Nutri-Score angepasst: Überarbeitung des Algorithmus abgeschlossen

Nutri Score

Der Nutri-Score-Lenkungsausschuss hat Änderungen am Nutri-Score-Algorithmus vorgenommen, um ihn an die aktuellen Ernährungsempfehlungen anzupassen und die Aussagekraft des Nutri-Scores zu erhöhen.

Die Änderungen betreffen die Kategorie „Getränke“ und sollen die Verbraucher besser bei einer gesünderen Lebensmittelauswahl unterstützen.

Künftig werden alle Lebensmittel, die getrunken werden, einheitlich nach den gleichen Kriterien bewertet und Milch und Milchgetränke sowie pflanzliche Getränke als Getränke eingestuft. Auch der Gehalt an Süßungsmitteln wird künftig durch die Vergabe von „Minuspunkten“ berücksichtigt.

Nutri-Score: Das ändert sich bei der Bewertung von Getränken

  • Alle Lebensmittel, die getrunken werden, werden einheitlich anhand identischer Kriterien bewertet. Auch Milch und Milchgetränke und Pflanzendrinks werden daher zukünftig als Getränke – und nicht wie bisher als allgemeine Lebensmittel – bewertet.
  • Getränke mit geringem Zuckergehalt können eine günstigere Bewertung erzielen und so gegenüber Getränken mit hohen Zuckergehalten besser differenziert werden.
  • Wasser wird auch weiterhin als einziges Getränk eine A-Bewertung erhalten.
  • Fruchtsäfte und Nektare (einschließlich Smoothies) behalten grundsätzlich ihre derzeitige Einstufung (überwiegend in den Kategorien C bis E) bei.
  • Der Nutri-Score sollte keinen Anreiz zur Verwendung von Süßungsmitteln bieten, daher wird der Gehalt an Süßungsmitteln künftig durch die Vergabe von „Negativ-Punkten“ berücksichtigt, wodurch Produkte eine Kategorie schlechter eingestuft werden.

Übergangsfrist bis Ende 2025

Die Aktualisierung tritt in Deutschland am 31. Dezember 2023 in Kraft. Für bereits registrierte Unternehmen gilt eine Übergangsfrist bis Ende 2025, um die Kennzeichnung auf ihren Produkten umzustellen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt die Unternehmen dabei.

Mit dem Nutri-Score, einer fünfstufigen Kombination aus Farben und Buchstaben, können Verbraucher den Nährwert eines Lebensmittels schnell erkennen. Die Kennzeichnung reicht vom grünen A bis zum roten E und zeigt innerhalb einer Produktgruppe, welche Lebensmittel zu einer gesunden Ernährung beitragen und welche nicht.

Die Zukunft der Verpackungen – Kaufland setzt auf Silphie-Papier

Nachhaltige Verpackungen Bei Kaufland Auf Dem Vormarsch

Kaufland hat damit begonnen, seine Produkte in Papierverpackungen aus Silphie-Fasern zu verpacken. Dieses Vorgehen wird nun ausgebaut. Neben Räucherlachs und Stremellachs sind jetzt auch Äpfel der Sorte Cameo in Silphie-Verpackungen […]15. April 2023 JETZT LESEN →


Fehler melden17 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Sechser 🪴

    Also, dass der Score Produktgruppenabhängig ist war mir ebenfalls nicht bewusst. Ist in der Form wirklich unbrauchbar, weil völlig irreführend. Ganz ehrlich, dann guckt man auf ne Pizza, sieht 'B' und denkt es wäre ja noch ganz gut. Völlig am Ziel vorbei.

    Danke für die Aufklärung an dieser Stelle. In meinen Augen wirklich völlig daneben.

  2. Martin R 👋

    Der Score ist in seiner aktuellen Form eher schädlich als nützlich – man muss sich massiv mit der Berechnung auskennen um festzustellen, dass eine Ernährung mit Nutri-Score A/B-Produkten nicht viel mit gesunder Ernährung zu tun hat.

    Andersherum könnte ein Nutri-score2, der sich insbesondere auf den Zucker und Salzgehalt stützt tatsächlich hilfreich sein. Aktuell ist es einfach kundenverarsche.

    1. rogh 🌟

      Wie bereits geschrieben: Naturjogurt hat rot, die Pizza aber grün. Damit sieht man doch, was das für ein gefährlicher Schwachsinn ist.

      1. Na ja, ein bisschen seinen Kopf einschalten muss man beim Einkauf schon auch. Der Score soll eine grobe Orientierung innerhalb einer Produktgruppe bieten. Dafür ist er auch ganz gut, für mehr aber nicht. Wenn du einen Score über alle Produkte hinweg haben würdest, wie sollte da eine Skala aussehen? Das ist gar nicht so einfach, wenn man das zu Ende denkt. Es gibt ja z.B. auch Lebensmittel mit hohem Fettanteil, die nicht unbedingt ungesund sind.

  3. rogh 🌟

    ich staune nicht schlecht wenn die Tiefkühlpizza im Supermarkt einen Nutriscore B / Grün hat. Für mich ein eindeutiges Zeichen, dass der Score eher nicht so gut durchdacht ist.

    1. Darum habe ich das „innerhalb einer Produktgruppe“ fett geschrieben. Das wissen offensichtlich viel Kunden nicht. So können Kunden zum Beispiel eine Salami-Pizza mit einer Gemüse-Pizza oder ein Nuss-Müsli mit Schoko-Frühstücksflocken vergleichen, aber eben nicht Pizza mit Müsli oder Erdbeerjoghurt.

      1. elknipso 💎

        Das war mir in der Form auch nicht bewusst, dass das nur innerhalb einer Produktgruppe gilt.

        Das macht den kompletten Nutri Score ja wertlos.

        1. Na ja, du musst es so sehen: Die Menschen möchten sich ungern bevormunden lassen und wenn sie Lust auf eine Pizza haben, dann werden sie wohl kaum ein Müsli kaufen. Also muss der Score auch praxisnah gestaltet sein. Du kannst dann eben sehen, welche Pizza am ungesündesten ist, was mehr Orientierung ist als es vorher gab.

          1. elknipso 💎

            Ich kann Deiner Argumentation durchaus folgen.
            Aber der Sinn sollte doch sein auf den ersten Blick zu sehen ob man ein eher gesundes oder ein eher ungesundes Lebensmittel vor sich hat.

            Und diese Funktion geht ja dann vollkommen verloren wenn der Nutri Score eben nicht neutral über alle Lebensmittel vergleicht.

            In dem Zuge fände ich es auch sinnvoll wenn gesetzlich verpflichtend auf der Vorderseite der Verpackung standardisiert die Nährwertangaben für die komplette Packung aufgedruckt werden müssen.

            Dann hört dieser Unfug auch mal auf mit irgendwelchen unrealistischen "Portionsgrößen".

            1. Wäre er über alle Produktgruppen für jedes Produkt gültig, würde es keinerlei Abstufung ergeben. Dann wären einfach fast alle Lebensmittel schlecht bewertet, wenn man sieht, dass z. B. Wasser A ist. Ich denke, das würde die Akzeptanz verringern.

              1. elknipso 💎

                Das ist auch wieder ein gutes Argument.

              2. rogh 🌟

                Ok also kann ich nur sehen, welche der Pizzen aus der Kategorie Salami, die ungesündeste ist. Das ist leider absolut am Verbraucher vorbei und erzeugt ein falsches Gefühl. Man merkt, dass hier die Lebensmittelindustrie hart mitgemischt hat und das nun sogar als Marketing nutzen können. Der Sinn der Lebensmittelampel sollte es ja gerade sein, Leuten zu zeigen, dass etwas eben extrem ungesund ist. Es ist schon verrückt, dass Jogurt rot ist, aber Pizza grün.
                Chance verpasst, setzen, 6.

                1. Nein! Welche Pizzen ja, aber nicht welche Salami-Pizzen. Etwas weiter ist eine Gruppe schon gefasst.

              3. termel ☀️

                "Wäre er über alle Produktgruppen für jedes Produkt gültig, würde es keinerlei Abstufung ergeben. Dann wären einfach fast alle Lebensmittel schlecht bewertet, wenn man sieht, dass z. B. Wasser A ist. Ich denke, das würde die Akzeptanz verringern."
                Nein? Wieso? Niemand hat gesagt das nur "A" Gesund ist und der Rest nicht. Dann ist bei A wirklich nur Wasser, Gurke, Tomate, Hähnchenfleisch und ähnliches drin, bei B dann Reis und Co. Dann lernt der Verbraucher – sofern er will – A und B und C sind gut, danach eher nicht mehr. Aus meiner Sicht sinnvoller als eine "A" Pizza, nur weil der Hersteller 5 Gramm weniger Käse als die anderen verwendet hat.

                1. Was gibst du Nüssen und was gibst du einem anderen Produkt mit ähnlich hohem Fettgehalt? Man kann Dinge nicht zwanghaft vergleichen, die sich nicht vergleichen lassen. Was soll es bringen, wenn alle Pizzen eine D oder E haben? Dann werden Verbraucher keinen Sinn darin sehen und ihn ignorieren. Der Score dient nicht zur Bevormundung für gesundes Essen, sondern als grobe Orientierung innerhalb einer Produktgruppe.

                  1. termel ☀️

                    Wenn Nüsse mit hohem Fettgehalt als Gesund angesehen werden können, dann ist das Kriterium "viel Fett = ungesund = rot" scheinbar falsch gewählt und taugt als einziges Kriterium nichts für die Einschätzung von Lebensmittel. Dann braucht es ein besseres System. Und nein: aus meiner Sicht ist der Nutriscore kein "besseres System" um dieses Problem zu lösen sondern eigentlich nutzlos.

                    1. Ja gut, ich denke, wenn du das so siehst, dann wäre das System, was du dir vorstellst, so komplex, dass es in der Praxis nicht funktionieren würde oder ignoriert werden würde. Ich finde den Score nicht nutzlos, in der Praxis dient er oft als schnelle Orientierung. Als jemand, der sich mit Lebensmitteln und Ernährung beschäftigt, brauchst du ihn zwar nicht, aber du erkennst anhand des Scores schon, ob er funktioniert oder nicht. Nehmen wir zum Beispiel Cornflakes. Da haben Cornflakes mit einem geringeren Zuckeranteil und einem hohen Vollkornanteil einen besseren Score, als klassische aus Weißmehl und mit viel Zucker. Jetzt könnte man sagen, das ist doch klar und logisch, aber wenn du vor einem Regal stehst, ist es nicht so, dass die Packungen einen großen Unterschied aufweisen. Ich denke, der Score kann einigen Kunden da schon helfen. Das gilt für zahlreiche Produktgruppen. Innerhalb einer Produktgruppe gibt es ja schon erhebliche Unterschiede. Wie ich zuvor schon erwähnt habe, bringt es recht wenig, wenn du eine Pizza kaufen willst und der Score dir aber sagt, dass ein Müsli besser wäre. Man will sich nicht erziehen lassen.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Handel / News / ...