Pebble Steel Smartwatch Testbericht

Gastbeitrag

Im Januar bekam die Pebble Smartwatch auf der CES in Las Vegas ein edles Upgrade verpasst:  Die Pebble Steel. Von der Original-Pebble bereits schwer beeindruckt löste die Steel Variante bei mir ein derartiges „Will haben!“-Gefühl aus, dass ich sie mir über einen Französischen Bekannten bestellte. Rund drei Monate nach der Bestellung kam sie dann letzte Woche endlich bei mir an. Wie sie sich seitdem geschlagen hat erfahrt ihr hier. 

Über die Pebble Smartwatch wurde hier im Blog bereits öfter berichtet, daher beschränke ich mich in diesem Bericht im Wesentlichen auf die Besonderheiten der Steel-Variante. Wer Interesse an einem vollwertigen Testbericht hat findet ihn entweder direkt auf mobiFlip oder alternativ zur Steel Variante auf meinem Blog.

Technische Daten & Lieferumfang

  • Bauweise: Modular, Armband & Gerät getrennt
  • Dimensionen: 46mm x 34 mm x 10,5 mm
  • Gewicht: 56 Gramm
  • Display: 1,26 Zoll E-Paper, 144×168 Pixel
  • Prozessor: ARM Cortex-M3, 80 MHz
  • Sensoren: Beschleunigung, Kompass, Lichtsensor
  • Konnektivität: Bluetooth 4.0
  • Akku: Lithium-ion polymer, Größe unbekannt, 7 Tage Laufzeit angegeben
  • Material: Edelstahl, Corning Gorilla Glas
  • Widerstandsfähigkeit: Wasserdicht bis zu 5 Atmosphären
  • Sonstiges: 3 farbige LED, Vibrationsmotor

Neben der Pebble Steel selbst sind im Lieferumfang noch zwei Armbänder enthalten (Leder und Metall), von welchen das Lederne bereits fest montiert ist. Ich persönlich werde auch bei dieser Variante bleiben, die Metallversion sieht mir dann doch etwas zu protzig aus. Darüber hinaus gibt es das magnetische Auflade-Kabel, sowie den obligatorischen Papierkram inklusive Anleitung zum wechseln des Armbandes. Das passende Werkzeug hierfür fehlt allerdings.

Design & Verarbeitung

Bei einer Smartwatch (bzw. generell bei Wearables) ist die Optik nochmal deutlich wichtiger als beim Smartphone oder Tablet. Die Pebble Steel will eine normale Armbanduhr (und somit ein Schmuckstück) ersetzen. Dafür muss man schon einiges auffahren, und die normale Pebble kann höchstens als sportlich, auf keinen Fall aber als edel und schmückend bezeichnet werden.

Auf den offiziellen Bildern ist die Pebble Steel meiner Ansicht nach sehr ungünstig abgebildet. Sie sieht dort zumeist klobig und groß aus, weshalb ich meine Bestellung bis zur Ankunft der Uhr auch etwas anzweifelte. Trotz regelmäßiger Körperliche Betätigung besitze ich nämlich Nerd-Typische schmale Unterarme, an denen eine Uhr schnell zu groß wirkt. Doch meine Zweifel verflogen beim auspacken der Uhr, denn der erste Gedanke war: „Man, ist die Klein!“.

Schlicht und edel, ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Das ist die Pebble Steel. Das Gehäuse selbst ist überraschend kompakt, kleiner als das der normalen Pebble. In Kombination mit dem einfachen schwarzen Lederarmband ist die Pebble Steel genau so, wie ich mir eine Armbanduhr wünsche: Dezent, aber elegant. Im Prinzip zu jedem Anlass tragbar, nur beim Joggen vielleicht eher unangebracht. Dafür gibt es dann die normale Pebble.

Einen kleinen Dämpfer in der Begeisterung für die Optik löste das Logo auf der Frontseite aus, welches unter Anderem dafür sorgt, dass das Display der Pebble Steel nicht in der Mitte zentriert ist. Insgesamt findet man das Pebble Logo auf der Uhr sogar vier mal. Mit diesem Branding hat man meiner Ansicht nach ein klein wenig übertrieben, doch abgesehen von dem Logo auf der Frontseite stört der Rest kein bisschen.

Die Verarbeitung der Uhr erwies sich – soweit man dies nach einer Woche beurteilen kann – als absolut tadellos. Das Gehäuse aus Edelstahl ist weitgehend kratzfest und auch die Front ist dank des Corning Gorilla Glases sehr widerstandsfähig. Das Lederarmband ist ebenfalls einwandfrei und weist nach einer Zeit höchstens die Leder typischen Gebrauchsspuren auf. Mit dem Design der Uhr bin ich – wie bereits mehrfach erwähnt – absolut zufrieden.

Die Pebble Steel im Alltag

Diesen Absatz möchte ich relativ kurz fassen, denn über die Vorteile der Pebble Smartwatch wurde in diesem Blog bereits oft genug berichtet. Für mich selbst ist die Pebble Steel ein passiver Begleiter, abgesehen von den Benachrichtigungen nutze ich nur ab und an die Musik-Steuerung und den Wecker. Und natürlich den Tetris Klon Pebtris, welcher meiner Ansicht nach auf jede Pebble gehört ;).

Darüber hinaus habe ich noch die App „Pebble Dialer“ auf der Uhr installiert, so wie den Client von Evernote. Letzterer ist insbesondere für Dinge wie Einkaufslisten praktisch, welche man so bequem auf der Uhr durchgehen kann. Sonderlich häufig nutze ich diese beiden Apps allerdings nicht.

Es sei hier noch erwähnt, dass pebble OS von Haus aus keine Möglichkeit zum anzeigen des Akku-Ladestandes anbietet. In Apps wie Pebtris wird dieser mit einer Grafik oben rechts mit vielleicht 20%iger Genauigkeit angezeigt, für mehr Informationen ist eine zusätzliche App erforderlich. Das hätte man besser lösen können. Brauchen tut man diese Info allerdings sehr selten, denn bereits nach einer Woche erreichte ich eine Laufzeit von etwa 5 Tagen. Auf Dauer wird sich diese vermutlich bei der Versprochenen Woche einpendeln, was für mich absolut ausreichend ist.

Fazit: Nicht nötig, aber praktisch

Nach einer Woche bin ich der Ansicht, dass Smartwatches in ihrer aktuellen Form ein Luxusgegenstand sind. Man braucht sie nicht wirklich, aber wenn man sie einmal hat, dann möchte man sie auch nicht mehr missen. Die Pebble Steel befindet sich 24 Stunden am Tag an meinem Handgelenk, nur für sportliche Aktivitäten verlässt sie dieses kurzzeitig. Gewicht und Größe sind für mich absolut in Ordnung und stören auch nicht mehr als bei jeder anderen Armbanduhr. Die Pebble Steel ist ein Teil meines Alltags geworden, den ich bei Verlust wohl ziemlich vermissen würde.

Man könnte meinen, dass man das hektische „Smartphone-aus-der-Tasche-holen-und-raufgucken“ so nur aufs Handgelenk überträgt, doch damit irrt man. Im Falle einer Nachricht kann man sich mit einem unauffälligen Blick auf die Uhr von deren Wichtigkeit überzeugen und dann vielleicht das Smartphone zücken. Dies geht schneller und unterbricht die aktuelle Tätigkeit nur unwesentlich. Generell empfinde ich meinen Alltag nun als entspannter. Mein Nexus 5 ist dauerhaft auf stumm geschaltet und ich verpasse trotzdem nichts. In Gesprächen das Smartphone rausholen (könnte ja wichtig sein) kommt bei mir nun nicht mehr vor.

Ich bin erreichbarer als vorher, fühle mich aber trotzdem nicht dauerhaft mit der virtuellen Welt verbunden, sondern nur dann, wenn ich es will. Das ist ein Gefühl, welches man Nicht-Smartwatch-Trägern wohl nur schwer beschreiben kann, man muss es selbst erlebt haben.

Für mich haben sich die investierten 220€ absolut gelohnt. Jedem den Kauf einer Smartwatch empfehlen würde ich jedoch nicht, ob man sich diesen Luxus leisten will muss man selbst entscheiden. Betrachtet man aber die Preise von ähnlich edel anmutenden Armbanduhren (die dann natürlich nicht Made in China sind), so wirkt der Preis für die Pebble Steel alles andere als überzogen.

Wenn jemand fragt, welche Smartwatch er sich kaufen sollte, so ist meine Antwort klar: Die Pebble Steel. Nicht zuletzt wegen der starken Community dahinter liefert sie derzeit wohl das beste Gesamtpaket.

Wer in Deutschland an diese Uhr kommen will, der muss entweder den Umweg über ein anderes EU-Land gehen, oder etwas tiefer in die Tasche greifen. Denn in wenigen Wochen wird es die Pebble Steel unter Anderem beim Online-Shop MobileFun geben, vorbestellen kann man sie dort bereits. Früher oder später wird Pebble die Lieferprobleme nach Deutschland aber sicher in den Griff bekommen, wer also wartet, der spart unter Umständen einiges an Geld.

Das war nun mein kleiner Testbericht zur Pebble Steel. Fragen, Lob, Kritik & sonstiges könnt ihr gerne in den Kommentaren äußern. Schaut bei Fragen aber vorher, ob sie vielleicht in einem der oben verlinkten Testberichte bereits geklärt werden. Wie immer würde ich mich natürlich über ein Abonnement meines Blogs auf Google+, Twitter oder Facebook freuen.


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