VW.OS: Volkswagen will Standards der Branche schaffen

Vw Id.3 Interieur

Volkswagen will zu einem Technologieunternehmen werden und konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung von VW.OS. Das ist ein neues Betriebssystem, welches ab 2025 bei allen neuen Autos von Volkswagen zum Einsatz kommen soll.

Das Projekt wird von der Car.Software-Einheit entwickelt und bis 2025 sollen über 10.000 Personen in diesem Bereich angestellt sein. Der Konzern ist bereit, in den kommenden 5 Jahren bis zu 7 Milliarden Euro in die Plattform zu investieren.

VW.OS wird ein Open-Source-Ansatz

Langfristig, so Volkswagen, wird es aber auch auf Partnerschaften hinauslaufen. Ab einem gewissen Punkt strebt das Unternehmen den Open-Source-Ansatz an. Doch warum wählt man diesen für die Autoindustrie ungewöhnlichen Ansatz?

Es gehe laut Christian Senger darum einen Standard in der Branche zu setzen. Wer hier am schnellsten ist, der wird von anderen eingesetzt. Man vergleicht das mit dem MEB-Baukasten für Elektroautos. Das ist die Basis für die ID-Modelle von VW und von den VW-Marken, er wird aber auch bald von Ford genutzt.

Vw Id3 Id Volkswagen Header

VW ID.3 nutzt die MEB-Plattform

Das VW.OS soll die Grundlage für alle Dienste rund um das Auto sein, sprich Musik, Navigation, Assistenzsysteme, Parken und mehr. Basis dafür wird übrigens Android sein und der Vergleich mit Android passt ganz gut. Android und iOS dominieren die Entwicklung bei Smartphones und Apple und Google setzen die Standards.

Das jüngste Beispiel sind die Corona-Apps, bei denen die meisten Länder auf die APIs von Apple und Google angewiesen sind. Es ist unglaublich wertvoll so einen Standard in der Branche zu haben, da man auf diesem aufbauen kann.

VW.OS als „Android für Autos“?

Volkswagen strebt genau das mit VW.OS an, merkt aber selbst, dass man nicht alleine ist. Google ist mit Android Automotive zum Beispiel schon deutlich weiter und hat nicht nur ein fertiges OS am Start, welches noch 2020 bei den ersten Autos genutzt wird, sondern auch schon erste Partnerschaften.

Polestar 2 Interieur

Polestar 2 mit Android Automotive

Doch Volkswagen hat einen Vorteil: Man verkauft sehr viele Autos. Google muss die Partner überzeugen, Volkswagen kann VW.OS in Zukunft in Millionen von Autos selbst nutzen und einen Marktanteil aufbauen. Wir haben aber bei Samsung und Smartphones sehr gut beobachten können (Tizen), dass das schwierig ist.

Die Idee von VW.OS ist also zum einen, dass man unabhängig von Google und Co. ist, aber man will auch die Standards der Branche bestimmen. Volkswagen hat nicht verraten, mit welchen möglichen Partnern man spricht, aber es gab da wohl schon ernste Gespräche bei den deutschen Autoherstellern.

Ich habe es schon oft gesagt und wiederhole mich gerne: Dieser Markt steht wohl vor einem ähnlichen Wandel wie die Smartphone-Branche in diesem Jahrzehnt. Und die Karten werden neu gemischt. Für Volkswagen bedeutet das auch, dass man nicht nur gegen alte Konkurrenten antritt, sondern mit Google und Co. auch ganz neue Marktteilnehmer bekommt, die Marktführer werden wollen.

Spekulation: VW ID.3 GTX und VW ID.3 R

Vw Volkswagen Id 3 Header

Der Konfigurator für den VW ID.3 in der 1st Edition ist offen und ab September geht es dann mit den ersten Serienfahrzeugen los. Die finale Version vom ID.3 1st mit […]18. Juni 2020 JETZT LESEN →


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