Der Audi A8 ist mittlerweile komplett veraltet und war es genau genommen schon vor ein paar Jahren, wenn man bedenkt, dass es das Vorzeigemodell und wichtige Flaggschiff der Marke ist. Doch intern konnte man bei Audi noch halbwegs damit leben, so die Automobilwoche, denn man blickte voller Hoffnung auf das Jahr 2027.

Dann sollte der elektrische Audi A8 kommen und das nicht nur als neue Limousine (Landyacht), sondern auch als Coupé mit SUV-Charakter (Landjet). Man muss also nur irgendwie 2024, 2025 und 2026 mit dieser alten Technik überstehen, so die Denkweise vor ein paar Monaten, dann kommt ein echtes Vorzeigemodell von Audi.

Porsche-Strategie wird zum Problem

Jetzt blickt der Audi A8 auf ein gewaltiges Problem. Die aktuelle Version läuft Ende 2026 aus, aber der elektrische Nachfolger steht auf der Kippe. Grund ist Porsche, die ihre Liebe zum Verbrenner neu entdeckt haben. Deren Projekt „K1“, was einst ein ganz neuer Luxus-Elektro-SUV werden sollte, wurde komplett überarbeitet.

Der „K1“ kommt jetzt ausschließlich als Verbrenner und da Audi diese Basis für den neuen A8 nutzen wollte, ist das ein Problem. Man könnte auch einen Verbrenner mit dieser Basis planen, aber das würde viel Geld und Zeit kosten. Vor 2030 wird das schwierig, so die Quelle, und bei Porsche sieht man, welche Auswirkungen das hat.

Audi blickt also mal wieder auf ein Plattform-Problem, denn man bedient sich für die günstigeren Modelle bei günstigeren VW-Marken und bei teureren Modellen bei teureren VW-Marken, in erster Linie bei Porsche. Eine eigene Plattform für einen Audi A8 e-tron lohnt sich für den Konzern nicht, da ist Audi von Porsche abhängig.

Der alte Audi A8 wird definitiv auslaufen

Von offizieller Seite heißt es nur, dass „eine Auffrischung keine Option ist“, was mit Blick auf die komplett veraltete Technik des A8 verständlich ist. Über eine Lösung wollte man aber nicht sprechen. Es gäbe zwei Optionen, einmal die PPC (Premium Platform Combustion) oder, wenn elektrisch, die PPE (Premium Platform Electric).

Das sind Plattformen für Modelle darunter, wie einen Q6 oder A6, aber zur Not muss das eben für einen A8 reichen. Es wäre allerdings möglich, dass man keinen Audi A8 e-tron mehr plant und die Limousine, wie der SUV (Audi Q8 e-tron), vorerst keine elektrische Zukunft hat. Eine finale Entscheidung steht laut Quelle noch aus.

So langsam entwickelt sich der Premiumbereich der Volkswagen Group zu einem chaotischen Haufen, der ohne großen Plan den Kurs wechselt, weil man denkt, dass ein Verbrenner die große Lösung für die Lage sei. Das kostet Geld, das kostet Zeit, das kostet Vertrauen und es wird am Ende vor allem nicht zum Erfolg führen.


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  1. Favone ☀️

    so lange das 25 Jahre alte Single Frame Design beerdigt wird und die Seniorendesigner verschwinden, wird das nichts mehr mit Audi.

    In China als Opa Li sein Auto verschriehen. In den USA als Opa Auto ebenfalls. Kann Generation z nichts mit anfangen.

  2. VW-fan ☀️

    Danke für die letzten Sätze. Diese Strategie zurück zum Verbrenner ist einfach hirnverbrannt dumm.

  3. Nuck Chorris 👋

    Der langsame Abgesang von Audi. Ich hoffe, Audi geht nicht den gleichen Weg wie Seat am Ende.

  4. rogh 🌀

    Es zeigt sich deutlich, dass bei VW im Konzern nur Schönwetter-Manager seit Jahren Management spielen. Bisher sind sie damit gut durchgekommen und es ist nicht aufgefallen, dass sie keine strategischen Visionen haben, da das Produkt sich selbst verkauft hat. Jetzt im Wandel fällt aber zunehmend auf, dass da die falschen Leute mit irren Gehältern eingestellt wurden und mit ihrer Art den Konzern vor die Wand gefahren haben.
    Wer im oberen Management keine Pläne für die Zukunft geschmiedet hat, der fängt an zu rudern, wenn die Krise da.
    Aber am Ende wird es wieder eine fette Abfindung geben, man wird das ganze als Erfolg verkaufen und in den nächsten Laden ziehen.

  5. Kurt 🔅

    bin gespannt ob man den A8 einfach als luxuriöses SUV auf Basis des K1 bringt. Elektroautos kann jedes Land bauen.
    die deutschen Autos waren dank ihrer Qualität und den guten Motoren beliebt und erfolgreich. jz wo alles auf Elektro geht und man da keine besonderen Motoren baut kann man sich auch nen billigen Chinesen oder Türken holen aus Kundensicht.

    1. Das Problem dabei wäre, wie im Beitrag beschrieben, dass das viel Zeit und viel Geld kosten würde. Porsche hat schnell umgeschwenkt und Audi benötigt noch Zeit und ist mit den baugleichen Modellen immer etwas später. Porsche kann sich sowas aktuell leisten, bei Audi bin ich mir nicht sicher.

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