auf dem Level der Verbrenner ankommen. Doch laut Nio hat dieser Preiskampf jetzt auch einen negativen Effekt.
Viele potenzielle Käufer warten ab, denn sie rechnen mit weiteren Rabatten. Marken wie Nio und BYD, die mittlerweile die Nummer 1 in China sind und Volkswagen vor Ort abgelöst haben, hoffen daher, dass die Automessen das jetzt wieder ändern.
In den kommenden Wochen wird es einige Events geben und man hofft, dass die Kunden sich so für neue Autos begeistern lassen und nicht länger warten wollen.
Dieser Preiskampf findet übrigens überwiegend bei den lokalen Marken und Tesla statt, die Konkurrenz aus dem Ausland, wie Mercedes oder Lexus, hält sich hier im Moment zurück und gibt an, dass sie ihre Autos nicht unter Wert verkaufen will.
Doch vor allem hier dürfte man auf ein Ende des Preiskampfes hoffen, denn der Umsatz im Einzelhandel ist um 14 Prozent eingebrochen und der Bärenanteil fällt auf die Marken aus dem Ausland. Bisher deutet sich das aber noch nicht an, denn neue Modelle wie der Hyper GT von Aion (GAC) unterbieten sogar den BYD Seal.
Kommt der Wettstreit nach Europa?
Spannend wird auch, was Tesla macht, denn die Produktion wird immer besser und man will bekanntlich wenige Autos auf Lager haben, da reagiert man gerne mal mit einem Preisnachlass. Und bei Tesla fehlt außerdem auch mal ein neues Modell.
Tesla hat diesen Preiskampf mittlerweile auch nach Europa gebracht, doch bisher haben die Marken aus China (und die lokalen Marken) nicht darauf reagiert. Viele hoffen sicher, dass die Gewinnmarge in Europa besser sein wird. Doch sollte Tesla dabei bleiben, dann werden die Marken hier früher oder später reagieren müssen.
Es ist jedenfalls ein Wettstreit ausgebrochen und man spürt, dass es viele neue und erfolgreiche Marken in China gibt, die mit Tesla mithalten können. Für Marken wie Volkswagen oder Toyota ist das gefährlich, da China ein sehr wichtiger Markt ist.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das jetzt entwickelt, denn auch bei uns wird man irgendwann auf Tesla reagieren müssen. Und nicht nur auf Tesla, Marken wie BYD setzen Marken wie Volkswagen zusätzlich bei den Preisen unter Druck.
Die alten Marken können sich auch nicht mehr auf die Verbrenner verlassen, denn die Angaben der EU werden strenger und die Förderung für Hybrid-Modelle ist in vielen Regionen weggefallen. Und wie erwartet ist das Interesse daran gesunken.
Der harte Preiskampf kommt für viele Marken sicher etwas zu früh, was man auch daran sieht, dass VW für Modelle wie den ID.3 am liebsten den Preis erhöht hätte. Doch man musste schon reagieren und eine günstigere Basisversion ankündigen.
Am Ende wiederholt sich bei den Autos, was wir bei den Smartphones vor ein paar Jahren gesehen haben. Dieses Mal wurde die Disruption aber nicht von Apple, sondern von Tesla ausgelöst und den Druck erhöhen die neuen Marken aus China.
Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!