Mein Tipp der Woche: Mafia: The Old Country


Als ich erfahren habe, dass das neue Mafia zurück zu den Wurzeln kehrt und ein eher kurzes Spiel mit einer guten Story und ohne eine Open World mit unnötigen Beschäftigungen werden soll, da war ich als alter Mafia-Fan, der mit den Spielen damals aufgewachsen ist, begeistert und hatte ehrlich gesagt große Hoffnung.
Die hohe Erwartung hat Mafia: The Old Country nicht ganz erfüllt, aber ich hatte dennoch viel Spaß und es war genau das richtige Spiel für den aktuellen Zeitpunkt.
Im neuen Mafia geht es zurück in der Geschichte, genau genommen startet man schon 1904, und erlebt eine alte, kleine und familiäre Geschichte rund um Enzo. Es wird mit Messern gekämpft, geschlichen, geschossen, gefahren, geritten und das alles ist in eine typische Mafia-Geschichte verpackt, wie man sie aus Filmen kennt.
Die Story ist ganz gut, aber auch sehr vorhersehbar, wenn man das Genre kennt und vielleicht gerne schaut, aber das hat mich nicht so sehr gestört. Das Gameplay ist solide (die Messerkämpfe fand ich aber eher schwach) und die Grafik okay, aber sie ist eher auf PS4-Niveau an vielen Stellen und brach an einigen Stellen stark ein.
Bedenkt man, dass man oft PS4-Grafik im Jahr 2025 auf einer PS5 Pro bekommt, dann wäre da definitiv mehr drin, das Spiel wirkte manchmal noch nicht ganz fertig.
Ich hatte bei Mafia: The Old Country so ein bisschen die Hoffnung, dass das der ganz große Geheimtipp für 2025 wird und trotz Trailern in der finalen Version bei der Grafik überrascht, ein ausgezeichnetes Gameplay hat und eine Story bietet, die man so noch nicht kannte und die man auch nicht mehr so schnell vergessen wird.
Doch am Ende ist das alles eher „okay“, die 76 Punkte bei Metacritic passen sehr gut zum Spiel in meinen Augen. Eine 8X ist das nicht und von einer 9X ist das ganz weit entfernt, keine Frage. Doch es muss ja nicht immer das ganz große 90er-AAA-Blockbuster sein, der 30+ Stunden andauert, manchmal ist genau sowas richtig.
Ich hätte dem Spiel sogar eine 80er-Wertung gegeben, technisch war es aber in einem zu schlechten Zustand auf der Konsole, daher wundert es mich auch nicht, dass es vor dem Marktstart nur PC-Keys gab, die Entwickler wussten das sicher.
Ich habe Mafia vor einer Woche beendet und schreibe diese Zeilen vor meinem Urlaub, vielleicht hat man mit weiteren Updates nachgebessert, das kann ich so nicht sagen. Doch nicht falsch verstehen, auch in diesem Zustand ist es nicht schlecht, es wirkte bei mir nur eben oft nicht wie eine fertige Version des Spiels.
Das Tolle ist aber, dass man weniger als 50 Euro für das neue Mafia bezahlt, denn es ist mit 10 bis 15 Stunden eben sehr kurz. Also auch ein gutes Spiel, welches man sich gebraucht holt oder danach verkauft. Oder man wartet, bis die Entwickler mit Updates eine runde Version liefern und es im Herbst ein passendes Angebot gibt.
Was ist „Mein Tipp der Woche“?
Was ist „Mein Tipp der Woche“? Das ist eine persönliche Reihe von mir, in der ich einmal pro Woche einen Tipp abgeben möchte. Es ist in der Regel ein „Produkt“, mit dem ich mich gerade aktiv beschäftige und welches ich hier empfehlen möchte.
Das kann eine Serie sein, das kann ein Video bei YouTube sein, das kann ein Spiel sein, ein Kopfhörer, ein Auto, ein Armband, eine Aktivität, eine App, alles. Und es muss nicht aktuell sein, manchmal werde ich sogar sehr alte Dinge empfehlen.
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Das mit dem vermeintlich technisch schlechten Zustand kann ich nicht nachvollziehen. Die Zwischensequenzen waren zwischendurch immer wieder mal etwas ruckelig, ansonsten hatte ich auf der PlayStation 5 aber überhaupt keine sichtbaren technischen Probleme.
Insgesamt sehe ich das Spiel aber deutlich weniger positiv. Um einfach mal mein Fazit zu kopieren, was ich schonmal für ein Forum geschrieben hatte:
Persönliche Spielwertung: 5,5/10
Im Prinzip ein solider Mafia-Teil mit starkem Fokus auf Story-Telling, verpackt in ansprechender Grafik, leider mit ganz wenig spielerischer Freiheit. Es wurde ja schon lange im Voraus kommuniziert, dass es kein Open-World-Spiel wird. Tatsächlich gibt es aber eine sehr schöne offene Welt, die man im Rahmen der sehr linearen Geschichte aber halt null erkunden kann. Dafür muss man aus der Kampagne heraus und über das Menü in den Erkundungsmodus wechseln, was ich unnötig finde. Und es gibt ja sogar wie in vielen Open World-Spielen mehrere Sammelaufgaben, die hier allerdings überhaupt keinen Einfluss auf das Spiel haben, es gibt auch keine einzige Nebenmission. In unter 15 Stunden sollte man komplett durch sein. Die Argumenation gegen Open World ist ja gerne, dass man eine besonders packende Geschichte erzählen möchte, so auch hier. Die Geschichte war okay, aber ehrlicherweise eine ziemliche 0815-Mafia-Geschichte. Da haben mich das erste Mafia und auch Mafia 3, was eine richtige Open World hatte und damit der Beweis ist, dass beides zusammen funktioniert, von der Geschichte her mehr gepackt.
Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, weil im Vorfeld bekannt war, was zu erwarten ist. Und mit 50 Euro direkt zum Marktstart für ein PS5-Spiel ist Mafia: The Old Country auch verhältnismäßig günstig. Für mich ist die Überschrift: Viel Potenzial verschenkt. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie man auf der Basis ein starkes Open World Spiel hätte bauen können. Dafür hätte ich auch gerne ein Jahr länger auf das Spiel gewartet und dann 80 Euro bezahlt, wie es ja auch nicht unüblich für ein PS5-Spiel ist. So ist es halt wie gesagt ein solides Spiel, das ich grundsätzlich auch weiterempfehlen würde, wenn man Lust auf ein kurzweiliges Vergnügen hat, aber auch nichts Besonderes für mich.
das Spiel war gut nur hat mir Isabella missfallen. ihr Drängen und betteln war der Sargnagel. ohne Sie wäre das Ganze nie so gekommen wie es gekommen ist.