Huawei Honor (8860) Testbericht

Huawei ist sicher vielen schon länger bekannt als Modem oder Surfstick-Hersteller. Seit dem Huawei X3 und spätestens auch seit dem MWC 2012 und der dort vorgestellten Produkt-Palette dürfte aber vielen klar sein, dass durchaus auch sehr interessante Smartphones und Tablets in deren Repertoire stecken.

Mit dem Huawei Honor (8860) ist ein Mittelklasse-Androide für derzeit knapp 250,- EUR auf dem Markt erhältlich. Das Smartphone liegt dank der geriffelten Rückseite sehr gut in der Hand und zieht wegen dieser besonderen Rückseite auch die ungeliebten Fingerabdrücke nicht gleich magisch an. Mit 11 mm gehört das Honor nicht zu den dünnsten Geräten seiner Art, es wirkt damit aber auch nicht dick. Die 135g Gewicht des Handys und das 4 Zoll Display runden das Smartphone ab. Im Gegensatz zu Geräten mit AMOLED-Display wirkt der Bildschirm teilweise bei dunklen Flächen etwas mager, aber in diesem Preis-Segment kann ich auch kein „Super-Amoled-Hyper-Plus 2000“ erwarten. Die Auflösung von 854×480 Pixel genügt problemlos, um das riesige Sortiment an Apps und Spielen in Googles Playstore auch vernünftig nutzen zu können.

Lieferumfang

Im Lieferumfang des Huawei Honor befinden sich:

  • Das Smartphone selbst
  • Netzstecker
  • Kopfhörer
  • Mini-Anleitung
  • USB-Daten/Ladekabel
  • 1930 mAh Akku

Technische Details:

  • Prozessor: Singlecore 1.4 GHz
  • Display: 4 Zoll
  • Auflösung: 854×480 Pixel
  • Speicher: 4GB per MicroSD erweiterbar
  • Kamera: 8 Megapixel (Rückseite) 0.3 Megapixel (Front)
  • W-Lan: 802.1 b/g/n
  • Bluetooth 2.1
  • Maße: 122 x 62 x 12 mm
  • Gewicht: 135 Gramm

Software

Hier wird es interessant. Das Huawei Honor wurde mir mit Android 2.3.6 zugeschickt. Seit März verkündet Huawei schon, dass Android 4.0 Ice Cream Sandwich für das Honor ausgeliefert wird. Offiziell ist in Deutschland aber weder im März, noch bis zum aktuellen Zeitpunkt dieses Update ausgerollt worden. Die ICS-Firmware ist aber seit Wochen schon in anderen Ländern in Benutzung und stellt auch automatisch auf die deutsche Sprache um, wenn eine deutsche SIM-Karte eingelegt ist. Hierzu habe ich euch ganz unten an diesen Bericht ein kleines Tutorial angehängt, falls ihr schon einmal testen wollt, wie sich ICS auf dem Honor anfühlt.

Info

Im Test hatte ich auf das Honor die ICS-Firmware installiert, da ich davon ausgehe, dass zukünftige Geräte schon damit ausgeliefert werden. Die Firmware läuft prima auf dem Handy und dürfte wirklich kurz vor dem Release sein. Generell lässt sich das Honor gut bedienen. Es reagiert gut auf die Eingaben und zeigt lediglich vor dem Start größerer Apps eine kleine Verzögerung. Bedenkt man aber den Preis ist dies sicherlich zu verkraften.

Produktvideo von Huawei:

Huawei hat in die Android-Firmware einige kleine extra Anwendungen gepackt. Im 4GB großen internen Speicher, von dem abgesehen von 2 GB für Daten (MP3, Videos, etc.) noch ca. 800 MB für Apps bleiben, gibt es abgesehen von den Stock-ICS-Apps beispielsweise auch einen DLNA-Client.

Eine ebenfalls erwähnenswerte App ist eine Backup-Lösung, welche von Huawei vorinstalliert wird. Mit dieser Anwendung können beispielsweise Kontakte, Kalender, E-Mailkonten (!), Lesezeichen oder auch SMS und Systemeinstellungen auch lokal auf der SD-Karte gesichert werden:

Zum Thema Sicherheit bietet Huawei auch eine Security-App. Mit dieser können Anrufe und SMS gefiltert werden. Die typsichen Blacklisten verhindern dann eine Störung durch den unerwünschten Anwender.

Die Geschwindigkeit des Honor war im Unboxing eine Frage, auf die ich sehr gern hier eingehen möchte. Verglichen habe ich das 1.4 GHz starke Honor mit einem 1.0 GHz starken Nexus S. Klar, der Vergleich hinkt ein wenig, aber man sieht sehr schön, dass das Honor immer einige Punkte voran liegt. Spiele wie das aktuelle Temple Run oder dergleichen liefen auf beiden Geräten – völlig normal mit kleinen Gedenksekunden hier oder da beim laden des Menüs beispielsweise.

Quadrant:

Honor: 2019 Nexus S: 1857

Antutu:

Honor: 3721 (CPU 1372, GPU 1515) Nexus S: 2909 (CPU 741, GPU 1373)

CF-Bench:

Honor: 6000, 2124, 3674 Nexus S: 3435, 1201, 2094

Internet / mobile Konnektivität

Zum Thema Cloud und Internet habe ich einen Punkt der mir auf dem Herzen liegt. Aus vermutlich kostentechnischen Gründen zeigt das Huawei Honor einen Hinweis an, sobald man das heimische W-LAN mit einer bestehenden Datenverbindung verlässt. Leider geschieht dieser Wechsel nicht automatisch und ich habe auch keinen Weg gefunden (mit Root möglich – siehe Android-Hilfe) um diesen Hinweis zu deaktivieren.

Während die neuen HTC One – Smartphones und das Samsung Galaxy S 3 mit einer Kooperation von Dropbox punkten, um dem Handy ein wenig Online-Speicher zuzusteuern, wird das Huawei Honor mit Huawei Cloud+ ausgeliefert. Hiermit können nicht nur bis zu 160 GB Daten in der Cloud gespeichert, sondern auch beispielsweise das Handy geortet werden.

 

Business

Das Honor hat die Anwendung Documents2Go vorinstalliert, welche allerdings nicht als Premium-App inkl. Editier-Funktion, sondern lediglich zum anzeigen der Dokumente nutzbar ist. Über einen In-App-Kauf kann die Anwendung allerdings zur Premium-Version freigeschaltet werden.

Ebenfalls in die Business-Rubrik möchte ich den Akku nehmen. Der 1930 mAh Akku verhilft dem Handy zu ungeahnten Laufzeiten. Wenn ich die Laufzeit bei meinem normalen Handy-Gebrauch beobachte, so kann ich sagen, dass das Honor in meinem Fall beinahe 3 Tage durchhält. Das Nexus S packt mit dem 1500 mAh Akku im Schnitt gerade so 1.5 Tage.

Multimedia

Huawei spendiert dem Honor seinen eigenen Musikplayer, der mit den üblichen Formaten wie MP3 und Ogg etc. problemlos zurecht kommt. Auch der Video-Player hat mit AVI und konsorten keine Probleme. Ledliglich MKV konnte der orig. Player nicht abspielen.

Kamera

Die 8 Megapixel Kamera bietet bei guten Lichtverhältnissen durchaus tolle Bilder. Auch HDR-Fotos werden vom Honor unterstützt. Hier wird wie immer ein über- und ein unterbelichtetes Foto aufgenommen und per Software zu einem einzelnen Foto zusammengerechnet. Im Ergebnis werden die Fotos kontrastreicher und farbintensiver.

Ein großes Manko des Honor ist aber die Tonaufnahme bei Videos. Während bei Telefonaten der Gegenüber keinerlei Probleme damit hatte mich zu verstehen, ist die Tonaufnahme bei Videos oder mit einem MP3-Rekorder fast nicht tragbar. Die Aufnahme ist sehr leise und blechern und wird von einem Grundrauschen begleitet.

Hier ein kleines Video von GSMArena, auf dem das ganze sehr gut zu hören ist:

Ausflug zu Android 4.0 Ice Cream Sandwich

Nachdem Huawei für das Honor Android 4.0 Ice Cream Sandwich schon im März angekündigt, anschließend auf April vertröstet und nun im Mai immer noch nicht ausgerollt hatte, gibt es für die Wagemutigen schon ein angeblich „offizielles“ Android 4.0 Ice Cream Sandwich in der Version b919 inklusive Google Playstore und deutscher Sprache etc.

Dieses Image war einige Zeit auch schon auf der orig. Huawei-Seite erhältlich, wurde zwischenzeitlich aber wieder entfernt. Wer dennoch ICS auf seinem Honor schon testen möchte, findet die Version im Android-Hilfe-Forum. Einmal entpackt wird der Ordner dload auf die Speicherkarte kopiert und anschließend in den Einstellungen -> Speichereinstellungen -> Software-Aktualisierung -> SD-Kartenaktualisierung gewählt. Nach der Sicherung und ein paar Minuten später startet dann das Honor neu und begrüßt mit installiertem Android Ice Cream Sandwich.

[lightbutton link=“http://www.android-hilfe.de/root-hacking-modding-fuer-huawei-honor/242071-rom-android-4-0-ics-b919-offiziell.html“]Android 4 Ice Cream Sandwich herunterladen[/lightbutton]

Um wieder auf Android 2.3 zurückzukehren gibt es unter dem folgenden Link zur orig. Huawei-Seite auch wieder das Image, um auf die Version 2.3 zu flashen.

[lightbutton link=“http://www.huaweidevice.com/worldwide/downloadCenter.do?method=toDownloadFile&flay=software&softid=NDM2NzQ=“]Android 2.3 ROM herunterladen[/lightbutton]

Fazit

Das Huawei Honor ist in seiner Preisklasse ein schickes Smartphone. Die Kamera genügt für Handy-Schnappschüsse, das schöne 4 Zoll-Display lädt ein um damit im Internet zu surfen oder eine Runde Angry Birds zu zocken. Der Akku dürfte die Business-User interessieren, denn mit einer Laufzeit von im Durchschnitt 3 Tagen sucht das Smartphone vergebens nach Konkurrenz auf dem Markt. Lediglich die Tonqualität bei der Video-Aufnahme gibt einen Punkt Abzug in der Bewertung. Sollte dies nicht stören, kann problemlos eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.


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