Toiletten eklig, Züge unpünktlich – das denken Bahnfahrer wirklich

Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2024 eine bundesweite Befragung von Fahrgästen im Schienenpersonenverkehr durchgeführt.

Ziel war es, die Zufriedenheit der Bahnkunden mit dem aktuellen Angebot zu ermitteln und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Im Fokus der Befragung standen zentrale Aspekte wie Fahrplanzuverlässigkeit, sanitäre Einrichtungen und Informationssysteme.

Ein zentrales Ergebnis betrifft die Pünktlichkeit der Züge. Über 80 Prozent der Befragten sprachen sich klar für eine höhere Zuverlässigkeit des Fahrplans aus, auch wenn dies zu Lasten einer höheren Taktfrequenz gehen sollte. Die Fahrgäste legen also mehr Wert auf stabile und planbare Verbindungen als auf eine Ausweitung des Zugangebots.

Kritik an Toiletten und beim Informationsangebot

Ein weiteres häufig genanntes Problem ist der Zustand der sanitären Anlagen. Mehr als die Hälfte der Befragten äußerte Unzufriedenheit mit der Verfügbarkeit und Sauberkeit von Toiletten – sowohl in Zügen als auch an Bahnhöfen. Hier sieht die Bundesnetzagentur konkreten Verbesserungsbedarf bei Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern.

Defizite wurden auch beim Informationsangebot festgestellt. Während digitale Anwendungen zur Reiseinformation von den meisten Nutzern positiv bewertet wurden, gab es deutliche Kritik an stationären Informationsmitteln wie Durchsagen und Anzeigetafeln. Rund 30 Prozent der Fahrgäste sind mit diesen nicht zufrieden. Der Bedarf an verlässlichen Echtzeitinformationen bleibt also bestehen.

Die Fahrgastbefragung ist Teil der Regulierungsaufgaben der Bundesnetzagentur und soll dazu beitragen, die Bedürfnisse der Nutzer bei der künftigen Regulierung des Eisenbahnverkehrs besser zu berücksichtigen. Die erhobenen Daten fließen in Analysen zur Marktentwicklung und in mögliche Regulierungsmaßnahmen ein.

Sämtliche Ergebnisse findet ihr im PDF-Dokument Endkundenbefragung Schienenpersonenverkehr 2024.


Fehler melden5 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Chris. 🌟

    auch die Krisenkommunikation bei der DB ist unterirdisch – da wird (geplant) ein RE durch Bus ersetzt (SEV) – und der Bus fährt auf die Minute pünktlich, der Zug hat aber 4min Verspätung. Also stranden rd. 200 Personen in der Provinz. Keiner weiss was, ‚Hotline‘ zwar geschaltet, aber weitergeleitet zum absolut ahnungslosen (aber immerhin nett-bemühtem) hilflosen Fernverkehr…

    Endete bei der Bundespolizei, aber auch dort letzten Endes nur Schulterzucken.

    Fazt: 2h verspätet angekommen, niemand zuständig. Also fast 5h unterwegs, statt 2h mit dem Auto. Da wird man auch als ‚Sparfuchs‘ irgendwann ‚bequem‘ :)

  2. Philipp 🔅

    Bei meiner letzen Bahnfahrt hab ich über 30 Minuten versucht ein Ticket zu kaufen, weil ich in ein anderes Bundesland fahren wollte und ein Fahrrad dabei hatte war es so dermaßen unübersichtlich, mit einem Bahnticket den günstigsten Preis zu bekommen.
    Musste dann drei Stunden stehn, auf die Toilette zu gehen hab ich gar nicht erst versucht.
    Die Anschlüsse hab ich nur bekommen weil ich halbverboten durch den Bahnhof gerollert bin.
    Dir letzte Stunde durfte ich dann sitzen, in die Toilette hab ich mich aber nicht getraut.

  3. hugo 🌀

    Bei der Bahn hapert es sehr an der Kommunikation. Anstatt erstmal in der App eine Push-Nachricht zu schicken, dass der Zug später kommt oder es sonstige Probleme gibt, kommt die Durchsage. Die erhalten sicherlich ebenfalls auf elektronischen Wege diese Info…. Mir schleierhaft, weshalb diese Info nicht auf allen Kommunikationswegen gleichzeitig veröffentlicht wird. Betrifft häufig die S-Bahn in Hamburg. Trotz einer Störung, wird man weiterhin von der Google Maps, HVV App usw. an das Gleis geschickt, obwohl gerade gar keine Bahn fährt. Die S Bahn in Hamburg gehört ebenfalls zur Deutschen Bahn.

  4. gork 🎖

    Würde mein Autos sofort gegen eine Bahncard 100 tauschen, wenn die Bahn nur 50% zuverlässiger wäre

  5. Stefan K. 🌀

    Das mit den Durchsagen am Bahnhöfen unterstreiche ich voll. Erst neulich am Berlin Ostbahnhof erlebt: Durchsage zu meinem Zug begonnen und direkt brüllte auf einem Nachbargleis die nächste Ansage los, weswegen die Hälfte bei der für mich relevanten Durchsage durch den Hall total unverständlich wurde, vor allem in Kombination mit der Anzeigetafel. Hat mich tierisch aufgeregt in dem Moment.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...