Nachdem Amazon seinen Bezahl-Service Prime Video mit Werbung und weiteren Einschränkungen versehen hat, sammelt die dazugehörige Prime-Video-App massenhaft schlechte Bewertungen – bei Android und iOS-Usern gleichermaßen.
Auch in den Amazon-Foren finden sich inzwischen zahlreiche Beschwerden. Im Grunde haben wir das alles schon einmal erlebt, nämlich als Amazon Prime Music quasi über Nacht kaputtgemacht hatte.
Amazon-Kunden entladen ihren Frust
Noch fallen die negativen Bewertungen der Apps beim Gesamtrating kaum ins Gewicht, da Prime Video in der Vergangenheit sehr viele positive Bewertungen gesammelt hat. Blickt man allerdings nur auf die neuesten Bewertungen, werden die Nutzer nicht müde seit etwa 10 Tagen ihrem Frust freien Lauf zu lassen. Auch, dass Amazon Werbefreiheit an ausgewählte Kunden verschenkt, hilft da nicht.
Prime Video mit Werbung löst international Kritik aus
Die Integration von Werbung wird von der deutschen Verbraucherzentrale als versteckte Preiserhöhung untersucht und auch die Stiftung Warentest hatte sie als rechtswidrig eingestuft. Amazon sieht sich mit solchen Einschätzungen auch in den USA konfrontiert.
Wer keine Lust auf die Umstellung hat, kann entweder direkt bei Amazon Prime aussteigen, oder aber muss 2,99 Euro pro Monat zusätzlich bezahlen. Auch mit dieser Zusatzoption sieht man Eigenwerbung von Amazon.
Ich stelle die Nutzung von Prime Video ein
Für mich persönlich hat sich Prime Video mit der Aktion komplett ins Aus geschossen. Ich schaue nun einfach nichts mehr über Prime Video. Wenn ich etwas kostenfrei konsumiere, nehme ich Werbung gerne in Kauf, aber nicht in einem Bezahl-Abo. Das juckt Amazon natürlich überhaupt nicht, denn mein Prime-Abonnement kündige ich deswegen nicht, da ich weiterhin die Vorteile im Versandbereich gerne und häufig nutze.
Wie ich schon einmal sagte: Ich gehe davon aus, dass Amazon durchaus bewusst ist, dass die wenigsten User wegen der Werbe-Verschlechterung von Amazon Prime Video jetzt Prime komplett annullieren werden. Das ist eben auch der Nachteil solch eines Programms, das gesamte Paket erscheint im Großen und Ganzen noch attraktiv, obwohl es Stück für Stück verschlechtert wird.
Als Kunde muss ich das nicht gut finden. Aber Amazon hat es in den letzten zwei Jahren sowieso geschafft, jegliches Ansehen zu verspielen. Das ist natürlich bloß meine Sicht der Dinge. Nur das Märchen vom vorrangig kundenorientiertem Handeln glauben inzwischen vermutlich die wenigsten Amazon-User. Und ich befürchte leider, das war nicht die letzte Verschlechterung der Amazon-Dienste.
Amazon Prime bietet vollen Zugriff auf die Inhalte von Prime Video und kann über eine kostenlose Probemitgliedschaft 30 Tage getestet werden. Seit Kurzem enttäuschenderweise mit Werbung.