Tronsmart Halo 100 im Test: Ein Lautsprecher mit Lichteffekt-Bonus

Tronsmart Halo 100 Headerbild

Zahlreiche Unternehmen wie Sony, Bose, JBL, Harman Kardon, Logitech, Teufel, Telefunken, Yamaha und Bang & Olufsen haben sich schon seit geraumer Zeit auf Lautsprecher spezialisiert. Der Markt ist hart umkämpft. Das noch recht junge chinesische Unternehmen Tronsmart mit Sitz in Shenzhen möchte in diesem Umfeld mitmischen und hat seit der Gründung im Jahre 2013 mehrere Gerätschaften im Bereich Lautsprecher, Headsets und Earbuds auf den Markt gebracht.

Der neue mobile Lautsprecher mit der Bezeichnung „Halo 100 Portable Party Speaker“ ist der neueste Zuwachs im Sortiment. Ob der Lautsprecher tatsächlich eine Empfehlung wert ist, soll dieser Testbericht zeigen.

Die Verpackung lässt schon eine gewisse Größe erahnen: Der Tronsmart Halo 100 ist kein Lautsprecher für die Jackentaschen. Er ist mit einer Größe von 287 × 198 × 150 mm und einem Gewicht von etwa 2,8 Kilogramm definitiv kein Leichtgewicht, kann aber dank Tragegriff mit einer stoffähnlichen Textur in der Innenseite recht einfach transportiert werden.

Ohne Tragegriff wäre der Transport definitiv umständlicher gewesen. Es war clever von Tronsmart, dies zu berücksichtigen. Die vier Gummifüße auf der Unterseite sorgen für einen aufrechten und stabilen Stand.

Groß, schwer und stabil

Das Gehäuse ist aus einem harten Kunststoff gefertigt und fühlt sich robust an. Obwohl die verbauten Übergänge deutlich mit dem Finger wahrnehmbar sind, kann die Verarbeitung überzeugen. Die Oberfläche ist in einem matten Zustand gehalten.

Auf der oberen Seite ist eine Schaltfläche zu sehen, die ganzflächig gummiert ist. Die Drucktasten sind griffig verarbeitet, an der Fläche sammelt sich jedoch schnell Staub an. In dunklen Umgebungen leuchten die Tasten zur besseren Orientierung leicht auf.

Ein Detail fällt sofort auf: Durch die Positionierung der verbauten Komponenten im Lautsprecher erkennt man ein Gesicht aus zwei kleinen Augen und einem geöffneten Mund – das Phänomen, Gesichter in der Umgebung zu erkennen, wird auch als Pareidolie bezeichnet. Ich konnte nicht herausfinden, ob der Hersteller dieses Detail so gewollt hat oder ob die Anordnung eher zufällig ist.

Auf der Front ist der Schriftzug Tronsmart zu sehen, was meiner Meinung nach leicht das visuelle Hauptmerkmal verdeckt. Hinter dem Metallgitter verbirgt sich nämlich eine RGB-Beleuchtung, die mit LEDs realisiert wird. Die verbaute Beleuchtungstechnik ist durchaus ein nettes Feature.

Der Hersteller hat fünf verschiedene Modi eingebaut, mit denen man zwischen kreisenden und beat-gesteuerten Mustern wechseln kann. Ich finde die Beleuchtung sehr ansprechend. Sie zaubert mir immer wieder ein kleines Lächeln auf das Gesicht. Während meiner Testphase wurde ich mehrfach auf die Marke, die sich hinter dem Lautsprecher verbirgt, angesprochen – mehrheitlich wegen der Beleuchtung. Über einen Klick auf einer der Drucktasten kann die Beleuchtung aber auch ausgeschaltet werden.

Der Lautsprecher kann nicht nur über Bluetooth mit der Musikquelle kommunizieren. Das mitgelieferte Audiokabel ermöglicht die Verbindung eines Abspielgerätes mit dem AUX-Anschluss. Darüber hinaus bietet der Halo 100 ein TF/microSD-Kartenslot und ein USB-Anschluss an.

Obwohl viele als Musikquelle auf einen Streaming-Dienst wie Spotify, Deezer, Tidal oder Apple Music zurückgreifen, so sind die zusätzlichen Optionen nicht überflüssig, sondern eine clevere und in manchen Situationen auch praktische Erweiterung. Viele Hersteller ziehen im Vergleich zu dieser Vielfalt an Optionen eher den kürzeren.

Eine große Gummilasche versteckt alle Anschlüsse auf der Rückseite und dient gleichzeitig als Abdeckung, um vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Stichwort Feuchtigkeit: Tronsmart zertifiziert das Gerät mit dem IPX6-Standard. Der Tronsmart Halo 100 funktionierte bei einem zehnminütigen Test unter Regen problemlos weiter – sehr gut!

Akkulaufzeit variiert je nach Einstellung

Der Hersteller verbaut einen großen 6000 mAh Akku, der etwa 18 Stunden lang halten soll. Die Tatsache, dass man durch den USB-Anschluss andere Geräte im Sinne einer Powerbank aufladen kann, ist sehr praktisch. Diese Funktion verringert natürlich die Akkulaufzeit des Lautsprechers. Die eingestellte Lautstärke und der ausgewählte LED-Modus sind ebenfalls ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Laufzeit.

Den angegebenen Wert von 18 Stunden konnte ich im Test nicht ganz erreichen. Bei etwas über der mittleren Lautstärke konnte ich eine ungefähre Laufzeit von 14 bis 15 Stunden erreichen. Für meinen Einsatzbereich ist die Akkulaufzeit aber mehr als ausreichend.

Wenn der Akku erstmal leer ist, braucht man etwa 5.5 Stunden, um ihn wieder vollständig via USB-C-Anschluss aufzuladen. Sehr praktisch: Auch während der Aufladung kann der Lautsprecher weiter genutzt werden. Das entsprechende Kabel zum Laden des Lautsprechers ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten.

Nachdem der Lautsprecher eingeschaltet wurde, ertönt ein kurzer Signalton, gleichzeitig ist die Bluetooth-Verbindung sofort zugänglich. Die Verbindungsstabilität auf Basis von Bluetooth 5.3 (im Moment die aktuellste Version der Bluetooth-Technik) ist durch und durch stabil. In meiner Testphase waren keine Abbrüche, Schwierigkeiten bei der Verbindung oder Verzögerung bei der Musikwiedergabe zu beobachten.

Der Hersteller setzt auf einen Woofer, zwei Mittel- und einen Hochtöner. Im Inneren befindet sich noch ein Passivstrahler. Die patentierte SoundPulse-Technologie unterstützt das sogenannte Drei-Wege-Soundsystem mit zwei Hauptmerkmalen: Die Technik will Verzerrungen verhindern und das Rauschen reduzieren, während sie gleichzeitig den Basseffekt verbessern möchte.

Die Musik wird nach meinem Empfinden bei normaler Lautstärke klar wiedergegeben. Wenn man die Lautstärke leicht nach oben erhöht, kann man eine Veränderung des Klangbildes feststellen. Die Musik klingt dann verzerrt und leicht stumpf. Der Effekt wird umso deutlicher, je lauter der Lautsprecher eingestellt wird.

Dem Hersteller zufolge ist der Halo 100 eher ein Party- und Outdoor-Lautsprecher, der dementsprechend eine laute Geräuschkulisse bieten soll. Als Krachmacher fungiert er jedoch erstklassig, obwohl die Soundqualität darunter leidet. Schaltet man die SoundPulse als Option ein, verbessert sich meiner Meinung nach leicht die Soundqualität. Besonders basslastige Musik hören sich dann etwas „besser“ und klarer an.

Wenn man auf einen Equalizer zurückgreifen möchte, muss man die passende Tronsmart App auf das Smartphone oder Tablet installieren – eine Android/iOS-Version stehen zum Herunterladen bereit. Die recht einfache App enthält den Equalizer für Feineinstellungen und aktiviert einen der fünf verfügbaren LED-Modi, die man wie bereits erwähnt auch an der Oberseite des Gehäuses per Klick ein-/ausschalten oder umschalten kann.

Die Nutzung des Lautsprechers ist grundsätzlich ohne App möglich, allerdings können Software-Aktualisierungen nur über die App abgerufen und installiert werden.

Eine soundtechnische und visuelle Empfehlung?

Im Allgemeinen kann ich dem Tronsmart Halo 100 eine Empfehlung aussprechen. Obwohl das Design etwas sperrig ist, erweist es sich als nützlicher Party- und Outdoor-Lautsprecher. Der Lautsprecher beschränkt sich nicht nur auf die Bluetooth-Verbindung, sondern bietet parallel weitere Optionen an. Die LED-Technik mit den Lichteffekten wertet meiner Meinung nach den Lautsprecher zusätzlich auf.

Soundtechnisch kann der Lautsprecher mit den großen Marken nicht mithalten. Ein Vergleich zum Era 100 oder gar Era 300 von Sonos wäre unfair – mein Redaktionskollege Oliver hat zum Vergleich beide Geräte aus dem Hause Sonos bereits hier und hier getestet. Für die eine oder andere Outdoor-Party im Sommer ist der Halo 100 von Tronsmart mit einer UVP von 119,99 Euro (abzüglich wechselnde Rabatte) aber ein angenehmer Gastgeber.

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