Lebensmittel: Warum der Nutri-Score versagt

Nutri Score

Seit mehr als zwei Jahren gibt es den Nutri-Score, eine Kennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen, die vor dem Gehalt an Zucker, Salz und Fett warnen soll. Dennoch kennt ihn fast jeder vierte Verbraucher (23 Prozent) nicht, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des rbb zeigt.

Selbst von denen, die den Nutri-Score kennen, berücksichtigt nur die Hälfte die Angaben beim Einkauf. Eine deutschlandweite Online-Umfrage des rbb-Fernsehmagazins SUPER.MARKT zeigt eine geringe Akzeptanz der Kennzeichnung.

Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin kritisiert, dass der Nutri-Score oft nicht nachvollziehbar ist und einige Produkte irreführend bewertet werden. So kann ein Kakaopulver, das 75 Prozent Zucker enthält, ein grünes B tragen, das für Gesundheit steht. Weißes Toastbrot erhält ein A und wird damit genauso gut bewertet wie Vollkornbrot, ohne dass die Verwendung von Süß-, Farb- und Konservierungsstoffen berücksichtigt wird.

Diese Widersprüche und Irreführungen schaffen wenig Vertrauen bei den Verbrauchern, und viele haben Produkte trotz eines schlechten Nutri-Scores gekauft.

Aus diesem Grund wird der Berechnungsalgorithmus ab nächstem Jahr geändert und Verbraucherschützer fordern eine verbindliche Kennzeichnung für alle Hersteller, da die Angaben bisher nur freiwillig sind.

Mehr zum Thema gibt es im „SUPER.MARKT“, Montag, 04.09.2023 um 20:15 Uhr, im rbb bzw. anschließend online.

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
14 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen