Verbrenner-Verbot: EU hat sich festgelegt, aber es gibt eine Ausnahme

Verbrenner

Nach der Blockade aus Deutschland (die den Prozess in die Länge zog) ist das Aus für Neuwagen offiziell beschlossen, die Emissionen ausstoßen. Nach 2035 dürften diese nicht mehr in Europa zugelassen werden (man darf natürlich weiterhin alte Modelle fahren). Diese Regelung gilt übrigens für Pkw und auch Kleintransporter.

Neue Verbrenner mit E-Fuels möglich

Und die Ausnahme? Nun, genau genommen ist das keine, denn theoretisch wäre das auch vorher erlaubt gewesen, aber die FDP wollte sicherstellen, dass Autos mit E-Fuels erlaubt bleiben. Und so ist es auch. Bis Herbst 2024 will man schauen, wie sowas gesetzlich geregelt werden kann, damit das nicht einfach ausgenutzt wird.

Keine optimale Lösung in meinen Augen, denn viele Befürworter von E-Fuels sind nicht immer ganz ehrlich, wenn es um die Kosten und Prognosen geht. Erst heute gab es eine Meldung, dass über 300 Milliarden Euro benötigt werden, damit man sowas in Autos realisieren kann. Die Frage lautet jetzt also: Wer soll das zahlen?

Und warum sollte das jemand zahlen, wenn grüne Energie in den kommenden Jahren ein knappes Gut ist? Elektroautos sind um ein Vielfaches effizienter als Autos mit E-Fuels, da die Energie für die Herstellung benötigt wird. Wozu diesen Zwischenschritt gehen? Fragen, die uns bis 2035 sicher noch begleiten werden.

Das Ende der Verbrenner steht fest

Ich bin jedenfalls gespannt, wie die gesetzliche Lösung aussieht, die man jetzt aushandeln möchte. Und ob das zu einem Umdenken der Autohersteller führt, da so gut wie keine große Marke eine neue Verbrenner-Plattform plant. Viele werden ja sogar mit der Euro 7-Norm weitere Modelle aus dem Portfolio streichen müssen.

Das Ende der Verbrenner steht bei vielen Marken schon lange fest.

Am Ende des Tages dürfte das ein reiner Marketing-Gag für die Wahlen sein, denn die FDP hat viele Anteile verloren und hofft sicher, dass sie mit so einer Stimmung wieder Land gewinnt. Das bezweifle ich aber, denn viele werden den klassischen Verbrenner (Benzin/Diesel) behalten und nicht zu teuren E-Fuels wechseln wollen.

Doch so funktioniert Demokratie und so sehr ich die Entscheidung kritisiere, es ist auch immer wichtig, dass man es respektiert. Man sollte jetzt aber nicht hoffen, dass man 2035 noch einen neuen Verbrenner in der Preisklasse des VW Golfs kaufen und für unter 2 Euro pro Liter an den aktuellen Standorten betanken kann.

Das wird maximal eine Technologie für Autos wie einen Porsche 911er sein. Wobei ich auch da langsam meine Zweifel habe, wenn ich mir die Keynotes von Porsche so anschaue. Neue Vorzeigemodelle werden rein elektrisch sein und der 911er verliert an Bedeutung. Daher könnte der 911er auch als Elektroauto kommen.

Das Ende von Smart als Kompaktwagen

Smart 3 Skizze Header

Der aktuelle Smart #1 kommt auf eine Länge von 4,27 Meter, doch das ist nur die neue Basis für die elektrische Zukunft der Marke. Am 18. April wird Smart offiziell […]28. März 2023 JETZT LESEN →


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  1. egal 🍀

    "Wozu diesen Zwischenschritt gehen?"
    Es ist kein Zwischenschritt, sondern eine mögliche Alternative. Zu dieser ist niemand gezwungen.

    1. G.Sch. ☀️

      Richtig!
      Warum eine mögliche, für Deutschlands Technik, gute Alternative schlecht reden.
      Typisch Deutsch.

  2. René H. 🔅

    Oliver, hast du eine Quelle für die 300 Milliarden Kosten für eFuels?

    Diese Größenordnung hatte ich selbst auch schon abgeschätzt. Allein für die EE-Anlagen und Elektrolyseure. Allerdings sind die Kosten für die CO2-Abscheidung aus der Luft noch viel höher als angenommen und verdoppeln den Spaß sogar noch. Das kann sich in 10… Jahren natürlich ändern.

    1. Hazz 🌀

      An E-Fuels wird man ohnehin nicht vorbeikommen. Die knapp 300 Mrd. müssten also so oder investiert werden. Gerade im Lieferverkehr und Flugverkehr macht dies Sinn. Hier werden sich Akkufahrzeuge nicht durchsetzten. Wir können froh sein, dass wir mit der FDP eine Partei in der Regierung haben die offen für neue Technologien ist und nicht mit dem Kopf durch die Wand ihre Klimaideologie durchpeitschen wollen. Selbst wenn die Alternativ am Ende nicht oder nur geringfügig für den privaten PKW Verkehr genutzt wird, ist es gut überhaupt eine anzubieten.

  3. xXx395 🍀

    Genau das war im Koalitionsvertrag, der zwischen allen drei Parteien der Bundesregierung vereinbart geschlossen wurde, vereinbart: Technologieoffen wollte man sein. Nur weil etwas jetzt teuer und ineffizient ist muss es das nicht in der Zukunft auch bleiben. Keiner zwingt die Autobauer weiterhin Verbrennungsmotoren zu bauen. Alle haben die Wahl. Und die Wahl zu haben ist immer gut :)

    1. G.Sch. ☀️

      Absolut richtig, zumal es sowieso nur um vielleicht 1% Fahrzeuge in 20 Jahren geht.
      Nicht der Rede Wert.

  4. P45 🏆

    Wieder mal der typische Sturm im Wasserglas. Die Partei der rückwärts gewandten hat einen Pyrrhussieg errungen, um Wählerstimmen zu sammeln. In wenigen Monaten spricht da kein Mensch mehr von, der Markt wird es schon richten. Aber der Imageschaden für Deutschland ist angerichtet. Danke für nichts, liebe FDP.

    1. G.Sch. ☀️

      Quatsch!
      Diese Verbrenner haben Deutschland groß gemacht und sollten des im sehr kleinen Rahmen weiter tun.
      Es sind nicht alle so extremistisch unterwegs.

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