Sparkassen greifen Neobroker frontal an – Kryptohandel schon 2025 geplant

Sparkasse

Die Sparkassen wollen noch 2025 mit eigenen Angeboten für den Handel mit Wertpapieren und Kryptowährungen auf den wachsenden Wettbewerb durch Neobroker reagieren.

Bis Jahresende soll laut Liane Buchholz, Präsidentin der Sparkassen in Westfalen-Lippe, eine „schlanke und kostengünstige“ Lösung in der Sparkassen-App verfügbar sein, mit der Aktien, ETFs und Kryptowährungen gehandelt werden können. Eine Testphase mit ersten Instituten ist für Ende 2025 vorgesehen.

Das Ziel besteht darin, den Verlust von Kundinnen und Kunden zu stoppen, der in den vergangenen Jahren durch attraktivere und günstigere Angebote von Neobrokern entstanden ist. Hier bleibt natürlich abzuwarten, wie die Preisstruktur für so ein Angebot am Ende aussehen wird.

Buchholz betont im Interview mit Bloomberg ($), dass die Sparkassen künftig schneller Entscheidungen treffen müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Dazu könnten auch Änderungen in den Organisationsstrukturen gehören.

Beim neuen Angebot ist eine Konzentration auf ausgewählte Wertpapiere geplant, um die Kosten zu reduzieren. Die Entscheidung, Kryptowährungen in das Angebot aufzunehmen, ist erst kürzlich gefallen und stellt einen Strategiewechsel dar. Derzeit handeln Schätzungen zufolge weniger als 10 % der Sparkassenkunden mit Kryptowährungen.

Strukturfragen und mögliche Konsolidierungen

Im Gespräch äußerte sich Buchholz auch zu Beteiligungen der Sparkassen an Wertpapierdienstleistern. So hält der Verband Westfalen-Lippe Anteile an der DWP Bank und der DekaBank. Er plädiert für eine Konsolidierung, bei der die DekaBank zusammen mit der genossenschaftlichen DZ Bank jeweils 50 % an der DWP Bank halten würde. Dies könnte eine Internationalisierung erleichtern und Effizienzgewinne bringen. Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe sei bereit, seine Anteile an der DWP Bank zu verkaufen.

Darüber hinaus sprach Buchholz weitere Themen an. So berichtete sie von einer leichten Erholung im Kreditgeschäft, sowohl bei privaten Immobilienfinanzierungen als auch bei Unternehmenskrediten, obwohl die Zahl der Insolvenzen steigt.

Mit Blick auf den demografischen Wandel erwartet sie, dass in den nächsten zehn Jahren rund 30 % der Mitarbeitenden in Rente gehen. Dies soll durch Digitalisierung, KI und zusätzliche Einstellungen abgefedert werden.

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