UMTS-Rückbau schickt Millionen Kunden ins Funkloch

Auf Millionen von Mobilfunkkunden in Deutschland kommen düstere Zeiten zu. Bei unverändertem Grundpreis wird ihnen nach und nach das UMTS-Mobilfunknetz gestrichen. Eine Lösung dafür ist noch nicht in Sicht.

Es ist unumstößlich: UMTS (bzw. 3G) wird, nicht nur in Deutschland, zurückgebaut und in absehbarer Zeit komplett abgeschaltet. Das könnte Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland hart treffen, wie Rickmann von Platen, Vorstand Partnerbeziehungen (CCO) bei Freenet aktuell in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zu bedenken gibt. Das macht er nicht ganz uneigennützig, denn auch Freenet-Kunden sind davon betroffen.

Millionen Kunden ohne LTE-Zugang

Platen weist darauf hin, dass über 60 Prozent der deutschen Mobilfunkkunden immer noch keinen Zugang zum LTE-Netz besitzen. Er sieht darin auch den Grund für die vielen „Funkloch-Beschwerden“. All diese Kunden sind nämlich auf die UMTS-Netze angewiesen, die stetig zurückgebaut werden bzw. deren Frequenzen durch Refarming immer häufiger für LTE genutzt werden.

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Die Problematik ist hinlänglich bekannt. Mobilfunkprovider ohne eigene Netze  (mobile virtual network operator, kurz MVNO) mieten sich bei den Netzanbietern ein, konnten sich mit diesen aber bisher nicht auf einen Zugang zum LTE-Netz einigen. Das ist zum Beispiel bei 1&1 im Vodafone-Netz oder Freenet der Fall und betrifft in Deutschland mehrere Millionen Kunden.

Problematik verschärft sich stetig

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass solchen Kunden bei unverändertem Grundpreis nach und nach das UMTS-Mobilfunknetz gestrichen wird. Sie bekommen also immer weniger Netzabdeckung bzw. Leistung für ihr Geld. Ein Problem, welches sich weiter verschärfen wird.

Während um 5G gestritten wird, können Millionen Kunden in Deutschland auch acht Jahre nach Einführung noch nicht einmal von 4G profitieren. Ihr einzige Möglichkeit wäre, dem offenen Markt den Rücken zu kehren, um Kunde bei einem Netzbetreiber bzw. engem Partner zu werden. Das hält die Preise in diesem Bereich weiterhin hoch.

Wenn UMTS abgeschaltet wird, was bekanntlich nur noch eine Frage der Zeit ist, muss eine Lösung für dieses Problem her. Bis dahin wird sich die Funkloch-Problematik für viele Kunden weiter verschärfen.

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[quelle]Quelle FAZ via Golem[/quelle]


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