Amazon Echo Spot Test

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Amazon verkauft seit dieser Woche den neuen Echo Spot in Deutschland und ich habe mir den smarten Lautsprecher mit Display mal näher angeschaut.

Das Echo-Lineup von Amazon wächst weiter fleißig und das jüngste Mitglied der Familie ist der Echo Spot, bei dem es sich um eine kleine Version des Echo Show handelt. Der Spot ist aber nicht nur kleiner als der Show (den wir übrigens bereits getestet haben), er besitzt auch eine neue Form: Es ist eine Kugel.

Vorgestellt wurde der Amazon Echo Spot schon im September 2017, doch er war in den ersten Wochen nur in den USA verfügbar. Mittlerweile kann man ihn auch bei uns in Deutschland kaufen und dafür werden 129,99 Euro bei Amazon fällig.

Amazon Echo Spot: Test als Video

Falls euch das Video zum Test des Amazon Echo Spot gefällt würde ich mich über einen Daumen hoch freuen, das hilft unserem Kanal weiter. Danke ?

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Amazon Echo Spot: Die Eckdaten

Amazon legt keinen großen Wert auf die Details der Hardware, heißt, man bekommt diese gar nicht so leicht. Es ist bekannt, dass im Spot ein 2,5 Zoll großes Display mit 480 x 480 Pixel verbaut ist, doch da hört es eigentlich schon auf. Die Frontkamera ist vermutlich die gleiche wie im Show (5 Megapixel), es gibt jedoch keine Details zum Prozessor und Co. Die Hardware ist für Amazon also zweitrangig.

Das Display ist allerdings gut und besitzt für diese Größe eine gute Auflösung. Es ist ein Touchscreen mit guten Blickwinkeln, bei dem man aus der Ferne keine Pixel sieht. Geht man nah ran erkennt man sie, aber der Echo Spot ist kein Gadget, welches man ständig in die Hand nimmt. Ab und zu stellt man mal etwas ein, doch der Großteil der Bedienung läuft über die Sprache ab.

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Der Echo Spot besitzt ein angenehmes Gewicht und steht stabil auf einem Tisch, er besitzt eine gummierte Fläche auf der unteren Seite und rutscht nicht. Amazon hat jetzt nicht die hochwertigsten Materialien verwendet (es ist Plastik), aber billig fühlt sich der Spot auch nicht an. Die Druckpunkte der Tasten sind gut, sie sind aber gar nicht mal so leicht zu finden/bedienen, da sie keine Vertiefung besitzen.

Das Design gefällt mir sehr gut, es ist vermutlich auch das Highlight des Echo Spot. Einzig und allein der Displayrand könnte für meinen Geschmack etwas dünner (im besten Fall das Display etwas größer) sein. Der ist schon ziemlich dick geraten.

Amazon Echo Spot: Schlechte Einrichtung

Angeschlossen wird der Echo Spot über ein mitgeliefertes Stromkabel, das leider einen eigenen Standard besitzt. Es wäre wirklich schön, wenn Hersteller hier mal langsam auf USB C setzen würden. Der Spot ist aber kein Gadget, welches man oft vom Strom trennt, am Ende spielt der Anschluss also keine große Rolle.

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Mit dem Strom verbunden startet direkt die Einrichtung, die ehrlich gesagt direkt einen schlechten Eindruck hinterlässt. Man kann den Echo Spot noch nicht über die Alexa-App einrichten, die Einrichtung erfolgt am Gerät selbst. Heißt: Man darf den WLAN-Key und die Daten für den Amazon-Account auf dem kleinen und runden Display eingeben. Zum Glück muss man das nur einmal machen. Soweit ich weiß soll die Einrichtung über die Alexa-App aber noch kommen.

Amazon Echo Spot: Solider Sound

Die Echo-Produkte sind jetzt nicht unbedingt für ihren guten Sound bekannt, doch der geht beim Echo Spot für die Größe eigentlich in Ordnung. Die kleine Kugel kann ganz schön laut werden und klingt besser als ein Echo Dot (und wie ich finde auch Google Home Mini), wer hier aber sowas wie Bass erwartet wird enttäuscht sein.

Doch der Echo Spot ist auch kein Audio-Gadget, zumindest nicht in erster Linie. Für ein bisschen Radio oder ein Hörbuch nebenbei reicht das aber vollkommen aus. Das Tolle am Echo Spot: Er besitzt einen 3,5 mm-Anschluss (der leider kaum vom Anschluss für den Strom zu unterscheiden ist) und kann über Bluetooth an andere Lautsprecher streamen. Wem also Sound wichtig ist, der kann nachhelfen.

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Ich finde vor allem die letzten beiden Punkte sind ein großer Pluspunkt für den Spot und vor allem das Bluetooth-Streaming von dem smarten Speaker zu einem eher „dummen“ Speaker ist etwas, was ich beispielsweise beim Home Mini vermisse.

Musik kann man entweder über Amazon, oder Spotify hören und es gibt auch noch ein paar Radiodienste (sowie natürlich auch Audible von Amazon). Ich habe Spotify im Test genutzt, dazu benötigt man aber einen Premium Account. Mit dem klappt das wunderbar und ich fand es auch ganz angenehm nebenbei mal das Album und den Fortschritt vom Lied zu sehen. Ein Pluspunkt für ein Display.

Amazon Echo Spot: Kaum angepasste Skills

Im Zentrum der Echo-Geräte steht natürlich Amazon Alexa und die ist auch hier mit von der Partie. Aktuell (wie ich finde) der mächtigste Assistent dank den Skills. Ich kann mein smartes Heim aber auch mit Google oder Apple steuern, vor dem Kauf achte ich auf die Kompatibilität mit allen drei Anbietern. Noch möchte ich mich nicht auf einen festlegen, doch das ist ein anderes Thema.

Was kann man mit Alexa so anstellen? Man kann sich zum Beispiel das Wetter über den Lautsprecher vorlesen und beim Spot auch anzeigen lassen, man kann seine Lampen steuern, wenn diese Alexa unterstützen, die Temperatur regeln und vieles mehr. Die Möglichkeiten sind vielfältig, da nicht nur Amazon eigene Funktionen anbietet, sondern diese mit den Skills erweitert werden können.

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Die Zahl der Skills wächst schnell, mittlerweile sind es über 25.000 (2500 davon in Deutschland). Viele der Skills sind natürlich Müll, aber es sind auch brauchbare im Shop von Amazon zu finden. Falls ihr euch noch nie mit Alexa beschäftigt habt, dann könnt ihr bei Amazon das aktuelle Angebot an Skills durchstöbern.

Was mir gut gefällt: Mal eben die Tagesschau in 100 Sekunden, oder eine kurze Zusammenfassung von ZDF Heute auf dem Echo Spot schauen. Dafür ist das Gadget gemacht und da hat es seine große Stärke im Vergleich zum Echo Dot. Es gibt aber leider kaum angepasste Skills für das Display des Spot – wobei man dazu sagen muss, dass der Spot noch neu ist und weitere sicher kommen.

Auf der anderen Seite: Komplett neu ist das mit dem Display aber nicht, denn der Show besitzt die gleichen Skills und ist schon länger erhältlich.

Echo Spot und Echo Show sind sich sehr ähnlich, nur die Form und Größe ist anders. Sie zielen daher auf andere Bereiche ab, man kann aber die gleichen Dinge damit machen. Zum Beispiel auch eine Liveübertragung eine Alexa-fähigen Videokamera anschauen. Oder auch ein Videogespräch führen, denn der Echo Spot besitzt auch eine Frontkamera. Die Qualität von dieser ist aber eher bescheiden.

Echo Spot Video

Was außerdem auch fehlt: Dienste wie Skype, denn nicht jeder nutzt Echos und von den Echo-Nutzern noch weniger ein Modell mit Kamera. Ich hoffe Amazon wird hier in Zukunft noch weitere Dienste für die Videotelefonie nachreichen.

Das gilt auch für Dienste wie WhatsApp, Twitter, Facebook und Co. Der Echo Spot würde sich wunderbar für eine kurze Benachrichtigung eigenen, bei der man dann zum Beispiel eine Reply von Twitter auf dem Display sieht. Mir sind im Test so viele Möglichkeiten eingefallen, die ich gerne sehen würde. Natürlich liegt das aber auch an den Diensten wie Twitter selbst, die hier aktiv werden könnten.

Sollte Amazon eine große Stückzahl verkaufen können, dann könnte sowas noch kommen. Bis dahin müsste Amazon selbst etwas aktiver werden. Bei den eigenen Diensten ist man sehr fleißig (Stichwort: Shopping), doch ich will nicht jeden Tag damit einkaufen, ich will aber jeden Tag meine Benachrichtigungen sehen.

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Diese Frontkamera hat nach der Ankündigung für Diskussionen gesorgt, denn man kann sie nur in der Software deaktivieren, nicht aber hardwareseitig. Wer Angst vor Überwachung hat, der muss sie also eventuell zukleben. Im Schlafzimmer machen sich da einige Menschen sorgen. Doch wer vor sowas Angst hat, der wird sich vermutlich auch kein Gadget ans Bett stellen, was immer zuhört.

Ich kann die Skepsis in gewisser Hinsicht verstehen, finde es aber nicht tragisch. Bei mir kommt der Echo Spot aber auch auf dem Schreibtisch zum Einsatz. Dort gefällt er mir einfach besser und ich benötige diese ganzen Funktionen im Bett nicht.

PS: Ein K.O.-Kriterium ist die Kamera aber nicht, immerhin werden Skeptiker wohl schon längst Kameraabdeckungen, die man günstig im 3er-Pack bei Amazon kaufen kann, daheim haben. Alternative: Ein kleines Stück Klebeband.

Amazon Echo Spot: Simples User Interface

Die Bedienung des Echo Spot ist simpel und geschieht im Grunde nur über die Sprache. Am Anfang spielt man ein bisschen in den Einstellungen herum, doch danach habe ich diese nicht mehr besucht. Ab und an um das Zifferblatt zu ändern, aber meistens suche ich mir ein Bild aus meiner Galerie in der Alexa-App aus. Diese Funktion gefällt mir gut, denn die Auswahl des Spot ist nicht groß.

Man kann zwar ein eigenes Bild als Hintergrund wählen, doch dann bekommt man keine aufregenden Uhren. Es ist schön, dass es die Option gibt, aber da wäre noch deutlich mehr möglich. Ich könnte mir da ein richtiges Menü für Zifferblätter in der App vorstellen, bei dem man dann kreativ werden könnte. Oder, noch besser: Zifferblätter von Drittanbietern in der Alexa-App anbieten. Das muss kommen.

Amazon Echo Spot Test2

Das User Interface ist zwar simpel, aber schön für das kleine Display angepasst. Das merkt man dann zum Beispiel bei Dingen wie dem Wetter, welches große Icons und nette Animationen besitzt. Oder auch bei eingehenden Nachrichten, oder einer kurzen News (sofern man solche geschickt bekommen möchte).

Der Funktionsumfang ist beschränkt, aber er reicht aus. Der Echo Spot tut das, was er tun soll. Amazon hat hier gute Arbeit geleistet. Auf die Skills mit Bild trifft das jedoch leider noch nicht zu, doch die haben glaube ich grundsätzlich das Problem, dass der Spot eben ein rundes Display hat. Die Tagesschau ist auf diesem Display noch kleiner, da viel Fläche verschenkt wird. Ich bin gespannt, ob hier vielleicht auch Dienste kommen werden, die speziell für das Display des Spot gemacht sind.

Was ich mir wirklich wünschen würde: YouTube. Ich hoffe Amazon und Google bekommen ihren Kindergarten in den Griff und bauen gemeinsam eine gute und für den Spot angepasste YouTube-App. Es geht mir nicht darum meine YouTube-Abos darüber zu konsumieren, da habe ich bessere Gadgets, aber der Echo Spot eignet sich trotzdem für YouTube. Zum Beispiel für eine kurze Kochanleitung und viele andere Dinge. Eine fehlende YouTube-App bleibt ein großer Kritikpunkt.

PS: Amazon Prime Video ist natürlich verfügbar, aber das ist ein Dienst für Serien und Filme und nicht für den Echo Spot geeignet. Ich benötige da auch kein Netflix.

Amazon Echo Spot: Sonstiges

Was gibt es sonst so zu sagen? Der Echo Spot versteht mich sehr gut und reagiert schnell und zuverlässig. Es gibt die ESP-Funktion von Amazon, bei der der nächste Echo antwortet, diese fehlt vor allem bei Alexa-Gadgets von Drittanbietern. Und es gibt die Option für Anrufe und Drop In. Gekauft habe ich im Test nichts, ich bin aber auch kein Prime-Kunde (mit dem verknüpften Account) mehr.

Es gibt einen Lichtsensor, das Display kann sich also dem Umgebungslicht anpassen und es dimmt sich auf Wunsch automatisch um eine gewisse Uhrzeit (oder wenn ihr Alexa darum bittet, er wurde eben für den Nachttisch konzipiert).

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Dinge wie Wecker (mittlerweile auch mit Musikwunsch), Timer und Erinnerungen klappen gut und natürlich kann Alexa auch die Basis-Funktionen wie ToDo-Listen (wobei ich keine von Alexa unterstützten Dienste nutze). Mit einem Account bei Prime kann man auch die eigenen Bilder als Bildschirmschoner laufen lassen.

Der Echo Spot kann natürlich auch im Multiroom-System der Echos benutzt werden, wobei ich diesen nicht wirklich als Lautsprecher hinzufügen würde. Wie weiter oben beschrieben ist der Sound okay, aber nicht wirklich gut für Musik.

Bei den Suchergebnissen ist meiner Meinung nach das Home-Lineup von Google überlegen, da Amazon auf Bing setzt. Ich frage den digitalen Assistenten aber auch ehrlich gesagt nicht oft Dinge, daher ist das für mich nicht so wichtig.

Auf der oberen Seite gibt es drei Tasten, links und rechts steuert man die Lautstärke und in der Mitte schaltet man die Kamera und das Mikrofon ein/aus. Der Echo Spot unterstützt WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4 und 5 GHz), ist 104 x 97 x 91 Millimeter groß und wiegt 420 Gramm. Man kann ihn in Weiß und Schwarz kaufen. Wobei die Front um das Display bei beiden Modellen Schwarz ist.

Amazon Echo Spot: Fazit

Das bisher beste Echo-Gadget von Amazon. Für mich. Von meiner Seite gibt es eine Kaufempfehlung. Warum? Das kann ich ehrlich gesagt nicht mit Logik erklären.

Der Amazon Echo Spot besitzt jetzt nicht den besten Lautsprecher und er besitzt auch nicht das beste Display, aber irgendwie gefällt mir das Konzept. Ein Echo Dot mit einem kleinen Display und besserem Sound, finde ich optimal für Orte wie den Schreibtisch, oder auch für die Küche. Würde ich mir auch lieber hinstellen, als den Show. Der Spot ist klein und kompakt und sieht optisch einfach gut aus.

Die Vernunft sagt mir, dass ein Echo Dot für 30 Euro in den meiste Fällen komplett ausreicht. Und es stimmt, der kann im Grunde das gleiche. Doch mir gefällt das Design, die Option mit den Zifferblättern, oder einfach mal kurz ein Video von der Tagesschau (in 100 Sekunden) zu schauen. Oder beim Wetter eine Animation mit Regen zu sehen. Es ist ein Gadget, was ich nicht brauche, aber haben will. Vor allem das Design ist für mich persönlich einer der größten Pluspunkte.

Amazon Echo Spot Test1

Würde ich dafür 130 Euro ausgeben? Ich weiß es nicht, glaube aber, dass Amazon damit ein bisschen zu hoch einsteigt. Ich finde den Preis noch nicht mal unfair für das, was der Echo Spot kann. Im Gegenteil, er ist fair. Aber mit Hinblick auf die anderen Produkte von Amazon erscheint er eben teuer. Ich glaube daher, dass 99 Euro ein perfekter Preis wäre, bei dem mehr Leute zuschlagen würden.

Doch ich denke dieser Preis wird kommen. Kauft man zwei Echo Spot, dann gibt es schon jetzt 40 Euro Rabatt. Macht somit 110 Euro für den Echo Spot (wenn man sich zum Beispiel zwei holen, oder mit jemand zusammentun möchte). Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis die 100 Euro geknackt werden. Aktuell ist der Echo Spot noch einzigartig und das wird ihm noch ein paar Monate in die Karten spielen.

Kurz: Ich finde den Amazon Echo Spot nicht wirklich überteuert, aber meine Grenze würde so bei 99 Euro liegen und ich glaube, dass das Gadget zu diesem Preis auch ein Bestseller werden könnte. Ich glaube auch, dass dieser Preis bald in Aktionen kommen wird. Vielleicht nicht dauerhaft, aber ab und zu. Amazon will nämlich die Spitzenführung nicht aufgeben und im Sommer kommt die Antwort von Google, davor werden wir viele Angebote für den Show und Spot sehen.

tl;dr Der Amazon Echo Spot ist ein tollen Gadget, welches eine Kaufempfehlung von meiner Seite bekommt. Ich glaube aber, dass 99 Euro der bessere Preis wäre.

Amazon hat uns für diesen Test ein Testmodell zur Verfügung gestellt. Weitere Details gibt es auf der Produktseite. Falls euch interessiert, wie wir Produkte testen, dann schaut hier vorbei. Bei Fragen schreibt uns gerne in den Kommentaren.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Amazon Echo Spot mit 4.5 von 5 Punkten.

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