Finanzexperten fordern radikale Altersvorsorge-Reform

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Eine breite Allianz führender Finanzmarktakteure in Deutschland hat einen offenen Brief an die künftige Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD veröffentlicht.

Sie fordern, der Altersvorsorge in den Koalitionsverhandlungen hohe Priorität einzuräumen. Die Unterzeichner – darunter Banken, Finanzdienstleister und Investmentgesellschaften – drängen auf eine umfassende Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge. Ziel sei es, die Bürger stärker am Kapitalmarkt zu beteiligen und privates Kapital für Zukunftsinvestitionen zu mobilisieren.

Modernes Altersvorsorge-Depot gefordert

Kernstück des Reformvorschlags ist ein Altersvorsorge-Depot mit kapitalmarktorientierten Anlagemöglichkeiten. Dazu schlagen die Finanzakteure verschiedene Maßnahmen vor: eine privatwirtschaftlich organisierte Lösung mit kostengünstigen Depots, staatliche Förderung in Form von Zulagen und Steuerfreiheit sowie der Verzicht auf verpflichtende Kapitalgarantien.

Zudem soll die Palette der Anlagemöglichkeiten erweitert werden, um eine breitere Diversifikation zu ermöglichen. Gleichzeitig plädieren die Unterzeichner für ein einfaches und kostengünstiges Zulassungsverfahren sowie den Bestandsschutz für bestehende Riester-Verträge.

Ein Altersvorsorge-Depot war bereits in der Ampel-Koalition geplant, wurde aber nicht (mehr) umgesetzt. Die FDP hatte sich federführend für eine solche Lösung eingesetzt.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen im Überblick:

Aus Sicht der Finanzexperten (PDF) ist eine solche Reform angesichts des demografischen Wandels dringend notwendig. Bis 2036 werden rund 20 Millionen „Babyboomer“ in Rente gehen, aber nur 12,5 Millionen junge Arbeitnehmer nachrücken. Diese Diskrepanz gefährdet die langfristige Finanzierbarkeit des Rentensystems.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören die Boerse Stuttgart Group, der Bitkom, der Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), der Bundesverband der Wertpapierfirmen (bwf), der Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW), der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), die Deutsche Kreditbank AG (DKB), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), DWS, ING Deutschland, N26, Raisin, Scalable Capital, Taxfix und Union Investment

Im Tagesgeld-Vergleich findest du eine Auswahl etablierter Anbieter. Weitere Anlagemöglichkeiten findest du im Festgeld-Vergleich oder im Depot-Vergleich.

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