Verbraucherzentrale verklagt Trade Republic wegen irreführender Werbung

Der Neobroker Trade Republic wirbt mit attraktiven Zinsen auf Girokontoguthaben, die angeblich „unbegrenzt“ verfügbar und durch die Einlagensicherung geschützt sind. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält diese Werbung jedoch für irreführend.

Denn die Zinsen seien demnach nicht garantiert, sondern variabel und können sich ändern. Außerdem ist nicht das gesamte Guthaben durch die Einlagensicherung geschützt, da ein Teil in Geldmarktfonds angelegt wird. Diese sind zwar auch vergleichsweise sicher, aber eben nicht das gleiche wie ein klassisches Tagesgeld mit der gesetzlichen Einlagensicherung. Diese Informationen seien für Verbraucher „nur schwer auffindbar“, da sie im Kleingedruckten der App versteckt sind.

Ein weiteres Problem sei, dass Trade Republic die Werbeversprechen nicht vollständig einhält. Die Zinsen sind an den Leitzins der EZB gekoppelt und wurden bereits auf 2,75 % gesenkt. Das Unternehmen macht diese Variabilität jedoch aus Sicht der Verbraucherzentrale nicht ausreichend transparent. Ebenso fehle ein klarer Hinweis darauf, dass der in Liquiditätsfonds angelegte Teil des Guthabens nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt ist.

Verbraucherzentrale greift zu rechtlichen Schritten

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg leitete daraufhin rechtliche Schritte ein. Nachdem Trade Republic einer Abmahnung nicht nachkam, reichte die Verbraucherzentrale am 7. Februar 2025 Klage beim Landgericht Berlin II ein. Das Gericht soll nun klären, ob das Unternehmen mit seiner Werbung Verbraucher täuscht. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung steht noch aus.

Schon einmal gab Trade Republic eine Unterlassungserklärung wegen irreführender Werbung ab. Ob es diesmal wieder dazu kommt, ist nach aktuellem Stand noch offen.

Meiner Meinung nach kommuniziert Trade Republic die Unterschiede zu einem Tagesgeld auf den Produktseiten und in der App relativ klar. Allerdings stelle ich auch fest, dass viele Nutzer den Unterschied zwischen einem „klassischen“ Tagesgeld und der Anlage in Geldmarktfonds nicht auf dem Schirm haben. Genauso wenig wie die theoretische Möglichkeit, sein Geld nicht bei einer Bank mit deutscher, sondern mit französischer Einlagensicherung anzulegen.

Und ehrlich gesagt glaube ich auch, dass die Probleme bei Trade Republic ganz woanders liegen. Nämlich vor allem beim schlechten Kundenservice.

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  1. D3P 🌀

    Bin auch bei TR. Sehe es ähnlich, der Kundenservice ist wirklich schlecht, es gibt ja nicht mal ne Funktion mit denen zu chatten. Man muss sich durch die Hilfe solange „hangeln“ bis einem die Funktion Chat angeboten wird.

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