Asus Zenbook UX303LB Testbericht

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Bisher dachte ich, es gäbe Notebooks nur in zwei Geschmacksrichtungen: Riesig, schwer und leistungsstark oder klein, leicht und schwach auf der Brust. Ich lag falsch.

Die Kombination aus potenter, aber stromsparender Hardware und fortschreitender Miniaturisierung hat Notebooks möglich gemacht, die lange halten, leicht und dünn sind, die aber trotzdem genug Leistung bieten, um auch mal etwas mehr zu machen als zu surfen.

Und genau so ein Notebook suchte ich als Messebegleiter für die IFA. Denn der Bloggeralltag auf der IFA besteht daraus, von Termin zu Termin zu springen, Fotos und Videos zu schießen, letztere zu schneiden, hochzuladen und das am besten 12 Stunden täglich.

notebooksbilliger.de war so freundlich, mir das UX303LB von Asus für einen ausführlichen Test auszuleihen. Hier sind meine Erfahrungen aus dem harten Bloggeralltag.

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Harter Bloggeralltag (Symbolbild)

Hardware

Damit wir wissen worüber wir reden, hier kurz die wichtigsten Eckdaten meines Modells mit der genauen Bezeichnung „Zenbook UX303LB-R4100H“:

  • 13″ Full-HD Display
  • Intel Core i7-5500U (2x 2,4GHz)
  • 12 GB RAM(!)
  • 256GB SSD
  • Nvidia Geforce 940M
  • Windows 8.1 bei Auslieferung
  • Maße: 323 x 223 x 19 mm
  • Gewicht: ca. 1,5kg

Verarbeitung

Was nützt der beste Prozessor oder die größte SSD, wenn das Gehäuse auseinanderfällt? Genau, nichts. Ein Notebook will mitgenommen werden und außerhalb der eigenen vier Wände kann es schon mal rumpelig zugehen. Ich habe keine Lust, das Notebook aus dem Rucksack zu holen und es erstmal wieder gerade biegen zu müssen.

Das UX303LB hinterlässt hier einen sehr guten Eindruck. Das Notebook ist leicht und dünn und wirkt dadurch etwas zierlich, aber auch auf etwas beherzteren Druck gibt nichts nach oder knarzt. Die Oberfläche ist aus Aluminium und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Die „rund gebürsteten“ Deckel der aktuellen Asus Modelle gefallen mir sowieso sehr. Schon beim ersten Anfassen merkt man, dass das UX303LB sein Geld wert ist.

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Display

Im Asus UX303LB ist ein FullHD Panel verbaut, das besonders blickwinkelstabil sein soll. FullHD auf 13 Zoll ist für mich eine absolut ausreichende Auflösung. Klar sind mehr Pixel besser, aber noch höhere Pixeldichten würden sich negativ auf die Akkulaufzeit auswirken und man bekommt langsam Probleme mit der Skalierung in Windows. Das Display ist matt und spiegelt nicht. Schade, dass man das erwähnen muss. Spiegeldisplays gehören abgeschafft.

Die Blickwinkelstabilität des Displays ist tatsächlich ziemlich gut. Das Display wird zwar etwas dunkler, wenn man es von sich wegdreht, aber die Farben bleiben erhalten. Das ist für mich ein riesiger Pluspunkt. Nichts nervt mich mehr, als Displays, die in allen Regenbogenfarben schillern, wenn man sie ein wenig dreht.

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Die Displaybeleuchtung ist hell genug, dass man auch im Sonnenlicht noch etwas sieht. Das Display könnte aber noch etwas dunkler werden. In sehr dunklen Umgebungen wie z.B. Pressekonferenzen, Zügen oder abends im Bett ist mir das Display auch auf niedrigster Stufe noch etwas zu hell. Positives Beispiel ist hier Apple. Sowohl die Macbooks als auch iOS Geräte haben eine sehr angenehme minimale Displayhelligkeit, ohne dass die Maximalhelligkeit darunter leidet.

Das Display verfügt übrigens über einen Helligkeitssensor, der seinen Dienst sehr ordentlich verrichtet.

Tastatur

Der entscheidende Unterschied zwischen einem Tablet und einem Notebook ist für mich die Tastatur. Das UX303LBlb überzeugt mich auch hier: Die Tasten sind weit genug voneinander entfernt und lassen sich gut drücken. Das Schreibgefühl ist schön flüssig und die Tasten fühlen sich nicht schwammig an. Dabei ist das Schreibgeräusch schön leise, das gefällt mir persönlich sehr gut. In dieser Preisklasse nicht fehlen darf die Tastaturbeleuchtung, die in drei Stufen anpassbar ist. So lassen sich auch längere Texte bis spät in die Nacht schreiben.

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Der einzige Kritikpunkt könnte für mich sein, dass die Power-Taste genau so leicht zu drücken ist, wie die normalen Tasten und auch nicht von den übrigen Tasten abgesetzt ist. So kann es sein, dass man statt Backspace den Powerknopf erwischt und das UX303LB aus Versehen Schlafen legt.

Touchpad

Das Touchpad des UX303LB ist sehr schön groß geraten und lässt sich gut bedienen. Die neuen Mehrfingergesten von Windows 10 gehen damit super von der Hand und ich vermisse selten eine Maus. Eigentlich würde ich mir sogar noch mehr Gesten für das Touchpad wünschen. Allerdings bin ich manchmal wohl etwas zu sanft, so dass ein einzelner Tap nicht aus Linksklick erkannt wird.

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Innere Werte

Es ist schon erstaunlich, was für Hardware mittlerweile in ein Notebook passt. Das UX303LBlb in meiner Ausführung hat mit dem intel Core i7, der großen SSD, der dedizierten Grafikkarte und den 12(!)GB RAM wesentlich mehr Power als die meisten Ultrabooks, ohne dabei zu groß oder schwer zu werden. Mit dem UX303LB bin ich in der Lage, bei einer Pressekonferenz nebenbei zu bloggen, hinterher mein Video vom Testgerät zu schneiden, nebenbei Fotos von der Kamera zu verkleinern und mit Wasserzeichen zu versehen und das Video danach direkt zu rendern und hochzuladen. Wohlgemerkt alles im Akkubetrieb und in annehmbarer Zeit.

Ich bin kein Fan von Benchmarks und würde ich GTA V in hohen Details anschmeißen, könnte ich das UX303LB sicher auch in die Knie zwingen. Aber für „extended multitasking“ mit einer oder mehreren fordernden Anwendungen ist das UX303LBlb hervorragend geeignet.

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Der PCMark Score des Asus UX303LB

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Dagegen der Score meiner Xeon-Workstation

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Auch die Schnelligkeit der SSD kann sich sehen lassen.

Software

Ich mag Windows. So jetzt ist es raus. Was ich nicht mag, sind vorinstallierte Helferchen, die den Systemstart verlangsamen, Suchmaschinen austauschen und generell nerven. Asus hat dem UX303LB zwar das obligatorische Antivirusprogramm verpasst, die meiste Zusatzsoftware ist aber gar nicht so Fehl am Platz. Ausgeliefert wurde mein Modell noch mit Windows 8.1, daher war meine erste Amtshandlung das Upgrade auf Windows 10.

Windows 10

Seit dem Launch von Windows 10 höre ich aus unterschiedlichen Quellen verschiedene Aussagen zur Zuverlässigkeit von Windows. Bei einigen läuft es unrund bis schlecht, ich hingegen habe weder auf meinem Rechner zuhause noch auf dem UX303LB Probleme mit Windows 10. Einzig die Treiber und Dienstprogramme für die Funktionstasten und das Touchpad musste ich händisch nachinstallieren.

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Multitasking macht unter Windows 10 ziemlich Spaß.

Und für Notebooks wie das UX303LB wurde Windows 10 gebaut. Das Display hat für die 13 Zoll eine recht hohe Auflösung (nämlich FullHD), da kommt das bessere Scaling von Windows 10 ganz gelegen. Obwohl es da weiterhin etwas Nachbesserungsbedarf gibt. Die Standardeinstellung, die einfach alle Elemente auf 150% vergrößert, macht für meinen Geschmack alles ein bisschen zu groß. Bei 125% sind einige Programme aber gar nicht mehr angepasst. Photoshop und die Hangouts-Erweiterung in Chrome halten sich zum Beispiel nicht daran. Da ist also noch Luft nach oben.

Microsoft-eigene Apps wie Word, Excel oder OneNote funktionieren aber auch auf 125% perfekt und keins der Elemente ist zu klein oder groß. Auch modern apps halten sich an die Skalierungsvorgaben.

Zusatzsoftware

Asus liefert ein paar kleine Zusätze mit, die ich allesamt nicht beachtet habe. Asus bietet mit Web Storage einen Cloudspeicherdienst an, aber nach Dropbox, Onedrive, Google Drive, iCloud und Creative Cloud brauche ich wirklich nicht noch so einen Dienst.

Dazu gibt es ein Update-tool, das die Treiber aktuell halten kann. Das kann Windows Update aber auch ganz gut. Ich bin sowieso ein Fan davon, bei neuen Laptops eine komplette Neuinstallation zu machen und nur das nachzuinstallieren, was man dann wirklich braucht. Beim UX303LB habe ich das nicht getan, weil die Bloatware sich noch in Grenzen hält und sich nicht auf die Performance auswirkt.

Alltagserfahrungen

Notebooks werden für alles Mögliche genutzt. Wichtig ist, dass ihr euch vor dem Kauf Gedanken macht, wofür ihr den Rechner nutzen möchtet. Für mich stand beim Test des UX303LB ganz klar das Bloggen im Vordergrund. Das bedeutet Außeneinsatz mit Akkubetrieb, Fotos bearbeiten, ab und zu ein Filmchen schneiden und ganz viel Schreiben. Ich habe mit dem Notebook also keine Spiele gespielt oder endlos Filme geschaut. Bitte beachtet das, wenn ihr die Alltagserfahrungen durchlest und schaut, ob das UX303LB sich mit euren Anforderungen verstehen könnte.

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Anschlüsse rechts: Strom, Mini DP, USB, HDMI, Kopfhörer

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Anschlüsse auf der linken Seite: USB, SD-Kartenleser. Auf LAN muss man leider verzichten

Akkulaufzeit

Für ein so dünnes und trotzdem starkes Gerät ist das Asus UX303LB erstaunlich ausdauernd. Im Energiesparmodus von Windows 10 mit aktiviertem Beleuchtungssensor und dementsprechender Helligkeitsanpassung sind durchaus 8 oder sogar 9 Stunden (wenn man sich wirklich anstrengt) Surf- und Blogbetrieb möglich. Beim Videos rendern können es natürlich auch nur 1,5 Stunden oder weniger sein. Aber beim Rendern wird jede Komponente des Rechners extrem belastet. Ein Wunder, dass das UX303LB überhaupt so lange durchhält. Ich bin mit der Akkulaufzeit des UX303LB sehr zufrieden. Auch bei anspruchsvollen Aufgaben hält das Notebook lang genug durch, damit ich nicht von Steckdose zu Steckdose hetzen muss.

Lautstärke

Letztes Jahr auf der IFA hielt ich den Prototyp eines Asus Notebooks mit Core M Prozessor in der Hand, in dem eine SSD verbaut war und der ohne Lüfter auskam. In Puncto Lautstärke war das natürlich das Nonplusultra und ich hoffe, dass irgendwann alle Notebooks ohne Lüfter auskommen. Momentan ist das mit einem Core i7 und dedizierter Grafikkarte aber noch etwas schwierig. Und ganz klar: Wenn das UX303LB gefordert wird, springt der Lüfter an. Dieser wird aber nie penetrant und auch auf höchster Stufe nicht super laut. Wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne. Einen kleinen Eindruck der Geräuschkulisse könnt ihr übrigens im Video zum Test bekommen.

Mein persönlicher Eindruck

Die Einzelaspekte stimmen also, aber bei einem Notebook dieser Preisklasse müssen die Einzelteile sich auch zu einem runden Ganzen zusammenfügen. Das ist die Königsdiszipin für Hardwarehersteller und hier trennt sich normalerweise die Spreu vom Weizen.

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Vom ersten Moment an hatte ich Spaß, das Asus UX303LBlb zu nutzen. Im Testzeitraum von immerhin vier Wochen habe ich keine Situation erlebt, in denen das Notebook nicht meinen Erwartungen entsprochen hat. Klar gibt es aber auch Negativpunkte: Das Touchpad könnte noch einen Ticken besser reagieren, ich hätte gern mal ein Notebook ohne Bloatware und die integrierten Lautsprecher sind (wie bei jedem so dünnen Notebook) leise und blechern. Auch wenn Bang & Olufsen drauf steht.

Für wen ist das was?

Nur weil ich das Asus UX303LB ziemlich mag, heißt das nicht, dass ihr euch das Notebook sofort kaufen sollt und damit glücklich werdet. Ich bin zum Beispiel kein großer Spieler (jedenfalls nicht mobil) und habe daher wenig Augenmerk auf die Gamingperformance des UX303LB gelegt. Für Hardcoregamer gibt es sicherlich Maschinen, die wesentlich mehr Sinn machen. Die sind dann aber meist 17 Zoll groß und deutlich dicker.

Für Menschen, die einfach nur Texte schreiben und lesen möchten und auch sonst hauptsächlich Inhalte konsumieren könnte sich auch ein Notebook ohne Lüfter und dafür geringerer Performance lohnen. Im Idealfall reicht dafür nämlich ein Chromebook.

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Solltet ihr aber ein Notebook suchen, mit dem ihr auch unterwegs auf verschiedene Weise kreativ tätig sein könnt und das auch noch über den ganzen Tag hinweg, gibt es wenige Notebooks, die so geeignet sind wie das Asus UX303LB. Von der Bildbearbeitung über Videoproduktion und Tonmischung bis zum Jonglieren mit 20 Browsertabs und mehr ist das Asus UX303LB für so ziemlich alles geeignet, was ihr unterwegs wegarbeiten wollt.

Fazit zum Asus Zenbook UX303LB

In jedem Hardwaretest versuche ich, so gut es geht, auf die positiven und negativen Seiten des Testgeräts einzugehen. Denn jedes Gerät hat auch Nachteile, sonst hätte ja jeder dieses eine Gerät. Beim Asus UX303LB fiel es mir aber ziemlich schwer, beachtenswerte Negativpunkte zu finden. Das Display ist gut ablesbar und hell, die Leistung mehr als ausreichend, die Akkulaufzeit dabei noch top und die Maße machen das Notebook super mitnehmbar.

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Das Asus UX303LB ist für mich, auf die Gefahr hin in Lobhudelei auszubrechen, ein fähiges Arbeitsnotebook, mit dem Vielschreiber und Contentersteller sehr viel Spaß haben werden. Dabei ist der Preis durchaus angemessen. Das 13 Zoll Macbook Pro startet zum Beispiel bei gut 100€ mehr, ist dann aber wesentlich schlechter ausgestattet (128GB SSD, i5 und „nur“ 8GB RAM). Auch die Thinkpad T-Serie ist in dieser Ausstattung für den Preis nicht zu haben.

Wenn es also viel Leistung bei hohem Mobilitätsfaktor sein soll, greift zu!


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