WhatsApp-Gründer bezeichnet den Dienst nicht als SMS-Killer für die Netzbetreiber

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Wenn wir über joyn, die auf RCS-e basierende Anwendung der Netzbetreiber, sprechen und dabei das Wort SMS-Killer fällt, ist meistens auch WhatsApp nicht weit entfernt. Der Dienst hat sich in den letzten Monaten vor allem in Deutschland zur Nummer 1 der mobilen Messenger gewandelt und ist auf einigen Smartphones installiert. Für viele ist ein Fehlen von WhatsApp sogar ein KO-Kriterium für eine Plattform. Auch bei mir würde es nicht mehr ohne den Dienst gehen, auch wenn ich mir mittlerweile ehrlich gesagt eine Alternative wünschen würde. Wenn man öfter mal ein neues Smartphone im Einsatz hat, oder es nur mal für wenige Tage wechseln möchte, dann ist WhatsApp eher ein Nachteil. Das dürfte die meisten allerdings nicht stören.

Jedenfalls sehen die Netzbetreiber WhatsApp als Bedrohung für die klassische SMS an, sonst würde man ja auch nicht versuchen mit einer eigenen Lösung auf den Markt zu kommen. Der Gründer Brian Acton sieht seinen Dienst aber nicht als Bedrohung für die Netzbetreiber, auch wenn vielleicht einige Nachrichten ohne WhatsApp viel eher via SMS verschickt werden würden, so treibt es auch wesentlich mehr Leute zu mobilen Datenplänen. Inwiefern WhatsApp ein solcher Grund ist sei mal dahingestellt, der meisten werden wohl eher aus anderen Gründen (Facebook, Mails, …) auf ein Smartphone mit Internet gewechselt sein und dann WhatsApp entdeckt haben.

“I view it from the perspective that we’re facilitating a broad movement to data plans and the entities that provide those plans are the carriers, so they stand to benefit quite substantially. It’s all about the data,” so Acton.

Es ist sowieso schwer abzuschätzen, welchen Einfluss WhatsApp weltweit hat. Mit 1 Milliarde verschickten Nachrichten im Oktober hat sich die Zahl im Februar zwar verdoppelt, aber wir haben dennoch keine offiziellen Zahlen der angemeldeten User. Ein weiteres Indiz wären vielleicht noch die Platzierungen in den mobilen Store von Android, iOS und Windows Phone, wo sich die Applikation eigentlich immer auf den vorderen Plätzen aufhält. Laut Analysen von Allot Communication soll WhatsApp für 18 Prozent der mobil genutzten Bandbreite bei Instant Messengern verantwortlich sein.

Zustimmung bekommt Acton von Stefan Zehle, CEO der Analyse-Agentur Coleago Consulting, welcher das Wachstum von solchen Diensten wie WhatsApp ebenfalls nicht als Bedrohung für die Netzbetreiber sieht. Im Gegensatz zu den SMS-Paketen, welche auch in Entwicklungsmärkten angeboten werden, bieten Internet-Dienste klare Vorteile.

From an operator’s perspective the question is whether this is good or bad news. In developed markets most operators sell large SMS bundles which often are not used up. The marginal revenue from SMS is likely to be near zero and therefore the reduction in SMS may not affect revenue materially.

WhatsApp is a much richer form of messaging and therefore of value to consumers. This makes the mobile phone service more valuable to users and further drives smartphone adoption.

Das Wachstum hat aber meiner Meinung nach nicht nur Vorteile, mit der wachsenden Anzahl an Konkurrenten und auch dem Versuch der Netzbetreiber hier Fuß zu fassen, besteht die Gefahr, dass jeder am Ende wieder einen anderen Dienst nutzen wird. Ein ähnliches Beispiel hatten wir ja in den letzten Jahren bei den klassischen Instant Messengern, ohne einen Multi-Messenger müsste ich mir beispielsweise zahlreiche Programme auf dem PC oder Smartphone installieren. Es wird sich zeigen in welche Richtung es bei WhatsApp, joyn und Co. gehen wird, am Ende wird das Nutzverhalten des Kunden die Entwicklung entscheiden und hier hat WhatsApp die Nase vorne.

quelle TNW

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