Nio und die Probleme mit Elektroautos in Deutschland

Nio Front Header

Nio ist eine relativ neue Marke für Premiumautos mit einem rein elektrischen Antrieb und seit einer ganzen Weile auch bei uns in Deutschland vertreten. Wir berichten immer wieder über die Marke und ich habe viele der Autos getestet.

Doch wie schlägt sich Nio in Deutschland? Nicht so gut, genau genommen sind die Zulassungszahlen ein Problem. August und Oktober waren letztes Jahr eine kleine Ausnahme, sonst sehen die Zahlen bei Nio nicht gut aus, 2024 läuft sehr schlecht:

Dabei hat Nio nicht nur eine Limousine im Portfolio, man hat mehrere, es gibt einen Kombi und mittlerweile sogar zwei SUVs, von denen einer eine Alternative für das Tesla Model Y bei Größe und Leistung wäre, das meistverkaufte Auto der Welt.

Nio hat viele Modelle im Portfolio, man baut sehr gute und hochwertige Autos, das kann ich bestätigen, es gibt einen mittelgroßen Elektro-SUV, die derzeit im Trend sind, wo liegt also das Problem? In meinen Augen sind es die hohen Preise bei Nio.

Nio liegt fast auf Porsche-Level

Wenn man die Akkus nicht mietet, womit man den realen Wert der Elektroautos von Nio sehen kann, die gerne mit Preisen ohne gekauften Akku werben, dann kostet so ein Nio EL6 als Alternative für das Tesla Model Y mal eben direkt über 75.000 Euro.

Nio El6 Header

Nio EL6

1-2 Extras in Konfigurator dazu und wir sind bei über 80.000 Euro oder über 860 Euro für Leasing im Monat. Das sind 20.000 Euro mehr als bei Tesla. Beim Nio ET5 sieht es nicht anders aus, ein Tesla Model 3 ist da ebenfalls deutlich attraktiver.

Daher sieht sich Nio als Alternative für die Premiummarken, aber Nio ist eben kein BMW oder Mercedes, wenn es um den Bekanntheitsgrad geht und preislich ist man sogar sehr nah an Porsche, man bekommt fast den neuen Elektro-Macan dafür.

Nio wäre gerne die bessere Alternative für Porsche, BMW, Audi und Co., aber wird oft als teure Alternative für Tesla eingestuft. Wo ich sie ehrlich gesagt auch eher sehe, daher sind die hohen Preise für die sonst sehr guten Autos echt ein Problem.

Hinzu kommt, dass der Akkutausch ein netter Bonus ist, aber so lange dieser nicht flächendeckend in Deutschland verfügbar ist, bringt das auch nicht viel. Bevor man also über 80.000 Euro für einen SUV von Nio zahlt, kauft man den Elektro-Macan.

Porsche Macan Elektro Front 2024

Porsche Macan

Das Problem ist aber, dass Nio die Preise nicht einfach senken und gegen Tesla antreten kann, das würde zu einem Verlust bei den Verkäufen führen. Sind weniger als 30 Autos pro Monat eine Strategie, an der man aber langfristig festhalten will?

Nio plant auch eine Marke für günstige Elektroautos in Europa, vielleicht geht der Plan in ein paar Jahren auf. Mit einem Portfolio von 5 Elektroautos würde ich die Offensive bei uns aber als schleppend, wenn nicht sogar gescheitert bezeichnen.

Sehen wir 2024 oder 2025 den Wendepunkt bei Nio? Schwer zu sagen, aber ohne eine neue Preisstrategie wird es kaum machbar sein. Nio will sich nicht gegen Tesla positionieren, das will keiner, da man bei den Preisen nicht mithalten kann, aber es wäre vielleicht der bessere Weg, denn als Premiummarke geht der Plan nicht auf.

Das Elektroauto von Xiaomi startet diesen Monat

Xiaomi Su7 2024 Header

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  1. Samunu 🍀

    2021 pleite gewesen und vom chinesischen Staat gerettet.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/elektroautos-china-nio-101.html

    Aktuell 35.000 Dollar Verlust pro verkauften Auto. Nur Polestar macht noch mehr Verluste und Lucid.

    https://t3n.de/news/verlust-e-auto-nio-europa-1580220/

    Wer kauft ein Auto von einem unbekannten Chinesischen Startup zu Mondpreisen, dass bereits vor 2 Jahren pleite war und jeden Tag der Stecker gezogen werden kann.

    Nio sollte sich bei Autos im Bereich bis 20k versuchen wie alle früheren Konkurrenten aus Japan, Tschechien, Rumänien oder Korea etabliert haben.

    Dacia, Skoda oder Hyundai haben auch nicht bei 100.000 Euro Autos und als Alternative zu Mercedes, BMW oder Porsche angefangen. Das begreifen die chinesischen Hersteller aber nicht und scheitern mit ihrem E Auto Export grandios.

  2. Kölner 🌟

    Dass die etablierten Herstellen nun der Reihe nach ankündigen, Verbrenner solange zu bauen wie die Nachfrage da ist, macht es auch nicht besser.
    Für mich kommt ein EV eh nicht in Frage, aber selbst wenn würde ich es mit doppelt überlegen ob ich jetzt schon umsteigen will, wo ein Verbrenner immer noch günstiger in der Anschaffung und auch Benzin günstiger als öffentliches DC-Laden ist.
    Und falls die Entscheidung doch pro EV fallen würde, sicher keinm möchtegern BMW aus China.

    1. Der Reihe nach? War das nicht nur Mercedes, die ihren Plan geändert haben? Bei BMW gab es nie eine Aussage, Audi hält daran fest, VW auch, Stellantis auch, die Hyundai Motor Group pusht sogar Elektroautos noch mehr, mir ist nur die Marke mit dem Stern bekannt?

        1. Beide Aussagen sind nicht neu, ich kenne sie, daher meine Frage. Es ging mir um die Marken, die ihre Meinung hier geändert haben.

          1. Kölner 🌟

            Skoda war für mich neu, hab ich erst gestern gelesen.
            Deshalb dachte ich die sind zurückgerudert.

    2. René H. 🔅

      Mal wieder zum Thema Kosten fürs öffentliche Laden: Wenn man die Möglichkeit hat, z.b. in Städten, sollte man an AC laden und damit etwas Geld sparen. Es gibt Verträge für unter 40 ct/kWh. Bei 200 Wh/km landet man bei 8 €/100 km. Bei DC geht es bei ca. 50 ct/kWh los, also dann 10 €/100 km. Aktuell sind fossiles Benzin und Diesel noch zu billig, um einen Umstieg zu erzwingen (siehe z.B. Norwegen).

      1. Kölner 🌟

        Wenn man die Möglichkeit hat, z.b. in Städten, sollte man an AC laden und damit etwas Geld sparen.
        Welche Stadt soll das sein, wo es genug verfügbare AC-Ladesäulen gibt, man das Auto Abends hinstellen und morgens abholen kann?
        Öffentlich AC Laden wird aussterben schätze ich, das ist nur etwas für Zuhause Laden.
        Es wird nie genug Ladesäulen für Laternenparker geben.
        Die Zukunft wird wohl eher immer schnelleres DC Laden werden.
        Es gibt Verträge
        Auch so ein Hemmschuch, die meisten Leute haben keine Lust sich auch noch beim Auto darüber Gedanken zu machen. Oder würde sich gar nicht machen.
        Man sieht ja wie viele Leute immer noch in der Grundversorgung bleiben, selbst als die Preise in der jüngsten Vergangenheit hoch schossen.
        Also vergleicht man die Preise von dem was man so sieht, ich erinnere mich an die 70ct/kWh an der Ladesäule an der Autobahnraststätte.
        Aktuell sind fossiles Benzin und Diesel noch zu billig, um einen Umstieg zu erzwingen
        Und das wird auch sicher noch länger so bleiben, schließlich fahren die meisten Wähler Verbrenner. Ich fände es auch besser, wenn Strom und E-Autos günstiger werden, und nicht Benzin teurer.

        1. René H. 🔅

          Welche Stadt soll das sein, wo es genug verfügbare AC-Ladesäulen gibt, man das Auto Abends hinstellen und morgens abholen kann?

          Ich bin auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen. Wir haben grob geschätzt 30-40 öffentliche AC-Ladepunkte in der Stadt (Hildesheim, 100.000 Einw.). Für mich zum Glück zwei in direkter Nähe und weitere zwei fußläufig in unter 10 Minuten. Dazu noch einige in der Innenstadt. Ich habe noch nie über Nacht geladen. Ich stelle das Fahrzeug da hin und hole es nach vier, fünf Stunden wieder ab, je nachdem, wie es für mich passt. Ideal ist, wenn man es mit Einkaufen, Restaurantbesuch etc. kombinieren kann. Für Ersteres wäre DC ideal, für Letzteres, wo man durchaus zwei, drei Stunden benötigt, eher AC. Es kommt natürlich auch darauf an, wie viel man fährt und wie häufig man dann wieder laden muss.

          1. Kölner 🌟

            Ich wohne in einer 40.000 Einwohner Stadt.
            Es gibt hier 10 Ladepunkte, 9 davon sind im Ortskern, ich wohne am Stadtrand.
            Leider am falschen, den der verbleibende Ladepunkt ist am anderen Ende der Stadt. Zum Ortskern
            Ich stelle das Fahrzeug da hin und hole es nach vier, fünf Stunden wieder ab
            Wenn das die Aussicht für meine Zukunft ist, fahre ich auch auch noch Verbrenner wenn der Sprit 3€ / Liter kostet.
            Denn ich habe noch nie so viel Zeit für Einkaufen etc. irgendwo verbracht.
            Und sehe auch nicht, dass ich Lebenszeit fürs Autoladen umplanen muss.
            Ich sehe wie gesagt nur DC Laden für die Zukunft der Leute die E-Auto ohne eigene Lademöglichkeit fahren wollen/müssen.

    3. René H. 🔅

      Dass Hersteller ihre Produkte anbieten, solange Nachfrage da ist, ist ja selbstverständlich. Die meisten können sich eine freiwillige Beschränkung nicht leisten. Es sei denn, politische Vorgaben grätschen rein und verbieten die Produkte, z.B. aufgrund von Umweltschädlichkeit. Solange sich nichts am Beschluss ändert, werden PKW mit direktem CO2-Ausstoß ab 2035 nicht mehr zulassungsfähig sein. Die Hersteller müssten sich dann auf andere Märkte beschränken.
      Aktuelle Studien prognostizieren eine Parität der Herstellungskosten zwischen E-Autos und Verbrennern ab 2027. Bis dann sollten sich auch andere Hinderungsgründe wie Reichweite und Ladegeschwindigkeit deutlich verbessert haben.

      1. Kölner 👋

        Aktuelle Studien prognostizieren eine Parität der Herstellungskosten zwischen E-Autos und Verbrennern ab 2027. Bis dann sollten sich auch andere Hinderungsgründe wie Reichweite und Ladegeschwindigkeit deutlich verbessert haben.
        Ich bin gespannt, in 3 Jahren käme bei mir ein Fahrzeugwechsel in Betracht.
        Die Frage ist nur, entsteht die Parität, weil V-Autos noch teurer und E-Autos etwas günstiger werden?
        Mich schreckt die Preisentwicklung der letzen Jahre schon ab, ein Neuwagen wird es sicher nicht nochmal.
        Also muss ich noch länger warten, bis ich mir die Verbesserungen in Sachen Ladegeschwindigkeit und Reichweite leisten kann.
        Ich tippe eher auf 2030 wo man sehen wird, ob das E-Auto die Masse erreichen kann oder nicht.
        Denn aktuell werden die Leute die nicht aus Überzeugung umsteigen wieder Verbrenner kaufen. Und die durchschnittliche Haltedauer beträgt 6-7 Jahre.

        Ich habe auch schon rumgesponnen einfach einen Tesla zu leasen.
        2 mal die Woche DC-Laden könnte da ausreichen.
        Aber 600€ Leasingrate für einen gebrauchten Y sind einfach nur Wahnsinn.
        Aber 400-500€ Leasingrate

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