Temu unter Beschuss: Österreichischer Handelsverband deckt massive Wettbewerbsverstöße auf

Der Handelsverband, die überparteiliche Interessenvertretung des österreichischen Handels, hat bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Beschwerde gegen den Online-Marktplatz Temu eingebracht.

Grund für die Beschwerde sind Verstöße gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Der Handelsverband argumentiert, dass Temu unlautere Geschäftspraktiken anwendet, die sowohl Konsumenten als auch Unternehmen in Österreich schaden.

Ein zentraler Kritikpunkt des Handelsverbandes ist die irreführende Darstellung von zeitlich befristeten Angeboten auf der Temu-Website bzw. -App. Mit Aussagen wie „Letzter Tag“ und „Sonderverkauf“ wird den Konsumenten suggeriert, dass bestimmte Produkte nur für kurze Zeit zu einem günstigen Preis erhältlich sind.

Der Handelsverband konnte jedoch nachweisen, dass diese Produkte auch nach Ablauf der angeblichen Angebotsfrist weiterhin angeboten werden, teilweise sogar zu niedrigeren Preisen. Derartige Praktiken zielen darauf ab, Verbraucher zu unüberlegten Kaufentscheidungen zu verleiten.

Temu wirbt mit überhöhter Preisempfehlungen

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Temu willkürlich überhöhte unverbindliche Preisempfehlungen (UVP) angibt, um hohe Preisnachlässe vorzutäuschen. In einigen Fällen wurden für ein und dasselbe Produkt auf verschiedenen Geräten unterschiedliche UVPs angezeigt, was Käufer in die Irre führen kann.

Auch die bei Temu häufig anzutreffenden Angaben über Warenknappheit erwiesen sich als falsch. Der Handelsverband konnte nachweisen, dass angeblich knappe Produkte tatsächlich in großen Mengen verfügbar sind.

Insgesamt kritisiert der Handelsverband, dass diese Geschäftspraktiken den fairen Wettbewerb in Österreich gefährden und die Konsumenten in die Irre führen. Mit der eingebrachten Beschwerde fordert der Handelsverband die Bundeswettbewerbsbehörde auf, gegen die unlauteren Praktiken von Temu vorzugehen und damit den fairen Wettbewerb am österreichischen Markt sicherzustellen.

Die „Entdeckungen“ sind quasi ein offenes Geheimnis. Ob und wann die Behörden tätigt werden, ist allerdings noch unklar. Beim Steuerbetrug von Temu sind diese bisher nicht aktiv geworden.


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  1. Thomas 💎

    Darüber hinaus entsprechen die meisten Produkte nicht den hiesigen Sicherheitsvorschriften, von der Qualität und Respekt vor IPRs mal ganz zu schweigen.
    Ein willkürlicher Einkauf der Belgischen Verbraucherbehörde „Test Aankoop“ im März 2024 von 28 verschiedenen Produkten hat dies deutlich gemacht:
    https://www.test-aankoop.be/familie-prive/consumentenrechten/nieuws/temu-producten-test-slechte-kwaliteit
    Von ehrlicher bzw. fairer Konkurrenz kann hier keine Rede sein.

  2. BenBoogie 🌟

    Kann doch gar nicht sein, dabei ist doch allgemein bekannt das chinesische Firmen nur unser Bestes wollen und sich penibel genau an hiesige Regeln halten ;-)

    1. Carlo 💎

      Nein, du irrst dich. Unser Bestes wollen nur US Firmen, die haben ja schließlich ein Patent drauf

      1. Ronald 💎

        Unser täglich Anti-Amerikanismus gib uns heute. Amen.

        1. Carlo 💎

          Unser tägliches China Bashing gib uns. Halleluja!

          1. Spiritogre 🔅

            Das China Bashing ist jedoch angebracht.

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