Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Deutsche ihre Ausgaben für den Rest des Jahres einschränken wollen. Vor allem jüngere Generationen sind hin- und hergerissen zwischen Sparsamkeit und dem Wunsch, sich gelegentlich etwas zu gönnen.

Laut einer von Mollie in Auftrag gegebenen und von YouGov durchgeführten Umfrage mit 2.008 Befragten plant rund ein Drittel der Deutschen, bis zum Jahresende auf größere Ausgaben zu verzichten.

Besonders die Generation Z zeigt ein widersprüchliches Verhalten: Während 35 Prozent angeben, nur das Nötigste kaufen zu wollen, möchten sich gleichzeitig 45 Prozent hin und wieder etwas gönnen. Insgesamt gaben 47 Prozent aller Befragten an, verstärkt nach Sonderangeboten Ausschau zu halten.

Nach dem Sommerurlaub berichteten 28 Prozent der Befragten von finanziellen Engpässen. Besonders Gen Z und Millennials spüren die Belastung stärker (jeweils 35 Prozent), während nur 20 Prozent der Boomer Einschränkungen angaben. Umgekehrt erklärte ein Drittel der Befragten, dass sich der Urlaub nicht auf ihre Finanzen ausgewirkt habe.

Finanzplanung und Budgetkontrolle der Deutschen

Beim Finanzmanagement attestieren sich 76 Prozent der Befragten gute Fähigkeiten im Umgang mit ihrem Geld. Allerdings greifen viele lediglich auf die klassische Kontoübersicht zurück (55 Prozent).

Nur wenige nutzen digitale Hilfsmittel systematisch, etwa Apps zur Budgetplanung oder automatische Benachrichtigungen. Hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Generationen: Jüngere nutzen solche Tools deutlich häufiger, während ältere Generationen seltener auf digitale Methoden zurückgreifen.

Rund 20 Prozent aller Befragten setzen sich inzwischen monatliche Limits für bestimmte Ausgabenbereiche. Auffällig ist, dass vor allem Gen Z und Millennials zu digitalen Lösungen tendieren, etwa Apps für Haushaltsführung und Budgetplanung, während Gen X und Boomer stärker auf traditionelle Methoden setzen.

Wichtige Erkenntnisse aus der Umfrage

  • 33 Prozent wollen bis Jahresende auf größere Ausgaben verzichten.
  • 28 Prozent spüren nach dem Sommerurlaub finanzielle Engpässe.
  • 76 Prozent bewerten ihr Finanzmanagement als gut.
  • Jüngere Generationen nutzen häufiger digitale Budget-Tools.

Aus meiner Sicht zeigt die Umfrage vor allem eins: Viele Menschen haben ein Bedürfnis nach Kontrolle über ihre Finanzen, auch wenn die wirtschaftliche Lage belastend ist. Interessant finde ich den Spagat der Gen Z zwischen Konsumzurückhaltung und dem Wunsch nach kleinen Belohnungen. Für mich wirkt es etwas so, als ob die Balance zwischen Vernunft und Genuss für viele derzeit schwieriger zu halten ist als früher.

Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum vom 05. bis 06.08.2025 insgesamt 2008 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.


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  1. Dennis 🏅

    Ich verdiene mein Geld aktuell um es auszugeben.
    Mein Vater ist vor paar Jahren gestorben (1 Monat vor Rente) und das Konto war richtig voll, weil er in der Rente so richtig loslegen wollte. Kein Urlaub, kaum Ausgaben die letzten 20 Jahre, nope, so will ich nicht enden.

    Klar mache ich jetzt das andere extrem, aber ich lebe vorzüglich damit. Im Januar geht’s für 3 Wochen nach Brasilien zur Copacabana 🇧🇷

  2. Yannis 👋

    Kenne ich von Kollegen. Nehmen sogar Kredite auf für die obligatorischen Auslandsreisen im Sommer. Da sind teilweise 5 bis 10k für Sommerurlaub keine Seltenheit.

  3. Tobias 🏅

    Man sieht hier in den Kommentaren leider auch wieder deutlich ein Problem der Gesellschaft. Der eine kapiert nicht, dass es auch sinnvolle Finanzapps gibt und wittert gleich ein Datenschutzdrama und der nächste kapiert nicht, dass nicht jeder mit dem Rucksack durch Polen wandern will und damit glücklich ist.
    Fakt ist, Urlaub ist teuer, das Leben auch. Man muss sich eben organisieren.

    1. Favone ☀️

      Wo habe ich gesagt das Finanzapps als modernes Haushaltsbuch unsinnig ist. Bei mir in der Sparkassen App ist das gleich integriert und dann gibts anhand des Ausgabeverhaltens eine Progonose. Es gibt Pockets beim Tagesgeldkonto etc.

      Viele der Generation Z können nicht mit Geld jmgehen weil deren Eltern das schon nicjt konnten und sie nie zur Selbständigkeit erzogen wurden und in 16 Jahren Merkelboom aufgewachsen sind mit ständigem Wirtschaftswachstum und geringer werdender Arbeitslosigkeit.

      Jetzt fällt Ihnen dieser Boom auf die Füße und die gebratenen Tauben nicht mehr in den Mund.

  4. Couch Kartoffel ☀️

    Früher hat der Flug eben 19,95 Euro gekostet und die Zeiten sind eben für immer vorbei. Dazu muss heute alles instagramtauglich sein für Kollegen und Freunde. Die Klamotten müssen extra für den Urlaub noch gekauft werden, ……

    Dann muss anstatt 1 Woche Italien gleich 3 Wochen und das am besten 5 mal im Jahr in verschiedenen Ländern.

    Für viele ist Reisen keine Freude mehr sondern offensichtlich gesellschaftliche Obsession fürs eigene Ego. Erholung und Freude spielt da keine Rolle mehr. Nach dem Urlaub ist Generation Z gestressten als vorher.

    1. hugo 🌀

      Das klingt oberflächlich und pauschalisiert. Du wirst wohl früher selbst schon den Spruch gehört haben: „und du sollst mal meine Rente finanzieren“. Mit dem Alter vergisst man oft, wie es war, die eigenen Bedürfnisse zu haben.

      1. Xzibit 👋

        Wenn ich mir nur eine Reise leisten kann, weil ich Berufsanfänger der Generation Z bin, dann.

        Ich kann mich eben nicht mit Kollegen vergleichen die zu zweit sind und doppeltes und höheres Einkommen haben, Haus abbezahlt haben und Kinder aus dem Haus sind.

        Und wer meint er muss mit 25 7 Mal im Jahr in den Urlaub reisen weil Instagram und Tiktok das sagt, dann ist das eben auch nicht normal..

        Als ich Jung war bin ich mit dem Zug ins Ausland gereist oder mit dem Quer durchs Deutschland Ticket. Oder Ländertickt. Couchsurfing, Hostel

        Wenn ich heute die 25 jährigen Mitarbeitenden sehe muss es eine Woche Südkorea sein, dann noch ein Urlaub eine Woche Japan,dann im Herbst 2 Wochen Kanada, im Sommer dann ein Wochenende Spanien, Griechenland und Italien..

        Man muss halt auch sein Budget im Auge haben. Wenn ich keins habe kann ich eben nur eine grosse Reise machen oder eben vom Kredit leben und jammern das alles teuer ist und kein Geld habe…

  5. Hazz 🔅

    Wer Finanz Apps benötigt hat von Grund auf bereits Probleme mit der Budgetplanung. Ich kann nicht nachvollziehen wieso man diese nutzen muss und warum man freiwillig sämtliche seiner Konten mit Finanz Apps verbindet. Mit Datenschutz hat das dann nichts mehr zu tun. Für mich ist es auch völlig logisch, dass man ein Großteil seines Budget für den Urlaub ausgibt. Bei Menschen die nur selten verreisen sieht es natürlich anders aus.

    1. Jonas 🏅

      Ganz einfach. Ich habe keine Lust mir eine eigene Excel Tabelle / Notizzettel zu pflegen mit allen Ausgaben oder mir irgendwelche komischen Bargeldumschläge am Monatsanfang zu basteln und zu befüllen. Meine Zeit ist mir zu schade mich um die Zählung / Verwaltung meines Geldes zu kümmern. Ich bin froh, wenn ich Finanzguru aufmache und sehe, dass ich noch XYZ € für XY Tage habe.

    2. Kirky ☀️

      Warum muss Irlaub ein grossen Teil des Vermögens und Budget auffressen? Weil es 5 Sterne Allinklusive in Phuket oder Sansibar sein muss? Man kann auch mit kleinem Budget und Rucksack in Europa wunderbar mit dem Zug, Fahrrad oder Auto reisen…

      1. Dennis 🏅

        Klingt für mich nach meiner Art von Urlaub… nun wirklich nicht.

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