Deutsche haben im Schnitt viele Versicherungen, verlieren aber den Überblick über ihre monatlichen Kosten. Eine aktuelle Umfrage von Adyen zeigt, welche Policen besonders verbreitet sind und welche Zahlungsarten bevorzugt werden.

Deutschland ist insgesamt gut versichert, wie eine Umfrage von Adyen zeigt. Fast die Hälfte der Befragten besitzt mindestens fünf Versicherungen, inklusive gesetzlicher Pflichtversicherungen wie Renten- und Krankenversicherung.

Drei von zehn Befragten geben an, ihre monatlichen Prämien nicht genau zu kennen, was auf die automatische Abbuchung der Beiträge zurückgeführt werden kann. Laut der Umfrage wünschen sich Versicherungsnehmer außerdem mehr Flexibilität bei der Bezahlung, etwa über PayPal oder Rechnung.

Versicherungsdichte, Zahlungsverhalten und Präferenzen

Die Versicherungsdichte ist über alle Altersgruppen hoch. Bei den 18- bis 29-Jährigen besitzen 52 Prozent mindestens fünf Policen. Männer schließen tendenziell mehr Versicherungen ab als Frauen. Die meisten Befragten zahlen zwischen 51 und 200 Euro monatlich, wobei Selbstständige und 30- bis 39-Jährige häufig deutlich höhere Beträge aufwenden.

Die SEPA-Lastschrift ist mit 83 Prozent die dominierende Zahlungsart, gefolgt von Zahlung auf Rechnung mit knapp 7 Prozent. Jüngere Versicherungsnehmer wünschen sich eine größere Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten.

Am häufigsten abgeschlossene Versicherungen

  • Privathaftpflicht: 75 Prozent
  • Hausratversicherung: 68 Prozent
  • Kfz-Versicherung: knapp 65 Prozent
  • Rechtsschutzversicherung: rund 50 Prozent
  • Lebensversicherung: 20 Prozent
  • Handy- oder Geräteversicherungen: 4 Prozent

Neue Policen werden laut der Erhebung überwiegend klassisch abgeschlossen: 44 Prozent direkt beim Versicherer, 30 Prozent über Berater oder Makler. Vergleichsportale spielen mit 11 Prozent eine untergeordnete Rolle. Bei der Wahl einer Versicherung achten mehr als zwei Drittel auf Preis-Leistungs-Verhältnis, über die Hälfte auf Transparenz und Vertrauenswürdigkeit des Anbieters, während ein unkomplizierter Abschluss für 14 Prozent wichtig ist.

Aus meiner Sicht zeigt die Umfrage vor allem, dass trotz hoher Versicherungsdichte Transparenz und Übersicht bei vielen Versicherungsnehmern fehlen. Die Zahlen zu den hohen Prämien bei bestimmten Gruppen überraschen mich nicht, aber die Dominanz der SEPA-Lastschrift kombiniert mit dem Wunsch nach mehr Zahlungsoptionen unterstreicht, dass die Branche noch Entwicklungsspielraum bei flexiblen Lösungen hat.


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  1. Alex 🍀

    Ich habe:
    – Privathaftpflicht
    – Berufsunfähigkeit
    – Private Kranken-/Pflegeversicherung
    – Rechtsschutz
    – KFZ
    – Hausrat

    Jedoch habe ich einen sehr guten Überblick über die Beitragshöhe und den Versicherungsumfang.

  2. Timotime ☀️

    Ich finds interessant, dass scheinbar 50% ne Rechtsschutz haben Oo

  3. Sam 🏅

    25% zu viel die keine Privathaftpflicht haben… Kostet so wenig und man schützt sich vor Lebens-ruinierenden Kosten, wenn man z.B. jemand anderen schwer verletzt.

    Es ist aber irgendwie etwas komisch, dass einerseits Pflichtversicherungen und freiwillige Versicherungen in einen Topf geworfen werden, dann aber angeblich nur 50-200 Euro pro Monat für Versicherungen ausgegeben werden. Das ist doch allein durch die Pflichtversicherungen viel zu wenig.

    1. Alex 🍀

      Sind von diesen 25 % vielleicht einige/viele bei Ihren Eltern/Ihren Partnern mitversichert und benötigen entsprechend keine eigene Police?

  4. Peter 🍀

    Hmm, dann falle ich außen vor xD
    Ich habe außer Privathaftpflicht gar keine andere.

    Gebäudeversicherung eher indirekt, weil die automatisch im Hausgeld inbegriffen ist.

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